Restaurantbesitzer investiert Tausende von Dollar in seine Konkurrenz

Gerade für Gastronomie-Betriebe ist in der Corona-Krise nichts wie sonst. Das inspiriert manche Restaurantbesitzer zu ungewöhnlichen Maßnahmen - wie eine ordentliche Investition in die Konkurrenz.

Close-up of restaurant's expanded outdoor dining space during COVID-19 pandemic
Leere Tische, weniger Umsatz: Die Corona-Krise trifft Restaurants in weiten Teilen der Welt hart. Ein Gastronom in den USA reagierte auf ungewöhnliche Weise (Symbolbild: Getty Images)

Nicht nur in Deutschland gehört die Gastronomie-Branche zu den großen Verlierern der Corona-Krise. Der National Restaurant Association zufolge mussten in den USA mehr als 110.000 Lokale seit Dezember zeitweise oder dauerhaft geschlossen bleiben.

Das mexikanische Restaurant El Mezcal in Stevens Point im Bundesstaat Wisconsin hat aktuell zwar geöffnet, bekam während der Pandemie aber auch die Folgen der Corona-Krise zu spüren. Besitzer Adolfo Melendez wurde also kreativ und nahm 2.000 Dollar in die Hand, um sie zu investieren. Allerdings nicht in seinen eigenen Betrieb, sondern in die lokale Konkurrenz.

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Ursprünglich war das Geld für Werbung vorgesehen, doch stattdessen kaufte er davon Gutscheine à 20 Dollar für sieben Restaurants in der Stadt, die er auf seiner Facebook-Seite verloste.

Inspiriert wurde Melendez laut CNN von einer Hilfsaktion, die ihm selbst zu Beginn der Pandemie sehr gelegen kam. Ein Maklerbüro ließ über das beste Restaurant der Stadt abstimmen, wobei El Mezcal auf dem zweiten Platz landete. Als Folge kaufte das Büro Gutscheine im Wert von 300 Dollar bei Melendez, dessen erster Gedanke war, dass er diese Geste weitergeben wolle.

Vor allem Familienbetriebe sollen profitieren: "Ketten kommen und gehen"

"Wenn man einer Person hilft, und diese wiederum einer anderen hilft, kann das viel bewirken", sagte der Gastronom dem Lokalsender WKOW. "Die meisten hier sind Familienbetriebe, und wir können niemanden um Hilfe bitten als uns selbst." Die Unterstützung von kleinen Betrieben sei ihm besonders wichtig. "Das ist es, was diese Stadt stark macht. Denn große Ketten kommen und gehen."

Diesen Gedanken spiegelt auch der Besitzer eines der Restaurants, denen Melendez aushalf, wieder. Pete Ananiadis, dem das griechiche Olympia Family Restaurant gehört, zeigte sich dankbar für die Unterstützung seines Konkurrenten: "In diesen Zeiten von Covid ist es wichtig, die ansässigen Betriebe zu unterstützen, die kleinen Läden, die von Mama oder Papa geführt werden. Er versteht das, und dass wir alle schwierige Zeiten durchmachen. Ich finde toll, was er für unsere Gemeinde tut."

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