Zum Welt-AIDS-Tag: Prinz Harry schreibt drängenden Brief

Anlässlich des Welt-AIDS-Tages dankt Prinz Harry in einem Brief führenden Gesundheitsexperten für den Kampf gegen AIDS. Dabei zieht er eine Parallele zur heutigen Situation um die Pandemie und die ungerechte Verteilung der Impfstoffe auf der ganzen Welt.

Prinz Harry dankt der wissenschaftlichen und medizinischen Gemeinschaft. (Bild: Getty Images)
Prinz Harry dankt der wissenschaftlichen und medizinischen Gemeinschaft. (Bild: Getty Images)

In einem Brief an den Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus und UNAIDS Exekutivdirektor Winnie Byanyiama, dankt Prinz Harry der wissenschaftlichen und medizinischen Gemeinschaft für den Kampf gegen AIDS, eine Krankheit die seiner verstorbenen Mutter, Prinzessin Diana, zu Lebzeiten sehr am Herzen gelegen habe.

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Wie das US-Modemagazin "Harper‘s Bazaar" berichtet, würdigt der Herzog von Sussex damit anlässlich des Welt-AIDS-Tages die medizinischen Erfolge, die das Leben vieler Menschen geprägt hätten. Zudem ehrte Prinz Harry diejenigen, deren Leben durch die Krankheit verkürzt wurde und er bekräftigte das Engagement für eine wissenschaftliche Gemeinschaft, die unermüdlich gegen die Krankheit gearbeitet habe.

Weltweite AIDS-Hysterie in den 80er Jahren

In der Mitte der 1980er Jahre führte der weltweite Ausbruch des HI-Virus zu einer Hysterie, die die Erkrankten stigmatisierte. Prinzessin Diana stellte damals schon den Mythos in Frage, dass sich AIDS durch Hautkontakt übertrage. Oft ließ sie sich dabei fotografieren, wie sie die Hände von HIV-Positiven schüttelte oder sie umarmte. 1987 eröffnete sie die erste HIV/AIDS-Station des Vereinigten Königreiches am London Middlesex Hospital.

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In seinem Brief zog Prinz Harry zudem eine Parallele zwischen den weltweit führenden AIDS-Aktivst*innen und dem steigenden Ruf nach globaler COVID-19-Impfstoffgerechtigkeit. Die gesamte Welt zu impfen sei derzeit ein Test für die Moral, an dem die Gesellschaft zu scheitern drohe, da Entwicklungsländer das Nachsehen hätten. Ähnlich wie bei der AIDS-Krise der 80er Jahre werde hierbei erneut gezeigt, dass es darauf ankäme, ob man in einem reichen oder in einem armen Land geboren wurde. Darum müsse die stimmlose Mehrheit der Welt mehr denn je gehört werden. Alles andere sei laut Prinz Harry selbstzerstörerisch.

Milliarden Menschen auf der Welt haben das Nachsehen

Prinz Harry forderte weiterhin medizinische Expert*innen und Führungskräfte auf, für die gerechte Verteilung von Impfstoffen zu kämpfen. Das bedeute Pharmamonopole zu brechen, die verhindern würden, dass Impfstoffe auch bedürftige Gemeinden in der ganzen Welt erreichen. Außerdem sollten Regierungen ihre Versprechen einhalten und die von ihnen zugsagten Impf-Dosen liefern. Internationale Pandemieabkommen sollten durch strenge Fristen kontrolliert werden und sich gegenseitig zur Rechenschaft ziehen. Schlussendlich sollten laut Prinz Harry alle Menschenleben gleich behandelt werden.

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Bereits beim Global-Citizen-Live-Event in New York City im vergangenen September hielten Prinz Harry und seine Frau Meghan Markle eine flammende Rede über die Verbreitung des Covid-19-Impfstoffes als grundlegendes Menschenrecht. Jeder einzelne Mensch habe das Recht auf diesen Impfstoff. Leider würde das aber nicht umgesetzt, sagte Markle und fügte an, dass Milliarden Menschen auf der Welt das Nachsehen haben, weil diese keinen Zugang zu dem Impfstoff bekommen würden.

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