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Der "Prompt Engineer" wird der gefragteste Job der Zukunft sein – ihr könnt schon heute bis zu 300.000 Euro verdienen

Die KI-Flüsterer: "Prompt Engineers" verbessern die Antworten von Chatbots. - Copyright: Getty Images
Die KI-Flüsterer: "Prompt Engineers" verbessern die Antworten von Chatbots. - Copyright: Getty Images

Die Tech-Branche ist bekannt für hoch bezahlte Jobs – und für einen neuen heißen Job in der Branche braucht man nicht einmal einen Abschluss in MINT-Studiengängen. Mit dem Aufkommen generativer KI-Tools wie Chat GPT steigt der Bedarf an "Prompt Engineers". Das sind Menschen, die Fragen oder Anweisungen für KI-Chatbots schreiben – sogenannte "prompts" –, um deren Antworten zu testen und zu verbessern. Einige dieser Stellen bieten Gehälter von bis zu 335.000 US-Dollar (309.000 Euro) und erfordern keinen Abschluss in technischen Studiengängen.

Das KI-Sicherheits- und -Forschungsunternehmen Anthropic hat derzeit eine offene Stelle für einen "Prompt Engineer and Librarian" mit einer Gehaltsspanne zwischen 175.000 und 335.000 Dollar (161.500 bis 309.000 Euro) , wie Bloomberg zuerst berichtete.

Der Job beinhaltet den Aufbau einer "Bibliothek von qualitativ hochwertigen Prompts oder Prompt-Ketten, um eine Vielzahl von Aufgaben zu erledigen. Mit einem einfachen Leitfaden, um den Benutzern bei der Suche nach dem passenden Prompt zu helfen". Außerdem soll der Mitarbeiter "eine Reihe von Tutorials und interaktiven Tools" aufbauen, "die unseren Kunden die Kunst des Prompt-Engineering beibringen".

Jemand mit einem "hohen Maß" an Vertrautheit mit großen Sprachmodellen (LLMs) und grundlegenden Programmierkenntnissen wäre laut Stellenausschreibung eine gute Wahl. Aber Anthropic möchte, dass man sich auch dann bewirbt, wenn man nicht glaubt, dass man jede einzelne Qualifikation erfüllt".

Tech-Studium nicht zwingend erforderlich

Sam Altman, der CEO des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, hat bereits selbst über den Bedarf an Prompt Engineers gesprochen. Im Februar twitterte er, dass "das Schreiben eines wirklich großartigen Prompts für eine Chatbot-Persona eine Fähigkeit mit erstaunlich hoher Hebelwirkung ist".

Anna Bernstein, eine Prompt-Ingenieurin bei Copy.ai, war freiberufliche Schriftstellerin und historische Forschungsassistentin, bevor sie begann, mit KI-Tools zu arbeiten. "Ich liebe den 'verrückten Wissenschaftler'-Teil des Jobs, bei dem ich in der Lage bin, eine dumme Idee für einen Prompt zu entwickeln und dann zu sehen, wie sie tatsächlich funktioniert", sagte Bernstein Business Insider: "Als Dichterin kommt die Rolle auch meiner obsessiven Natur entgegen, sich der Sprache zu nähern. Es ist eine wirklich seltsame Schnittmenge aus meinem literarischen Hintergrund und meinem analytischen Denken."

Der Markt für Prompt Engineers wächst

Der Markt für Prompt-Ingenieure wächst. Der Prompt-Marktplatz PromptBase, der im Juni vergangenen Jahres an den Start ging, bietet die Möglichkeit, Prompt-Engineers einzustellen oder ihre Prompts zu verkaufen. Und ein Sprecher von Linkedin erklärte Business Insider, dass es derzeit 708 Ergebnisse für "Prompt Engineer"-Stellen in den USA gibt. Die Rolle sei aber noch eine Nische.

Trotz der Möglichkeiten, die sich im Bereich des Promptings für Menschen ohne technischen Hintergrund bieten, erfordern die meisten hoch bezahlten Stellen Menschen mit mehr Erfahrung und einem höheren Bildungsniveau in technikorientierten Bereichen, so Personalvermittler gegenüber "Bloomberg".

"Die Gehälter fangen bei 40.000 Pfund (rund 45.500 Euro) an, aber wir haben Kandidaten in unserer Datenbank, die 200.000 bis 300.000 Pfund (227.000 bis 341.000 Euro) im Jahr verdienen wollen", sagte Mark Standen zu "Bloomberg". Standen arbeitet bei der Personalvermittlungsagentur Hays in Großbritannien und Irland. "Erfahrene Prompter können ihren Preis nennen."

"Nicht der Job der Zukunft"

Einige Stimmen warnen aber, dass der Beruf auf lange Sicht nicht unbedingt die angesagteste Rolle sein könnte. "Ich habe den starken Verdacht, dass 'Prompt Engineering' auf lange Sicht keine große Sache sein wird & Prompt Engineer nicht der Job der Zukunft ist", twitterte Ethan Mollick, Professor an der Wharton School im US-Bundesstaat Pennsylvania, im Februar.

Die Möglichkeit, mit generativen KI-Tools durch Eingabeaufforderungen zu interagieren, ist zwar "von hohem Wert", aber Adrian Weller, Forschungsdirektor für maschinelles Lernen an der Universität Cambridge, sagte Bloomberg: "Ich wäre mir nicht so sicher, dass dies noch lange so bleiben wird. Man sollte sich nicht zu sehr mit dem aktuellen Stand der Prompt-Technik aufhalten. Sie entwickelt sich ziemlich schnell weiter."

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