Queen wird "nicht erfreut " über Harrys Kommentare zu "Fehlern der Vergangenheit" sein

In einer Videositzung des Commonwealth Trust der Queen (QCT) sprach Prinz Harry über den Rassismus in der Vergangenheit des britischen Commonwealth. Dabei fand er Worte, die seiner Großmutter, Queen Elizabeth, nicht unbedingt gefallen haben durften.

Britain's Prince Harry, Duke of Sussex visits the laboratory as he tours The Institute of Translational Medicine at Queen Elizabeth Hospital, in Birmingham, Britain March 4, 2019. Christopher Furlong/Pool via REUTERS
Prinz Harry. (Bild: Reuters)

Prinz Harry und Meghan Markle haben gesagt, dass im Zuge der Black Lives Matter-Bewegung im ganzen Commonwealth mehr Bewusstsein zu Rassismus und unterbewussten Vorurteilen geschaffen wird. Das heiße aber auch, dass viele Menschen sich deshalb „unwohl“ fühlen werden.

Das royale Paar hat sich Repräsentanten des Commonwealth Trust der Queen (QCT) angeschlossen. Sie sind immer noch Vorsitzender und Vize-Vorsitzende der Stiftung, obwohl sie ihre Ämter als offizielle Royals niedergelegt haben. Sie wollen hier über die Themen Gerechtigkeit und gleiche Rechte sprechen.

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Das Herzogenpaar führt anlässlich des Mordes an George Floyd Gespräche mit kommunalen Führungspersonen in ganz Amerika. Floyds Tod hat auf der ganzen Welt zu einem erneuten Drängen nach Gerechtigkeit und Gleichheit geführt.

Das Paar war von seinem Zuhause in LA aus dabei. (QCT)
Das Paar war von seinem Zuhause in LA aus dabei. (QCT)

Am Mittwoch sprachen sie mit einigen jungen Führungskräften des QCT-Netzwerkes bei einer der wöchentlichen Diskussionsrunden der Stiftung.

Die Gruppe sprach über Floyds Tod als einen Wendepunkt und diskutierte, wie Menschen Verbündete im Kampf für Gleichheit sein können.

Meghan sagte: „Es muss jetzt passieren, dass wir uns alle gerade ein wenig unwohl fühlen, denn nur, wenn wir uns durch dieses Unwohlsein arbeiten, kommen wir irgendwann auf der anderen Seite an und finden einen Ort, an dem die Flut alle Schiffe anhebt.

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„Gleichheit heißt nicht, dass irgendjemand zurückstecken muss, sondern dass wir alle dieselbe Grundlage haben – was ein fundamentales Menschenrecht darstellt.“

Die Gruppe sprach außerdem über die Vergangenheit des Commonwealth. Harry sagte: „Wenn man sich im Commonwealth umsieht, kommen wir nicht voran, wenn wir nicht ehrlich über die Vergangenheit sprechen. Und ich denke, dass das allen hilft.“

Meghan sagte „dies ist ein Moment des Erkennens” und drängte die Menschen, „die Hände zu heben” und zu erkennen, wann sie in der Vergangenheit Fehler gemacht haben.

Sie sprach ebenfalls über ihre „persönlichen Erfahrungen“ mit Rassismus und sagte, dass Menschen, die „gleichgültig“ sind, „Komplizen“ sind.

“Rassismus ist immer noch da ist, da manche davon profitieren“

Harry sagte, dass institutioneller und systemischer Rassismus „immer noch da ist, da manche davon profitieren.“

Der Herzog sagte: „Wir können die Tatsache nicht leugnen oder ignorieren, dass wir alle gelernt haben, die Welt anders zu sehen. Wenn man allerdings anfängt zu bemerken, dass es Vorurteile gibt, muss man das zugeben. Man muss daran arbeiten, ein besseres Bewusstsein zu haben, damit man helfen kann, sich gegen etwas zu stellen, das einfach so falsch ist und das es in unserer heutigen Gesellschaft nicht geben sollte.“

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Die Herzogin fügte hinzu: „Es sind nicht nur die großen Momente. Gerade in den leisen Momenten liegen Rassismus und Vorurteile begraben und können dort gedeihen. Für viele Menschen ist es verwirrend, zu verstehen, welche Rolle sie hier sowohl passiv als auch aktiv spielen.“

Allerdings wird die Queen laut dem konservativen Abgeordneten Andrew Rosindell, der mit MailOnline sprach, Harrys Kommentare eher „enttäuschend“ finden.

„Ich verstehe, dass Harry und Meghan den Schritt gegangen sind und sich von der Königsfamilie losgelöst haben“, sagte er.

„Daher bin ich überrascht, dass sie so etwas sagen. Ich stimme nicht mit dem überein, was er sagt. Wir sollten nach vorne sehen, nicht zurück. Er hat sich aus der Königsfamilie zurückgezogen, also sollte er sich auf sein eigenes Leben konzentrieren und sich nicht zu politischen Dingen äußern.

„Das ist nicht angemessen. Ich bin mir sicher, dass auch seine Großmutter nicht begeistert davon sein würde.“

Harry bittet um Verzeihung

Sowohl Harry (35) als auch Meghan (38) haben sich in den letzten Wochen in ihren Reden zum Thema Rassismus geäußert, angefangen mit der Botschaft der Herzogin an die Abschlussklasse ihrer früheren High School in LA. Sie sagte hier, dass sie es bedauert, dass die Schüler in einer Welt aufwachsen müssen, in der es immer noch Rassenungerechtigkeit gibt.

Letzte Woche bat Harry in einer Rede bei den Diana Awards um Entschuldigung, dass „unsere Generation und die Generationen vor uns nicht genug getan haben, um die Untaten der Vergangenheit wiedergutzumachen.“

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Das Paar lebt in Los Angeles und hat geplant, seine neue wohltätige Organisation Archewell im nächsten Jahr zu eröffnen.

Man geht davon aus, dass die Diskussionen, die sie gerade führen, in die Arbeit einfließen wird, auf die sich die gemeinnützige Organisation konzentrieren wird.

Harry und Meghan hörten sich an, wie die jungen Führungskräfte die Dinge im Hinblick auf die Geschichte und die Realität in ihren eigenen Ländern sehen. Dazu gehörten Chrisann Jarrett, QCT Treuhänderin und Mitbegründerin und Vorstandsvorsitzende von We Belong; Alicia Wallace, Leiterin von Equality Bahamas; Mike Omoniyi, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Common Sense Network und Abdullahi Alim, der das Netzwerk Global Shapers des Weltwirtschaftsforums für aufstrebende junge Führungskräfte in Afrika und im Nahen Osten leitet .

Omoniyi sagte: „Wenn sie im Internet auf ‚senden‘ geklickt haben, müssen die Leute auch ihre Ärmel hochrollen und die Arbeit machen.“

„Ein Verbündeter zu sein, hat sehr viele Komponenten, aber der Ausgangspunkt muss Demut, Güte und ein Wille zum Lernen neuer Dinge sein.“

Harry lobte die Black Lives Matter-Bewegung dafür, die Welt erreicht zu haben, obwohl sie ohne eine einzelne Führungskraft auskommt.

Alim drängte darauf, dass die Menschen „betroffenen Gruppen ermöglichen, zu bestimmen, was die beste Vorgehensweise ist.“

Junge Führungskräfte können alles schaffen

Die Herzogin sagte, sie verstehe es als: „die Menschen sollten wissen, wann sie führen und wann sie einfach nur zuhören sollten.“

Das Paar sagte, dass die „Aufmerksamkeit der Welt“ auf die jungen Führungskräfte gerichtet ist und es nichts gibt, „was sie nicht schaffen können“. Sie verstehen aber auch, dass dieser Prozess „schmerzhaft“ sein wird.

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Die beiden sind Vorsitzender und Vize-Vorsitzende von QCT geblieben, nachdem sie sich Anfang des Jahres von ihren royalen Pflichten zurückgezogen hatten. Sie hatten diese Arbeit bereits als eine ihrer Prioritäten bestimmt, als sie heirateten.

Die QCT, die 2018 gegründet wurde, arbeitet mit jungen Führungskräften zusammen, deren Ziel es ist, die Welt zum Besseren zu verändern. Die QCT spiegelt dabei nicht notwendigerweise die Ansichten der Königsfamilie wieder.

Rebecca Taylor

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