Reiswaffeln: Öko-Test warnt vor Schadstoffen
Sie gelten als gesunder Snack und lassen sich in verschiedensten Varianten, von süß bis salzig, genießen. Doch sind Reiswaffeln wirklich so gut wie ihr Ruf? Das Verbrauchermagazin "Öko-Test" warnt vor giftigen Inhaltsstoffen.
Tatsächlich ist schon seit geraumer Zeit bekannt, dass Reiswaffeln nicht uneingeschränkt als gesunder Snack betrachtet werden können. Denn: Viele der vom Verbrauchermagazin "Öko-Test" unter die Lupe genommenen Produkte haben schlecht abgeschnitten.
Hauptproblem in zahlreichen Proben: anorganisches Arsen, das über den Boden in die Reispflanzen gelangt, giftig ist und (in größeren Mengen verzehrt) sogar als krebserregend eingestuft wird. Die Verbraucherzentrale als auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät daher schon länger, Babys und Kleinkindern Reiswaffeln nur gelegentlich oder lieber gar nicht zu füttern.
Schadstoffe in Reiswaffeln nachgewiesen
"Öko-Test" hat verschiedenste Produkte (kleine und große; mit und ohne Fruchtgeschmack) von unterschiedlichen Herstellern in die Labore geschickt. Das Ergebnis ist ernüchternd: Über die Hälfte der Produkte fällt im Test durch – unter anderem wegen erhöhter Arsenwerte. Auch das Schwermetall Cadmium (giftig für die Nieren, möglicherweise fortpflanzungsschädlich), Schimmelpilzgift (kann Erbgut schädigen), Bestandteile von Mineralöl (möglicherweise krebserregend) und Acrylamid (erhöht potenziell das Krebsrisiko) konnten nachgewiesen werden.
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Lediglich ein Produkt, die "Babydream Reiswaffeln Apfel-Mango, bio", schnitt mit "sehr gut" ab und kann deshalb bedenkenlos empfohlen werden. Die "Rewe Bio Mini Reiswaffeln Apfel-Himbeere" erhielten ein "gut". Als "befriedigend" wurden die "Sondey Bio Organic Reis Waffeln mit Salz" eingestuft.
Reisbrei und Reiswaffeln nur mit Vorsicht genießen
Dass sich an der Qualität der Produkte nichts geändert zu haben scheint, enttäuscht; denn die Schadstoffbelastung nicht nur in Reiswaffeln ist bekannt. Seit 1. Januar 2016 gelten in der Europäischen Union deshalb neue Höchstmengen für anorganisches Arsen in Reis, Reiskeksen, Reiswaffeln, Reis-Crackern und Reiskuchen. Mit einer Änderung der Verordnung vom 3. März 2023 wurden weitere Produkte wie Reismehl und alkoholfreie Getränke auf Reisbasis und vor allem auch Lebensmittel für Säuglinge und Kleinkinder ergänzt.
Grundsätzlich ist Reis ein gesundes Lebensmittel, das verhältnismäßig viel Protein, nur wenig Fett und so gut wie keinen Zucker oder Salz enthält. Um den Verzehr von mit Schadstoffen belasteten Produkten zu vermeiden, empfiehlt sich deshalb, den Reis vor der Zubereitung gründlich zu waschen, da Arsenverbindungen beim Waschen und Kochen ausgespült werden können.
Video: Reis richtig zubereiten