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Rotalgen: Superfood gegen Darmkrebs?

Wer Rotalgen in seine Ernährung einbaut, könnte gleich doppelt profitieren, glauben Wissenschaftler. Die leicht verdaulichen Meeresgewächse stehen in ostasiatischen Ländern schon länger auf dem Speiseplan und sind zum Teil dafür verantwortlich, dass in Japan das Darmkrebsvorkommen so niedrig ist wie sonst nirgends auf der Welt.

In einer neuen, von 'Marine Drugs' veröffentlichten Studie sind Forscher jetzt dem Geheimnis des Superfoods auf die Spur gekommen: die in den Rotalgen vorkommenden Zuckerarten.

"Wir haben uns immer wieder gefragt, warum die Anzahl der Darmkrebspatienten in Japan so niedrig ist wie nirgendwo anders auf der Welt", erklärte Yong-Su Jin, Professor für Lebensmittel-Mikrobiologie, in einer Pressemeldung. "Viele ahnten bereits, dass es ein Aspekt der japanischen Ernährung oder des Lebenswandels sein muss. Wir wollten untersuchen, ob die Ernährung mit Algen im Zusammenhang mit dem geringeren Vorkommen von Darmkrebs steht."

Mit Enzymen zersetzten die Wissenschaftler die

verschiedenen Algen-Arten, um zu sehen, welche Sorten von Zucker

hinter den gesunden Eigenschaften stehen.

Sie identifizierten Agarotriose und 3,6-Anhydro-L-Galactose (AHG)

als hauptsächliche Komponenten. AHG kann krebshemmend sein, denn es löst Apoptose - auch Zelltod genannt - in Darmkrebszellen aus.

Agarotriose regt die Bildung von B. infantis an, einem probiotischen

Bakterium, welches im Darm vorkommt.

"Die Ergebnisse zeigen uns, dass Rotalgen im Verdauungstrakt zersetzt werden und die Zucker freisetzen, von denen sich diese probiotischen Bakterien ernähren", so Jin. "Das könnte zum Teil erklären, warum die Japaner im Vergleich gesünder sind.

Kyoung Heon Kim, Professor für Biotechnologie und Co-Autor der Studie, hofft jetzt, dass man den therapeutischen Einsatz von Rotalgen erforscht.