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Warum ist Rose McGowan nicht auf dem #MeToo-Cover der "Time"?

Das "Time"-Magazin hat die Frauen der #MeToo-Bewegung zur "Person des Jahres" gewählt. Doch warum ist Rose McGowan nicht auf dem Titelbild?

Die Entscheidung, die Frauen und Männer der #MeToo-Bewegung zur "Person des Jahres" von "Time" zu wählen, kommt vielerorts sehr gut an. Trotzdem hagelt es Kritik für das renommierte Nachrichtenmagazin. Die Personen, die von "Time" als "Silence Breakers" bezeichnet werden, hatten den Mut, ihr Schweigen zu brechen und öffentlich über ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung zu sprechen. Chefredakteur Edward Felsenthal erklärt in einem Statement: "Die mitreißenden Handlungen der Frauen auf unserer Titelseite gemeinsam mit Hunderten anderen sowie vieler Männer haben eine der schnellsten Veränderungen in unserer Kultur seit den 1960er Jahren freigesetzt". Nur warum ist Rose McGowan (44, "Charmed") nicht auf dem Cover neben Schauspielkollegin Ashley Judd (49, "Doppelmord"), Taylor Swift (27, "Look What You Made Me Do") und den anderen abgebildeten Frauen zu sehen?

Viele Menschen nehmen McGowan als eine der zentralen Figuren der Bewegung war. Sie machte nicht nur als eine der ersten Frauen auf die Machenschaften Harvey Weinsteins (65) aufmerksam, sondern gilt seither auch als eine der lautesten Stimmen im Kampf gegen Sexismus und sexuelle Übergriffe - nicht nur in Hollywood. Sie ist es also, die mit am stärksten gegen das Schweigen vorgeht. In einem begleitenden Video, das unter anderem bei YouTube veröffentlicht wurde, kommt auch die Schauspielerin zu Wort - und sie ist im Magazin. Nur ist sie eben nicht auf dem Cover abgebildet...

"Ihr Idioten"!

Das stößt zahlreichen Social-Media-Nutzern offenbar sauer auf. "Wo ist Rose McGowan als 'Silence Breaker', ihr Idioten beim 'Time'-Magazin?", fragt eine Twitter-Nutzerin sichtlich erbost. Diplomatischer pflichtet eine weitere Userin bei: "Ich stimme 'Time' darin zu, dass sie die 'Silence Breakers' zur 'Person des Jahres' gemacht haben, aber sie haben Rose McGowan vergessen." Eine weitere Userin stimmt der Wahl ebenfalls zu, die "unglaublich wohlverdient" sei, doch auch sie vermisse die Schauspielerin - und den Journalisten Ronan Farrow (29), der mit vielen Opfern Weinsteins gesprochen hatte und ebenso als Schlüsselfigur der Bewegung gilt.

Im speziellen scheinen einige User vor allem aber auch ein Problem mit Taylor Swift auf dem Cover zu haben. Die Sängerin wird für gewöhnlich nicht mit der #MeToo-Bewegung in Verbindung gebracht, ging aber gerichtlich gegen einen Radiomoderator vor, der sie begrapscht hatte. "Taylor Swift auf dem Cover von 'Time' statt Rose McGowan, Alyssa Milano oder die Frauen, die Trump beschuldigt haben, fühlt sich wie ein Schlag ins Gesicht für die gesamte Bewegung an", schreibt ein Nutzer. Für ihn fühle es sich so an, als ob Swift nur auf der Titelseite sei, "weil sei die bekannteste ist". Eine andere Userin spricht davon, dass Swift "bei allen anderen Themen ruhig" gewesen sei und sich nun vordrängle. Aber schließlich habe sie auch ein neues Album zu verkaufen.

Wer sich von dieser Diskussion zumindest bisher überhaupt nicht beeindruckt zeigt, ist übrigens McGowan selbst. Sie teilte unter anderem das bereits erwähnte Video bei Instagram und sprach davon, dass sie zusammen mit den anderen das in Hollywood vorherrschende System "niedergebrannt" habe und "auferstanden" sei. "Ich bin so dankbar für jede Person, neben der ich in diesem Video von 'Time' stehe." Und dort steht auch Taylor Swift...

Foto(s): Byron Purvis/AdMedia/ImageCollect