Rezo im Porträt: Was wir über den YouTuber wissen
Vor zwei Jahren, kurz vor der Europawahl 2019, "zerstörte" YouTuber Rezo erstmals die CDU in einem seiner YouTube-Videos - soll heißen, er kritisierte sie scharf. Nun, wenige Wochen vor der Bundestagswahl, legte er mit einer zweiteiligen "Zerstörung" der Partei noch einmal nach. Mit diesen Verbalklatschen erlangt Rezo besonders viel Aufmerksamkeit, doch viele seiner Videos befassen sich mit politischen Themen. Doch wer ist Rezo überhaupt?
Wer hinter dem Pseudonym des YouTubers steckt, ist kaum bekannt. Seinen bürgerlichen Namen verrät er in der Öffentlichkeit nicht. Über sein Autorenprofil auf "zeit.de", wo Rezo eine eigene Kolumne hat, erfährt man lediglich, dass er 1992 in Nordrhein-Westfalen geboren wurde und einen Master in Informatik der TU Dortmund hat.
Was über Rezo bekannt ist
Für die Öffentlichkeit existiert er also lediglich als Rezo. Den Künstlernamen legte er sich zu, als er vor fünf Jahren auf YouTube den gleichnamigen Kanal startete. Schon damals hatte er den blaugefärbten Undercut, der zu seinem optischen Markenzeichen wurde. Weitere Erkennungsmerkmale heben ihn nur wenig von anderen erfolgreichen YouTube-Stars ab: Rapide Jumpcuts und junge, schnelle Sprache gehören auf der Video-Plattform zum guten Ton.
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Auch sonstige Informationen über den 29-Jährigen erfährt man in erster Linie über ihn selbst in Form von YouTube-Content. So verriet er einst in einem selbsterstellten Fakten-Video, dass seine größte Leidenschaft die Musik ist und er schon in diversen Metal-Bands Gitarre gespielt hat. Nicht zuletzt sei die Musik für ihn so wichtig geworden, da er in der Schule gemobbt wurde, was ihn psychisch sehr belastet hätte, wie er an anderer Stelle verriet. Auch mit der Tatsache, dass er seit Kindertagen Stotterer ist, geht er offen um. In weiteren Interview-Schnipseln erfährt man, dass er in einer Pastorenfamilie aufwuchs, den Wunsch, eigene Musik zu veröffentlichen, längst nicht abgelegt hat - und dass sein YouTube-Ruhm auch Schattenseiten wie Todesdrohungen mit sich bringt.
Mit Politik ins Rampenlicht
Denn mit seinem Content eckt er des Öfteren an. Während Rezo wie viele YouTuber mit großer Reichweite mit Musik- und Unterhaltungsvideos begann, machte er bald auch mit politischen Inhalten auf sich aufmerksam. Mit dem knapp einstündigen Video "Die Zerstörung der CDU" auf seinem Zweitkanal Rezo ja lol ey sorgte er 2019 für einen Bekanntheits-Boost - über 19 Millionen Klicks hat das Video - und reichlich Diskussionen. Aktuell legte er mit zwei jeweils halbstündigen Clips nach, in denen vor allem Armin Laschet sowie die unzureichende deutsche Klimapolitik ihr Fett wegbekommt.
Mit diesen Videos erreicht er Millionen - vorwiegend junge - Menschen und versetzt Social Media sowie Medien für kurze Zeit in helle Aufregung. Zugleich zieht er Kritik auf sich - teils sachliche, die sich mit seiner mangelnden Objektivität auseinandersetzt, teils unsachliche, die sich vor allem mit den Anglizismen in seiner Sprache und seiner Frisur befasst.
Versuche, politisch im Mainstream anzukommen, gab es auch: Vor wenigen Monaten strebte Rezo an, ein Kanzlerduell zwischen Armin Laschet, Annalena Baerbock und Olaf Scholz auf YouTube zu moderieren. Laschet sagte jedoch ab.
Mit seinen eigenen Ausführungen ist Rezo allerdings noch nicht am Ende. Nach "Teil 1: Inkompetenz" und "Teil 2: Klima-Katastrophe" soll noch ein drittes Video der neuen "Zerstörungs"-Reihe folgen.
Video: Rezo und Julien Bam im Interview