Der Quarantäne entkommen: Brite prahlt mit seiner Flucht aus der Schweiz
Obwohl die Schweiz eine Quarantäne für britische Touristen verhängte, schafften es viele Briten dennoch, sich aus dem Skiurlaub nach Hause zu verdrücken. Darunter auch ein ehemaliger Diplomat, der mit seiner Flucht sogar noch öffentlich prahlte.
Wegen der erstmals in Großbritannien nachgewiesenen neuen Variante des Coronavirus hatte die Schweiz eine zehntägige Quarantäne für Touristen aus dem Land verhängt. Als Andy Wigmore, ein ehemaliger britischer Diplomat und Pro-Brexit-Lobbyist, davon Wind bekam, verließ er das Land in einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Aus dieser macht er keinen Hehl: Nicht nur postete er auf seinem Instagram-Account darüber, sondern berichtete auch der “Daily Mail” von seiner Flucht “über die Berge in die Freiheit”.
Abreise unmittelbar nach Quarantäne-Info
Der 54-Jährige war zusammen mit seiner Familie Mitte Dezember zum Skiurlaub in die Schweiz gereist und erfuhr wenige Tage später von der Corona-Mutation, die in seiner Heimat entdeckt worden war. Am 20. Dezember stoppte die Schweiz alle Flüge aus dem Land und ordnete schließlich die Quarantäne rückwirkend zum Einreisedatum an.
Auch Wigmore sei von den Schweizer Behörden von der Maßnahme informiert worden, wie er der “Daily Mail” erzählte. Die Familie solle ihre Unterkunft nicht verlassen und Kontakt zu anderen vermeiden, habe es in der Mitteilung geheißen. Kurz nachdem er diese erhalten hatte, habe er entschieden, das Land zu verlassen.
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Mit dem Zug sei die Familie nach Frankreich gereist und von dort dann weiter in Richtung London. Mehrmals hätten ihn die Schweizer kontaktiert und nach seinem Aufenthaltsort gefragt, bis er ihnen schließlich mitteilte, dass er wieder in England sei. Falls er mit seiner Ausreise Regeln gebrochen hat, drohen Wigmore bis zu 10.000 Schweizer Franken (rund 9200 Euro) Strafe.
“Wir hätten sonst Weihnachten verpasst”
Wigmore sieht sich jedoch vollkommen im Recht. Sie hätten die französische Grenze 20 Minuten erreicht, bevor die Quarantäne in Kraft getreten sei. Außerdem sagte er der Zeitung: “Wenn wir nicht abgereist wären, hätten wir Weihnachten verpasst.”
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Sie seien bei Weitem nicht die einzigen Briten gewesen, die sich aus dem Staub gemacht hätten. Medienberichte bestätigen dies. Allein in Wigmores Aufenthaltsort Verbier, einem bei Briten besonders beliebten Ski-Gebiet, sollen laut “The Guardian” gerade mal zwölf von etwa 420 Gästen in Quarantäne geblieben sein.
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