Sex-Skandale und Vaterschaftsklagen – die größten royalen Kontroversen

Aufgrund seiner Verbindung zu Jeffrey Epstein wurde Prinz Andrew von allen royalen Pflichten entlassen. (Foto: LILLIAN SUWANRUMPHA/AFP via Getty Images)
Aufgrund seiner Verbindung zu Jeffrey Epstein wurde Prinz Andrew von allen royalen Pflichten entlassen. (Foto: LILLIAN SUWANRUMPHA/AFP via Getty Images)

Prinz Andrew steht derzeit wegen seiner früheren Freundschaft mit dem verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, mit einem minderjährigen Mädchen Sex gehabt zu haben. Aus diesen Gründen kam der in Ungnade gefallene Royal am Dienstagabend auch nicht zum NATO-Empfang in London.

Aber der 59-jährige Brite – der nach einem umstrittenen Interview über seine Beziehung zu Epstein von allen offiziellen Pflichten befreit wurde – ist weder der einzige Royal, der in einen Skandal verwickelt war, noch war er der Einzige mit Kontakt zu Epstein.

Auch die folgenden Royals standen schon einmal in der Kritik - es ging um Vaterschaftsklagen, Sexskandale und der Vorwurf der Geldwäsche.

Prinz Albert von Monaco

Der einzige Sohn von Grace Kelly und Monacos Prinz Rainier III ist der Inbegriff von Hollywood-Royality –aber seine eigene Nachfolge ist wesentlich komplizierter. Mit seiner Ehefrau Charlene Wittstock hat der 61-jährige Zwillinge, einen Jungen und ein Mädchen, die am 10. Dezember fünf Jahre alt werden. Aber daneben hat Albert auch noch zwei uneheliche Kinder aus seiner langen Zeit als Junggeselle.

Prinz Albert war in mehrere Vaterschaftsdramen verwickelt. (Foto: Sebastien Nogier/Pool via REUTERS)
Prinz Albert war in mehrere Vaterschaftsdramen verwickelt. (Foto: Sebastien Nogier/Pool via REUTERS)

2005 verkündete er, er sei der Vater von Alexandre Coste. Die Mutter des jetzt 16-Jährigen ist eine ehemalige Air-France-Flugbegleiterin. Im Jahr darauf bestätigte ein Test, dass er auch der Vater der jetzt 27-jährigen Jazmin Grace Grimaldi ist. Jazmins amerikanische Mutter, die ehemalige Kellnerin Tamara Rotolo, verklagte den Royal 1992, weil er die Vaterschaft nicht anerkennen wollte. Ein kalifornischer Richter wies diese jedoch wegen Zuständigkeitsbedenken zurück.

Auch eine Vaterschaftsklage des deutschen Oben-ohne-Models Bea Fiedler wurde wegen Zuständigkeitsbedenken abgewiesen. In diesem Fall wurde die Vaterschaft bisher nicht festgestellt. Weder Jazmin noch Alexandre sind offizielle Thronfolger, da sie als uneheliche Kinder gelten.

Prinzessin Stéphanie von Monaco

Wie ihr Bruder Albert hat auch die jüngere Tochter von Grace Kelly und Prinz Rainier III mit ihrem Privatleben für Schlagzeilen gesorgt. Das ehemalige Model und Sängerin datete Rob Lowe, bevor sie sich in ihren Bodyguard Daniel Ducruet verliebte. Ihre beiden Kinder wurden zwar vor ihrer Hochzeit 1995 geboren, aber die Heirat machte sie zu legitimen Anwärtern auf den Thron.

Prinzessin Stéphanies Liebesleben sorgte für Schlagzeilen. (Foto: YANN COATSALIOU/AFP via Getty Images)
Prinzessin Stéphanies Liebesleben sorgte für Schlagzeilen. (Foto: YANN COATSALIOU/AFP via Getty Images)

1998, weniger als zwei Jahre nach ihrer Scheidung von Ducruet, brachte die Prinzessin Tochter Camille zur Welt und lehnte es ab, den Vater des Babys preiszugeben. Camille hat jedoch den ehemaligen Liebhaber ihrer Mutter und Bodyguard Jean Raymond Gottlieb ausfindig gemacht und verwendet jetzt seinen Nachnamen.

2011 sorgte die jetzt 54-jährige erneut für Schlagzeilen: Sie ging zum Zirkus. Sie zog mit dem verheirateten Elefantentrainer Franco Knie zusammen, bevor sie 2003 dann den Akrobaten Adans Lopez Peres heiratete. Die Scheidung folgte im Jahr darauf.

König Maha Vajiralongkorn von Thailand

Thailands König Maha Vajiralongkorn sorgte weltweit für Stirnrunzeln, als er diesen Juli seine 34-jährige Liebhaberin, Sineenat Wongvajirapakdi, mutig als seine offizielle „königlich-adlige Gemahlin“ vorstellte – das Ganze passierte in einer im Fernsehen übertragenen Zeremonie, bei der auch seine Frau Suthida anwesend war, die er erst im Mai geheiratet hatte.

Thailands König Maha Vajiralongkorn und Königin Suthida im Oktober, drei Monate nachdem er seine Geliebte zu seiner offiziellen Gemahlin gemacht hatte. (Foto: REUTERS/Athit Perawognmetha)
Thailands König Maha Vajiralongkorn und Königin Suthida im Oktober, drei Monate nachdem er seine Geliebte zu seiner offiziellen Gemahlin gemacht hatte. (Foto: REUTERS/Athit Perawognmetha)

Laut der britischen Times ist dies der erste Fall von öffentlicher Polygamie eines thailändischen Königs seit 1932, als die absolute Monarchie des Landes abgeschafft wurde. Aber Sineenats Rolle als königliche Gemahlin war nur von kurzer Dauer: Im Oktober wurde ihr der Titel entzogen.

Ihr wurde vorgeworfen, der Königin gegenüber respektlos und dem König gegenüber illoyal gewesen zu sein. France 24 berichtete, dass der 67-jährige Monarch einen Ruf als Playboy und Exzentriker habe – er war vier Mal verheiratet und hat angeblich Tätowierungen.

Juan Carlos I von Spanien

2014 dankte er ab und machte den Weg frei für seinen Sohn Felipe VI: Der ehemalige König Juan Carlos hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Vom Aufschrei über seine Jagdausflüge bis zu Anschuldigungen über uneheliche Kinder. Und in jüngster Vergangenheit machte er mit Finanzskandalen Schlagzeilen.

Juan Carlos I von Spanien wurde der Geldwäsche beschuldigt. (Foto: Europa Press Entertainment/Europa Press via Getty Images)
Juan Carlos I von Spanien wurde der Geldwäsche beschuldigt. (Foto: Europa Press Entertainment/Europa Press via Getty Images)

2018, ein Jahr nachdem sein Schwiegersohn Iñaki Urdangari (Ehemann von Tochter Christina, die selbst der Steuerhinterziehung freigesprochen wurde) wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilt worden war, wurde auch Juan Carlos I beschuldigt, an Geldwäschegeschäften beteiligt gewesen zu sein.

Wie der Telegraph berichtet, wurden letztes Jahr Tonaufnahmen von 2015 veröffentlicht, auf denen die angebliche Geliebte des Royals, Prinzessin Corina zu Sayn-Wittgenstein, ihn beschuldigte, er habe ihren Namen missbraucht, um Übersee-Immobilien zu kaufen und ihren steuerfreien Status als Einwohnerin von Monaco ausgenutzt zu haben.

Prinzessin Michael von Kent

Sie ist die Ehefrau von Prinz Michael, dem Cousin von Elisabeth II, und wurde als Baronin Marie Christine Anna Agnes Hedwig Ida von Reibnitz geboren. Ihr Vater wurde kurz vor ihrer Geburt aus der Nazi-Partei und der Reiter-SS ausgeschlossen.

Prinzessin Michael of Kent machte mit rassistischen Kommentaren Schlagzeilen. (Foto: John Stillwell/Pool via REUTERS)
Prinzessin Michael of Kent machte mit rassistischen Kommentaren Schlagzeilen. (Foto: John Stillwell/Pool via REUTERS)

Die 74-Jährige ist ein Liebling der Boulevard-Zeitungen, da sie gerne über andere Royals lästert. Sie bezeichnete Prinzessin Diana zum Beispiel als „verbittert“ und „gemein“. Gerne beschwert sie sich über ihre finanzielle Situation und wurde auch schon wegen rassistischer Äußerungen scharf kritisiert. Die Prinzessin hatte 2004 einer Gruppe Afroamerikaner gesagt, sie sollten „zurück in ihre Kolonien“ gehen. Später gab sie im britischen Fernsehen ein Interview, in dem sie Afrikaner „reizend“ nannte.

„Ich habe sogar für Jahre vorgetäuscht, Afrikanerin zu sein, Halbafrikanerin, aber wegen meiner hellen Augen kam ich damit nicht durch. Und das, obwohl ich mir die Haare sogar schwarz gefärbt hatte“, fügte die Prinzessin laut Guardian hinzu. Für Diskussionen sorgte sie auch, als sie zum Weihnachtsessen 2017 eine umstrittene Mohren-Brosche trug. Dabei war auch Meghan Markles Mutter anwesend.

König Carl XVI Gustaf von Sweden

2010 sorgte Schwedens regierender Monarch wegen der Veröffentlichung des Buches The Reluctant Monarch für Schlagzeilen. Die nicht autorisierte Biografie behauptete, Carl XVI habe in den 90ern regelmäßig Sexklubs besucht, Schäferstündchen mit Stripperinnen sowie eine Affäre mit der schwedischen Sängerin und Schauspielerin Camilla Henemark gehabt.

König Carl XVI Gustaf war Thema eines Buches, das seine angeblichen Abenteuer als Schürzenjäger und Sexclub-Besuche dokumentierte. (Foto: REUTERS/Anushree Fadnavis)
König Carl XVI Gustaf war Thema eines Buches, das seine angeblichen Abenteuer als Schürzenjäger und Sexklub-Besuche dokumentierte. (Foto: REUTERS/Anushree Fadnavis)

„Ich habe mit meiner Familie und der Königin gesprochen und wir haben beschlossen, einen Schlussstrich zu ziehen und nach vorne zu blicken – denn das sind Dinge, die vor langer Zeit passiert sind“, sagte der jetzt 73-jährige König zu den Anschuldigungen.

Erin Donnelly