Rollladenkasten verkleiden: Möglichkeiten und Anleitung

Innenliegende Rollladenkästen können Sie mit Holz oder Gipskartonplatten verkleiden. 
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Ein nachträglich eingebauter Rollladenkasten ist nicht immer eine Schönheit. Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Kasten verkleiden und damit Optik und Schutz verbessern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachträglich eingebaute Vorsatzrollläden im Innenbereich kommen meist ohne Abdeckung.

  • Diese können Sie selbst bauen und somit den Rollladenkasten nach Ihren Wünschen verkleiden oder in der Farbe Ihrer Wahl streichen.

  • Als Material bieten sich Gipskartonplatten sowie Platten Pressspan oder Kunststoff an.

Materialien und Möglichkeiten zur Verkleidung

Rollladen ist nicht gleich Rollladen. In der Regel unterscheidet man diese in drei Rollladensystemen: Vorsatzrollladen für innen, Vorsatzrollladen für außen und Aufsatzrollladen im Mauerwerk. Letztere müssen Sie nicht verkleiden, da sie in der Wand verbaut sind. Einen Vorsatzrollladen im Innenbereich können Sie nur eingeschränkt verkleiden, da Sie einen Revisionsschacht freihalten müssen. Allerdings sticht genau dort ein unschöner Rollladenkasten am Fenster ins Auge.

Für das Verkleiden von Aufsatzrollläden können Sie die unterschiedlichsten Materialien verwenden. Eine Möglichkeit ist eine Verkleidung aus Holz oder Pressspanplatten, da das Material robust und leicht zu verarbeiten ist. Zudem können Sie Holz nach Ihren Vorstellungen gestalten. Sie können aber auch Gipskartonplatten, Platten aus Kunststoff oder OSB verwenden.

Haben Sie sich für ein Material entschieden, müssen Sie noch die Art der Verkleidung für den Rollokasten wählen. Hierfür haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten. Zum einen können Sie die Platten direkt an der Wand um den Kasten anbringen. Dies ist die einfachste und schnellste Methode. Zum anderen können Sie die Verkleidung auf einer Unterkonstruktion wie einer Verlattung befestigen. Der Vorteil: Die Variante bietet mehr Stabilität des Jalousiekastens und Gestaltungsmöglichkeiten. Ganz gleich, für welche Möglichkeit Sie sich entscheiden, benötigen Sie eine Dämmung, um einen Wärmeverlust zu vermeiden.

Tipp: Sie können einen Rollladenkasten auch verputzen oder verspachteln.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verkleidung des Rollladenkastens

Mit unserer Anleitung können Heimwerker mit etwas Geschick in wenigen Schritten den Jalousiekasten für nachträglich eingebaute Rollläden verkleiden. Nicht immer wird ein Rollladenkasten beim nachträglichen Einbau von Rollläden mitgeliefert. In diesem Fall müssen Sie zunächst einen Kasten bauen.

Schritt 1: Rollladenkasten bauen
Für einen selbstgebauten Rollladenkasten bringen Sie zunächst eine Lattung als Unterkonstruktion um den Rollladen an. Befestigen Sie hierfür Holzlatten mit Dübeln an der Wand. Je nach Aufbauhöhe des Rollos kann es sein, dass Sie noch eine Konterlattung aufbringen müssen. Dies ist der Fall bei kleineren Aufbauhöhen. Bringen Sie die Verlattung bzw. Konterlattung direkt auf die bestehende Lattenkonstruktion an.
Bringen Sie auf der Unterseite der Konstruktion keine Längslatte an. Stattdessen schrauben sie die Latte auf den äußeren, seitlichen Latten fest. Sie können für die Verlattung Latten aus Holz oder Metall verwenden.

Schritt 2: Rollladenkasten dämmen
Reinigen und entfetten Sie als Erstes den Rollladenkasten. Anschließend dämmen Sie den Kasten mit einer Dämmplatte. Achten Sie darauf, dass die Dämmung den Kasten vollständig ausfüllt, damit keine Zugluft und Kältebrücken entstehen.

Schritt 3: Rollladenkasten verkleiden
Den Kasten für Ihre Vorbaurollläden können Sie mit Pressspanplatten, Kunststoffplatten oder Gipskartonplatten verkleiden. Schneiden Sie die jeweiligen Platten auf die benötigten Maße zu und schrauben Sie sie auf die Lattenkonstruktion. Die Fugen zwischen den Platten verschließen Sie mit Silikon oder Spachtelmasse, damit keine Feuchtigkeit in den Kasten des Rollos eindringen kann.

Schritt 4: Revisionszugang anbringen
Für Reparaturarbeiten und Wartung müssen Sie einen Revisionszugang beziehungsweise Revisionsschacht im Rollokasten anlegen. Der Deckel sollte so groß sein, dass Sie den Rollladen leicht erreichen können – mindestens 40 mal 40 Zentimeter. Zeichnen Sie die Position des Revisionszugangs und bohren Sie die Löcher zur Befestigung der Zugangsklappe. Bringen Sie den Deckel an und füllen Sie die Fugen zwischen Klappe und Wand mit Silikon um Risse zu vermeiden.

Ist der Rollladenkasten verkleidet, können Sie diesen noch gestalten. Entweder geben Sie dem Kasten mit einem Anstrich einer Farbe Ihrer Wahl oder Sie tapezieren die Abdeckung mit der passenden Tapete des Raumes.

Sicherheitsaspekte und Brandschutz

Bei der Verkleidung eines Rollladenkastens sollten Sie folgende Sicherheitsaspekte und Brandschutzmaßnahmen beachten:

  1. Brandschutz: Die Verkleidung sollte aus nicht leicht entzündlichen Materialien bestehen. Dazu gehören zum Beispiel Metall, Gipskartonplatten und bestimmte Holzarten. Kunststoff ist nur dann geeignet, wenn er eine Brandschutzklasse von B1 oder B2 hat.

  2. Sicherheit: Die Verkleidung, die Lattung und der Rahmen sollten so befestigt werden, dass sie nicht herunterfallen können. Dazu sollten die Schrauben oder Dübel ausreichend lang und stark sein.

  3. Zugang: Die Verkleidung sollte so beschaffen sein, dass der Rollladenkasten im Notfall zugänglich ist. Dazu sollten die Platten leicht zu entfernen sein.

Rollladenkasten verkleiden: Kosten

Sie können einen Jalousiekasten in Ihrem Haus entweder selbst verkleiden oder einen Profi damit beauftragen. Geschickte Heimwerker können auf diese Weise etwas Geld sparen. Wie teuer solch eine Abdeckung ist, hängt davon ab, wie groß der Kasten des Rollos ist. Ein weiterer Kostenfaktor ist das gewählte Material. Holz ist in der Regel teurer als Gipskartonplatten oder Kunststoff.

Beim DIY-Projekt sparen Sie sich die Arbeitskosten und zahlen für das Material zwischen 20 und 50 pro Rollladenkasten. Überlassen Sie die Arbeiten einem Fachbetrieb, steigen die Kosten auf 100 bis 200 Euro pro Jalousiekasten. Der Vorteil einer professionellen Montage ist, dass die Profis geübt sind in der Arbeit und das Projekt schnell abschließen können. Meist haben diese auch vorgefertigte Kästen, die Sie montieren können. Zudem erhalten Sie vom Handwerker eine Garantie auf die Arbeit. Nachteil: Das Rollo und der Kasten sind teurer und Sie haben weniger Einfluss auf Gestaltung.

Dies ist der große Pluspunkt einer DIY-Montage. Sie können die Kasten optisch nach Ihren eigenen Ideen gestalten. Außerdem sparen Sie Geld. Jedoch sollten Sie etwas Geschick im Umgang mit Holz haben, um das Projekt zu realisieren. Zudem benötigen Sie mehr Zeit, um einer Verkleidung selbst zu bauen und die Gefahr für Fehler steigt, was unter Umständen zu Schäden führen kann.