Sam Smith kommt "in Unterwäsche" zu Preisverleihung

“Ich bin gestern Abend in Unterwäsche zu einer Preisverleihung gegangen”, verkündete Sänger Sam Smith auf Instagram. So freizügig, wie dieser Satz andeutet, war der Look zwar nicht, doch das grüne Spitzen-Outfit zog dennoch alle Blicke auf sich.

Sam Smith wore lace and silk lingerie for the Attitude Awards. [Photo: Getty]
Sam Smith wore lace and silk lingerie for the Attitude Awards. [Photo: Getty]

Das britische LGBTQ-Magazin “Attitude” zeichnete Sam Smith am Mittwoch als “Person des Jahres” aus. Ein wichtiger Anlass für Smith, denn der Sänger hat sich vor Kurzem als nicht-binär geoutet und der Welt mitgeteilt, sich weder als Mann noch als Frau zu fühlen.

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Dass der Pop-Star auch modisch in keine Schublade passt, zeigte er mit dem Outfit, das er zu der Preisverleihung trug. Zu einem waldgrünen Seiden-Negligé trug Smith einen Morgenmantel aus gleichfarbiger Spitze und eine passende Loungewear-Hose.

Ich bin gestern Abend in Unterwäsche zu einer Preisverleihung gegangen

Mit Goldschmuck, schwarzen Plateau-Heels und dezentem Make-up zeigte Smith, wie man Homewear wirklich Red-Carpet-tauglich macht. Ein Trend, an dem sich zahlreiche Promis über die Jahre versucht haben.

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Designt hat das Outfit die Marke Menagerie, die nach eigener Aussage “das Recht eines Mannes auf Zierde und Schönheit in Sachen Mode zurückerobern” will. Indem Sam Smith diese maskulin geprägte Marke mit femininen Accessoires und zartem Rosé auf Wangen und Lippen kombinierte, kreiierte der Pop-Star damit einen Look, der Smiths Coming-out augenzwinkernd zu unterstreichen scheint.

Heute ist ein guter Tag. Ich habe beschlossen, meine Pronomen in “They/Them” zu ändern. Nach einem lebenslangen Kampf gegen mein biologisches Geschlecht habe ich beschlossen, mich so anzunehmen, wie ich bin, innen wie außen. (...) Ich bin noch nicht soweit, im Detail darüber zu sprechen, was es bedeutet, nicht-binär zu sein, aber ich kann den Tag kaum abwarten, an dem ich es bin. Für den Moment will ich einfach nur sichtbar und offen sein.

Vor wenigen Wochen hatte sich Sam Smith auf Instagram als nicht-binär geoutet. Schon einige Monate zuvor hatte er in einem Interview darüber gesprochen, "weder männlich noch weiblich, sondern irgendwo dazwischen" zu sein. In seinem Post bat er darum, nicht mehr mit den englischen Pronomen “he/him” angesprochen zu werden, sondern mit “they/them”, wie viele nicht-binäre Menschen es tun.

Im Deutschen gestaltet sich die Pronomenwahl in diesen Fällen als weitaus schwieriger, da das despektierliche “es” von vielen abgelehnt wird, und das Plural-Personalpronomen “they” im Deutschen dem weiblichen “sie” entspricht.