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Provinz Hatay: Verzweiflung und manchmal ein Wunder

Die türkische Provinz Hatay liegt im Süden des Landes, eingepfercht zwischen dem Mittelmeer und der Grenze zu Syrien. Amtlichen Angaben nach sind in der dichtbesiedelten Provinz rund 1500 Gebäude durch die Erdbeben beschädigt worden. Neben Trauer und Verzweiflung gibt es immer auch wieder Hoffnungsschimmer: So etwa in der Großstadt Antakya, wo ein Student und seine Katze aus den Trümmern befreit wurden.

euronews-Mitarbeiterin Dilek Gül berichtet: „In Hatay sind alle Gebäude links und rechts von mir eingestürzt. Menschen versuchen, in den Trümmern Eingeschlossene zu retten.“

Eine Frau ruft verzweifelt: „Ich habe vom ersten Tag an eine Planierraupe gefordert. Ich war im fünften Stock. Ich habe das gefordert, um meinen Bruder zu retten. Niemand hat auf mich gehört. Er ist verblutet.“

Eine andere Überlebende sucht in den Trümmern nach Spuren. Sie stößt auf etwas: „Sehen Sie. Das ist der Rock von Nevran, meiner Tochter“, sagt sie.

Und ein Mann berichtet, wie er sich an den Rettungsarbeiten beteiligte: „Gestern waren es zwei Kinder hier und eines dort, die wir gerettet haben.“ Die euronews-Mitarbeiterin fragt nach: „Haben Sie irgendwelche Stimmen aus den Trümmern gehört?“ „Wenn jemand im 1. Stock schreit, wie können wir das hören? Sie können es nicht hören“, antwortet er.

„Wann ist der Rettungstrupp eingetroffen?“, will Dilek Gül wissen. „Gestern Abend“, lautet die Antwort. „Aber die meisten haben keine Ausrüstung. Sie sind hier, sie tun, was sie können, aber das reicht nicht aus. Noch 10 Personen sind unter den Trümmern und höchstwahrscheinlich noch am Leben“, so der Mann.

Die Zeit drängt, mit jeder Stunde, die verstreicht, schwindet die Hoffnung, Überlebende zu finden. In der Provinz Hatay wurden neben zerstörten Häusern auch teils tiefe Risse in Straßenbelägen festgestellt. Auch die Landebahnen des Provinzflughafens weisen Spuren auf, der Flugverkehr wurde bis auf Weiteres eingestellt.