Prefa-Fassaden: Kosten der Fassadensysteme

Prefa-Fassaden verändern die Optik eines Gebäudes deutlich.
PREFA / Croce & Wir

Eine neue Verkleidung der Fassade verändert die gesamte Optik des Gebäudes. Wie wäre es also mit einer Aluminiumverkleidung, einer Prefa-Fassade? Wir zeigen, wie viel die Press-Falz-Fassaden kosten und welche Vor- und Nachteile sie haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Prefa-Fassaden bestehen aus gepressten und gefalzten Metallplatten.

  • Sie sind witterungsbeständig und benötigen über Jahre hinweg nur wenig Wartung.

  • Jedoch sind die Metallfassaden anfällig für Temperaturschwankungen.

Was sind Prefa-Fassaden?

Die Abkürzung Prefa steht für Press-Falz, das für Dächer und Fassaden verwendet wird. Erfunden hat die Press-Falz-Platte der Salzburger Alois Gödl im Jahr 1946. Diese hat er für ein Dacheindeckungssystem aus gepressten Aluminiumplatten verwendet, die durch Falze miteinander verbunden sind. Heute gibt es die Technik auch für Fassaden.

Durch das Falzen entstehen dichte und wetterfeste Verbindungen ohne sichtbare Befestigungen. Dabei gibt es die Prefa-Fassaden als Doppelstehfalz oder Winkelstehfalz. Letztere ist optisch stärker strukturiert und steifer, weshalb diese Variante für Fassadenverkleidungen bevorzugt wird.

Prefa-Fassaden bestehen aus Aluminium, da Alu besonders beständig gegen Korrosion und zudem sehr leicht ist. Die Oberflächen lassen sich auf unterschiedliche Arten gestalten und es gibt sie in verschiedenen Farben wie Anthrazit, Steingrau, Rot, Weiß oder Braun. Oft werden Prefa-Fassadensysteme auch Sidings genannt.

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Hersteller anderer Fassadensysteme setzen teils auch auf die Materialien Kupfer, Stahl oder Zink.

Vor- und Nachteile von Prefa-Fassaden

Press-Falz-Fassaden haben viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für dieses Fassadensystem berücksichtigt werden sollten. Für Prefa-Fassaden spricht, dass sie aus dem langlebigen Material Aluminium bestehen. Sie sind rostsicher, widerstandsfähig und beständig gegen UV-Strahlung. Im Vergleich zu Holzfassaden benötigen Fassadenpaneele aus Metall weniger Wartung.

Die Falztechnik führt zu einer sehr dichten und wetterfesten Verbindung, die vor Regen und Schnee schützt und sturmsicher ist. Darüber hinaus bieten Metallfassaden aus Alu normalerweise einen höheren Brandschutz als solche aus Holz.

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Wie sehr Prefa den eigenen Werkstoffen vertraut, zeigt die Materialgarantie, die bei 40 Jahren liegt. Sie gilt bei Fassadenelementen gegenüber Bruch, Korrosion und Schäden durch Frost. Je nach verwendeter Oberfläche gilt die 40-jährige Garantie auch für den Farberhalt.

Zu den Nachteilen zählen die höheren Anschaffungskosten der Fassadenplatten aus Alu als bei anderen Fassadenmaterialien wie Putz. Zudem ist die Montage meist komplexer. Sie erfordert Fachwissen und Erfahrung, da eine unsachgemäße Installation zu Undichtigkeiten führen kann.

Bei Temperaturschwankungen können sich Metallfassaden auch ausdehnen oder zusammenziehen. Dadurch können Spannungen und Verformungen auftreten. Um diese zu vermeiden, sollte die thermische Bewegung bei der Planung und Montage berücksichtigt werden. Ferner ist die Schallisolierung im Vergleich zu dickeren und massiveren Materialien schlechter.

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Es ist eine zusätzliche Dämmung sinnvoll. Diese kann unter den Fassadenpaneelen – wie bei Holzfassaden auch – integriert werden.

Kostenfaktoren bei Prefa-Fassaden

Die Preise für Press-Falz-Fassaden hängen in erster Linie von den Materialkosten ab. Diese variieren je nach Design, Stärke, Oberfläche, Beschichtung und Qualität. Weitere Kostenfaktoren sind:

  • Zusätzliche Dämmung

  • Unterkonstruktion (Metall oder Holzrahmen)

  • Arbeitskosten für Planung, Design und Montage

  • Transport- und Lieferkosten

  • Gerüstbau und Baustelleneinrichtung

  • Genehmigungen

  • Wartung und Garantie

  • Abfallentsorgung

Zudem beeinflusst die Größe des Projekts die Kosten für eine Prefa-Fassade. Dabei profitieren Sie bei größeren Projekten unter Umständen von Mengenrabatten bei der Bestellung von Baustoffen. Auch die Komplexität des Designs spielt eine Rolle beim Preis der Fassade. Die Preise variieren auch, je nach Hersteller.

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Neben dem Hersteller Prefa (mit Werken in Österreich und Deutschland), der sich rein auf Aluminiumprodukte spezialisiert hat, gibt es den Anbieter Rheinzink aus Deutschland, VMZINC aus Belgien, KME Germany, Zambelli, Kalzip und Aluform System aus Deutschland. Diese bieten – wie Prefa – unter anderem auch Aluminiumdächer und Komplettsysteme für Dach und Fassade an, damit sich die Dachlandschaft an das Äußere des Hauses anpassen lässt. Zusätzlich sind je nach Hersteller auch Fassaden aus Zink und anderen Metallen, wie Kupfer, erhältlich.

Preisgestaltung und Kalkulation

Der Hersteller Prefa liefert seine Produkte rein an den Fachhandel. Sie können daher keine einzelnen Fassaden- und Dachplatten bei Prefa kaufen, sondern müssen diese über einen Handwerksbetrieb beziehen, der mit Prefa zusammenarbeitet. Dort können Sie auch direkt ein Komplettsystem bestellen.

Der Hersteller Prefa macht es Kunden jedoch etwas leichter, indem er einen Angebotsplattform bereitstellt, über die Kundenanfragen direkt an Verlegepartner weitergeleitet werden.

In ein paar Schritten werden Sie mit einem Handwerksservice in Ihrer Region vernetzt, um das Vorhaben im Detail planen und die Kosten der Prefa-Fassade kalkulieren zu können.

Screenshot / Prefa Pin Share

Für Press-Falz-Fassaden benötigen Sie nicht nur Platten zum Verkleiden, sondern auch weitere Produkte wie Dämmmaterial, Holz oder Metall für die Unterkonstruktion, Profile, Sockelbleche, Verbindungsstücke, Befestigungselemente und Dichtungsmaterialien. Somit ergeben sich für Fassadenverkleidungen nicht selten Kosten zwischen 200 und 500 Euro pro Quadratmeter – inklusive Arbeitskosten.

Schwierig ist nach Angaben von Prefa selbst eine genaue Vorabkalkulation, da die Preise sehr stark von der Art der gewünschten Fassade abhängig sind. Glatte Flächen führen jedoch zu niedrigeren Kosten als aufwendige Anschlüsse und Erker, die verkleidet werden sollen.

Eine Teilverkleidung der Fassade spart Kosten wirkt optisch ansprechend.
PREFA / Croce & Wir

Je nachdem, ob Sie sich für eine Vorhangfassade oder eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) entscheiden, variieren die Kosten ebenfalls. Neben den reinen Material- und Arbeitskosten für die Montage der Prefa-Fassade müssen Sie auch das Aufstellen eines Gerüsts berücksichtigen. Für Standzeiten von 4 Wochen (Standard in vielen Regionen) werden meist zwischen 15 und 25 Euro pro Quadratmeter berechnet – inklusive Auf- und Abbau. 

Für die Komplettsanierung und Montage einer Prefa-Fassade aus Aluminium für ein Einfamilienhaus mit 100 Quadratmetern Fassadenfläche können Sie so leicht 30.000 Euro bezahlen. Je nach System, Komplexität der Anschlüsse und Dämmung können sich die Preise jedoch stark unterscheiden.

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Die Kosten einer Prefa-Fassade fallen im Vergleich mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) höher aus. Die langfristige Nutzbarkeit und die geringeren Wartungskosten können jedoch dazu führen, dass sich die Kosten auf lange Sicht amortisieren.

Finanzierung und Förderung

Da die Kosten für eine Prefa-Fassade – und auch für andere Fassadensysteme aus Metall– recht hoch sind, stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Sie können dafür bei Ihrer Bank einen Kredit aufnehmen. Planen Sie den Einsatz einer Dämmung bei der Fassadenverkleidung, profitieren Sie unter Umständen von der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) mit Einzelmaßnahmen (früher BEG EM, seit Januar 2024 BEG PT).

Hier ist ein Zuschuss von 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben bis maximal 30.000 Euro möglich. Erfolgt das Projekt mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), sind weitere fünf Prozent Förderung möglich und die förderfähigen Kosten steigen auf bis zu 60.000 Euro (Stand: September 2024).

Alternativ gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen Kredit im Rahmen einer umfassenden Sanierung. Dieser wird allerdings nur dann gewährt, wenn ein Gebäude mindestens die Effizienzhaus-85-Stufe erreicht – je besser der erreichte Standard, desto höher die Förderung.