Russische Firma bezahlt Mitarbeiterinnen, wenn sie Röcke tragen

In Russland versucht eine Firma ihre Mitarbeiterinnen dazu zu animieren, Röcke und Make-up zu tragen – mit Geld.

Mehr Geld für mehr Bein - ein russischer Aluminiumhersteller hält das für eine gute Idee. (Bild: Getty Images)
Mehr Geld für mehr Bein - ein russischer Aluminiumhersteller hält das für eine gute Idee. (Bild: Getty Images)

Es soll die Arbeitstage der überwiegend männlichen Mitarbeiter aufhellen: Der Aluminiumhersteller Tatprof aus Russland bezahlt den weiblichen Angestellten diesen Monat mehr, wenn sie Röcke und Make-up tragen.

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Während der Kampagne zum “Weiblichkeits-Marathon” gibt es umgerechnet knapp 1,70 Euro auf das Tagesgehalt drauf, wenn die Frauen sich schminken und Röcke tragen, “die nicht länger als fünf Zentimeter über das Knie gehen”. Zum Beweis sollen die Frauen Fotos einschicken.

Mehr Geld für mehr Bein

Der unverhohlene Sexismus dahinter – übrigens unfair gegenüber beiden Geschlechtern – hat der Firma viel Kritik eingebracht. Ein Sprecher des Aluminiumherstellers, der unter anderem die Fußballweltmeisterschaft 2018 und die Olympischen Spiele 2014 beliefert hat, erklärte im russischen Radio, dass die Aktion als Teambuilding-Maßnahme gedacht sei.

“Wir wollten unsere Arbeitstag etwas aufhellen. Unser Team besteht zu 70 Prozent aus Männern. Diese Art von Kampagnen helfen uns, abzuschalten. Es ist eine großartige Möglichkeit, das Team zu einen.” Man hoffe, die Frauen mit der Kampagne dazu zu ermutigen, “ihre Femininität und ihren Charme auszuleben.”

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CEO sorgt sich um Geschlechterrollen

Die Idee des “Weiblichkeits-Marathons” geht wohl auf Sergei Rachkov, CEO der Firma, zurück. Eine Mitarbeiterin erzählte der lokalen Newsseite “Business Online”, dass ihn die Vermischung der Geschlechterrollen sehr besorgen würde. “Er möchte das Wesen der Weiblichkeit in jeder weiblichen Angestellten erhalten, damit junge Frauen keine männlichen Frisuren tragen oder sich Hosen anziehen.” Stattdessen sollten sie “all ihre Wärme in die Erziehung der Kinder stecken.”

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