Rauchmelder anbringen: Anleitung und Hinweise
Rauchmelder können Leben retten, denn der laute Alarm warnt vor einer Brandgefahr. Besonders nachts, wenn Sie schlafen, können Brandfälle in Häusern tödlich enden. Ein Rauchmelder weckt Sie auch im Schlaf und hilft Ihnen, rechtzeitig der Gefahr zu entkommen. Deshalb ist der Rauchmelder inzwischen in allen Bundesländern Pflicht. Wir sagen Ihnen, was Eigentümer und Mieter beim Anbringen der Geräte beachten müssen.
Das Wichtigste in Kürze
In Deutschland ist die Installation von Rauchmeldern in allen Bundesländern verpflichtend.
Rauchmelder sollten an der Decke in Schlafräumen und Fluren montiert werden, um im Brandfall effektiv zu warnen. Küchen und Bäder sind aufgrund von Dampfentwicklung weniger geeignet.
Die Kosten für Montage und Wartung der Rauchmelder übernimmt meist der Eigentümer. Mieter sind häufig für die regelmäßige Funktionsprüfung verantwortlich.
Moderne Rauchmelder bieten erweiterte Funktionen wie Vernetzung und Smart-Home-Integration.
Jahr für Jahr rückt die Feuerwehr etwa 200.000 Mal aus, um Brände zu löschen. Die Zahl der Menschen, die durch Feuer und Rauch zu Tode kommen, ist zum Glück recht niedrig. Dennoch hat die Zahl in den letzten Jahren kaum abgenommen – gegenüber dem Jahr 1990 hat sich Anzahl der Brandtoten durch Wohnungsbrände allerdings halbiert. Dies ist vor allem einem unscheinbaren Kasten zu verdanken - dem Rauchmelder.
Rauchmelderpflicht
Der Einsatz von Rauchmeldern ist in allen 16 deutschen Bundesländern verpflichtend (Stand: September 2024). Die Einführung der Rauchmelderpflicht gestaltete sich allerdings als Flickenteppich in ganz Deutschland, da die Anbringung von Rauchmeldern in die Zuständigkeit der einzelnen Länder fällt. Somit wurden Regeln für jedes Bundesland einzeln in der entsprechenden Landesbauordnung festgelegt.
Während Neu- und Umbauten schon länger mit Rauchmeldern ausgestattet werden müssen, wurden für Bestandsbauten deutlich unterschiedliche Übergangsfristen – teilweise mit mehr als zehn Jahren – festgelegt. Das Schlusslicht bildete Sachsen - doch auch hier gilt seit 01.01.2024 eine Pflicht zur Installation von Rauchmeldern in Bestandsimmobilien.
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Trotz der Rauchmelder-Pflicht sind leider noch nicht alle Haushalte mit den lebensrettenden Warnmeldern ausgestattet. Eine Kontrolle findet allerdings nicht statt, weil diese überaus aufwendig wäre. Dabei spricht nicht nur die eigene Sicherheit für die Befestigung von Rauchmeldern. Es ist auch möglich, dass Versicherungen im Schadensfall bei fehlendem Rauchmelder weniger oder gar nicht zahlen. Zudem können auch durch den Brand geschädigte Mieter oder Nachbarn Schadensersatz-Ansprüche geltend machen.
Wer trägt die Kosten für die Anbringung von Rauchmeldern?
Die Landesbauordnungen legen fest, wer für die Installation der Rauchmelder verantwortlich ist. In aller Regel ist das der Eigentümer, in Mietwohnungen also der Vermieter. Mieter müssen ihrem Hauswirt für die Montage auf jeden Fall Zutritt zu den Wohnräumen gewähren. Zudem ist der Eigentümer dazu verpflichtet, nicht mehr funktionsfähige Geräte auszutauschen.
Funktionsweise von Rauchmeldern
Rauchmelder sind mittlerweile nahezu überall im Fachhandel erhältlich. Sie bestehen aus einem Sockel, der an der Decke angebracht wird, und dem Warnmeldesystem, welches über eine Batterie mit Energie versorgt wird. Durch das Einsetzen des Melders in den Sockel wird der Rauchmelder aktiviert.
Bei vielen Modellen für private Haushalte in Deutschland handelt es sich um photoelektrische Rauchmelder. Diese Varianten funktionieren so: Das Gerät sendet in regelmäßigen Abständen Lichtsignale aus. Während diese bei klarer Luft nicht reflektiert werden, führen Rauchpartikel in der Luft dazu, dass die Lichtstrahlen wieder zurückreflektiert und dann von einem Sensor bemerkt werden. Erfasst der Sensor einen zurückgeworfenen Lichtstrahl, erzeugt der Rauchmelder umgehend einen lauten Alarmton.
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Neben rein optischen Rauchmeldern gibt es auch Funkrauchmelder, die miteinander vernetzt sind. Der Vorteil liegt darin, dass sie gleichzeitig einen Alarm auslösen. Sie werden also auch dann informiert, wenn der Rauchmelder in einem schallgeschützten Bereich des Gebäudes anschlägt. Gleiches gilt für Smart-Home-Rauchmelder. Diese Modelle sind jedoch mit Zusatzfunktionen, wie beispielsweise dem automatischen Schließen der Fenster, gekoppelt.
Alle Rauchmelder, die hierzulande verkauft werden, müssen das Prüfzeichen CE und der Angabe EN 14604 tragen. Diese Normierung legt fest, dass der Alarmton des Rauchmelders mindestens 85 Dezibel beträgt und das Warnsignal für einen anstehenden Batteriewechsel mindestens 30 Tage im Voraus ertönt.
Im Allgemeinen sind Rauchmelder wartungsfrei. Doch damit Sie sichergehen können, dass Ihr Gerät auch im Ernstfall funktioniert, sollten Sie ihn regelmäßig testen und bei Bedarf die Batterie im Rauchmelder wechseln. Dazu drücken Sie den Prüfknopf. Ertönt kein Signalton, stimmt etwas nicht. Achten Sie zudem immer darauf, dass die Eintrittsöffnungen für den Rauch nicht verschmutzt sind.
Installation von Rauchmeldern
Damit Rauchmelder im Ernstfall auch schnell reagieren, müssen sie fachgerecht und an der richtigen Stelle angebracht werden. Wir erklären Ihnen, wo und wie Ihnen das am besten gelingt:
Der richtige Platz für Rauchmelder
Rauchmelder müssen in allen Schlafräumen und Rettungswegen (Fluren) hängen. Grundsätzlich ist das Gerät an der Zimmerdecke und nicht an der Wand anzubringen, da Brandrauch aufsteigt und sich immer erst unter der Decke ansammelt. Mittig installiert, kann ein Melder eine Fläche von bis zu 60 Quadratmetern überwachen. Im Idealfall hängt ein Rauchmelder in allen Aufenthaltsräumen, vor allem jedoch im Schlafzimmer ist der Melder unverzichtbar. In der Küche und im Bad kann es aufgrund der Luftfeuchtigkeit und Dampfentwicklung zu Problemen kommen.
Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Rauchmelder waagrecht und nicht in naher Reichweite von zu starker Zugluft hängt. Deshalb muss bei Dachschrägen zusätzlich etwas nachgeholfen werden.
Gesetzlich vorgesehen sind Rauchmelder in allen Schlaf- und Kinderzimmern sowie in Fluren, die als Fluchtweg dienen. Zum optimalen Schutz raten Experten, auch den Wohnbereich und Gäste- sowie Arbeitszimmer mit Rauchmeldern auszustatten.
Versicherungskammer Bayern Pin Share Befestigung eines Rauchmelders mit Schrauben
Die Befestigung mit Schrauben ist die von den Herstellern am meisten vorgesehene Methode zur Anbringung von Rauchmeldern. Denn sie bietet einen sicheren und langfristigen Halt.
Befestigung eines Rauchmelders mit Kleber
Es gibt auch Hersteller, welche die Anbringung von Rauchmeldern mit Klebebefestigungen zulassen. Dies hat natürlich den Vorteil, dass zur Befestigung nicht gebohrt werden muss.
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Seien Sie sich bewusst, dass das Gerät bei ungeeignetem Montageuntergrund durchaus nach Einsetzen des Melders in den Sockel herunterfallen und dadurch beschädigt werden kann. Das führt dazu, dass Sie nicht nur den Rauchmelder ersetzen müssen, sondern auch gegebenenfalls Schäden am Fußboden erleiden.
Vermeiden von Fehlalarmen
Fehlalarme, die durch Zigarettenrauch oder Deodorants verursacht werden, kommen laut der Berliner Feuerwehr äußerst selten vor. Wenn in Ihrer Wohnung Bauarbeiten verrichtet werden müssen, bei denen es eine starke Staubentwicklung gibt, oder Sie eine Party feiern, bei der viele Raucher anwesend sind, können Sie vorsorglich die Rauchmelder ausschalten.
Im Badezimmer und Küche sollten Sie besser keine Rauchmelder aufhängen. Denn beim Duschen oder Kochen entstehen viele Luftpartikel, die einen Fehlalarm verursachen können.