Puppendesignerin schießt zurück, nachdem Kritiker ihr Spielzeug "zu dunkel" nennt

Bis vor kurzem haben Kinderpuppen nicht immer die Vielfalt der Kinder, die mit ihnen spielen, repräsentiert. Aber dank der Bemühungen mehrerer Hersteller – u.a. Mattel, die letzten Januar neue Barbies mit sieben verschiedenen Hautfarben und verschiedenen Körpertypen herausgebracht haben – gibt es nun mehr Puppen als jemals zuvor, die die wirkliche Vielfalt auf der Welt reflektieren.

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Mala Bryan gehört zu diesen Puppenherstellern. Ihre Malaville-Kollektion besteht aus vier wunderschönen Puppen mit verschiedenen dunklen Hauttönen. Jede von ihnen kommt mit einer persönlichen Hintergrundgeschichte, inklusive Karriere und Hobbys. „Ich bin eine Puppensammlerin und wollte mit meiner Kollektion etwas schaffen, das ich vermisst habe und was andere Puppensammler und -liebhaber (Erwachsene und Kinder) gerne in ihrer Kollektion haben würden“, schrieb sie auf ihrer Webseite.

Aber nicht jeder ist ein Fan davon. Ein Youtube-User, C. Lincoln, kommentierte zu einem Beitrag über Bryans Kreationen die Puppe Misha, die die dunkelste Hautfarbe der vier hat, und schrieb: „Ich finde, dass diese eine Puppe ein bisschen zu dunkel ist. Als ob sie die sudanesische Puppe wäre. Ich bin mir sicher, dass diese am wenigsten verkauft wird… Behalte doch die anderen drei und schaffe dazu Accessoires usw. Mach weiter, Schwester!“

Als Antwort teilte Bryan diesen Kommentar auf ihrem Instagram-Account mit der eindringlichen Nachricht einer anderen Kundin: „Ich denke nicht, dass eine Puppe zu dunkel sein kann… Schwarz in allen Tönen ist wirklich wunderschön und das ist, was Mala Bryan versucht, der Welt beizubringen. Alek Wek, ein sudanesisches Model, ist (laut ihrer eigenen Aussage) ‚schwarz wie die Nacht‘ und sie kann auf den größten Laufstegen weltweit bestaunt werden. Ich denke nicht, dass das die am wenigsten verkaufte Puppe ist. #CelebrateHumanity.“

Bryan schrieb, dass sie diesen engstirnigen Kommentar zunächst ignorieren wollte. „Aber ich teile ihn, damit andere Leute realisieren, dass die ganz dunklen unter uns anscheinend immer noch vor einem großen Problem stehen“, schrieb sie. „Das ist einfach nur traurig. Obwohl ich am Ende ein Kompliment erhalten habe, hatte diese Person die Stirn, darüber zu reden, wie [Maisha] die am wenigsten verkaufte Puppe ist. Dabei läuft sie tatsächlich am zweitbesten.”

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Mehrere Instagram-Nutzer haben ihre Enttäuschung darüber ausgedrückt, dass jemand wirklich denkt, eine Puppe würde sich nicht verkaufen, einfach nur aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe – den Kommentar ‚zu dunkel‘ sehen viele als Beispiel des gesellschaftlichen und kulturellen Druckes, unter dem viele Mädchen und Frauen mit dunkleren Hautfarben stehen, ihren Hautton aufzuhellen – während andere Bryan dabei unterstützten, Puppen wie Maisha herzustellen. Benutzer toyslan schrieb: „Verflixt. Menschen versuchen noch immer, Melanin schlecht zu machen“, während chapaquente423 mit dem Folgenden kommentiere: „Ich habe zwei von jeder gekauft und die Lieblingspuppe meiner Tochter ist die dunkelste“. Instagram-Nutzerin del_aine schrieb: „Ich finde die Puppe wunderschön, genauso wie alle dunklen Menschen“.

Was Bryan und andere Puppenhersteller tun – Puppen anfertigen, die Schönheiten in einer Fülle von Hautfarben zeigen – ist wichtig. Maria Pilar Bratko, Familientherapeutin und Leiterin des Women’s Therapy Center in Berkeley, Kalifornien, erzählte Eltern, dass Puppen, die die Identität der Kinder reflektieren, Kindern dabei helfen können, ein gesundes Selbstbild zu entwickeln. Außerdem hilft eine Vielfalt von Puppen bei der Förderung eines umfassenden Weltbildes der Kinder. „Wenn Eltern ihren Kindern eine Puppe geben, die den Kindern ähnelt, sagen sie: ‚Es gibt Menschen wie dich auf der Welt‘“, sagte Bratko. „‚Du bist genauso wichtig wie jeder andere.‘“

Rachel Grumman Bender

Bild: Malaville Toys

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