Schimmel im Keller erkennen und bekämpfen
Schimmel im Keller ist ein großes Problem, da es häufig sehr feucht ist. Erkennen Sie erste Probleme, handeln Sie schnell, um Schimmelflecken zu beseitigen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei achten sollten.
Das Wichtigste in Kürze
Schimmel im Keller entsteht meist durch falsches Lüften und Heizen.
Zu viel Feuchtigkeit in der Luft fördert die Schimmelbildung. Dies ist gerade bei hohen Temperaturunterschieden in den Sommermonaten der Fall.
Bei großen Schimmelbefällen sollte ein Fachbetrieb zur Beseitigung des Problems gerufen werden.
Ursachen von Schimmel im Keller
Bevor Sie Schimmel im Keller beseitigen, sollten Sie die Ursache der Schimmelbildung finden. Ansonsten kommt der Schimmelpilz immer wieder. Gründe, warum sich der Pilz ausbreitet, gibt es zahlreiche. Vorwiegend spielen dabei Feuchtigkeit und eine schlechte Belüftung eine Rolle.
Insbesondere Kondensationsfeuchte zählt zu den Hauptursachen des Schimmelwachstums, bei der Raumluft mit viel Wasserdampf bei starken Temperaturdifferenzen zwischen Außenluft und Innenluft zu Wasser kondensiert. Diese setzt sich an Wänden und Böden in Kellerräumen ab. Gerade im Sommer mit warmer Außenluft und hoher Luftfeuchtigkeit ist die Gefahr von Schimmelbildung hoch.
Daneben führt falsches Lüften und zu wenig Heizen zu Problemen, vor allem, wenn die Luftzirkulation unzureichend ist. Feuchte Luft wird dann im Keller eingeschlossen, was einen Nährboden für Schimmelsporen darstellt. Weitere Ursachen für einen Schimmelbefall in Kellerräumen sind:
undichte Stellen und Risse im Mauerwerk oder Kellerwänden,
defekte oder fehlende Kellerabdichtungen,
Baumängel wie schlechte Wärmedämmung,
defekte Rohre für Abwasser, Heizung oder Wasser,
Salzausblühungen durch Feuchtigkeit im Mauerwerk.
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Häufig findet sich in Gebäuden der sogenannte Hausschwamm (Serpula lacrymans), der vornehmlich auf Holz wächst.
Gesundheitsrisiken von Schimmel
Einen Schimmelbefall im Keller oder anderen Stellen im Haus sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn Schimmelpilze können gesundheitsgefährdend sein. Diese verteilen ihre Sporen in der Raumluft, die beim Einatmen in den Körper eindringen können.
Dort lösen sie unter Umständen allergische Reaktionen, Asthma oder Atemwegsinfektionen aus. Zudem kann Schimmel bei Kontakt mit der Haut Reizungen verursachen und die Augen, Nase und Rachen reizen. Sind Menschen langfristig Schimmelpilzen ausgesetzt, können chronische Atemwegserkrankungen und Lungenschäden entstehen.
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Besonders gefährlich ist ein Schimmelbefall für Menschen mit geschwächtem Immunsystem wie bei älteren Personen, Kindern oder Menschen mit chronischen Krankheiten. Aus diesem Grund sollten Sie Schimmel nicht nur in Kellerräumen, sondern auch in Ihrer Wohnung schnell bekämpfen.
Erkennen von Schimmel im Keller
Bevor Sie mit der Schimmelentfernung beginnen können, müssen Sie Schimmel erkennen können. Sie kennen bestimmt den muffigen Geruch, der allgemein als Kellergeruch bezeichnet wird. Dieser sollte nicht einfach als Merkmal von alten Kellern hingenommen werden. Denn dieser ist ein erster Hinweis auf einen Schimmelbefall. Daneben können Sie Schimmel im Keller auch mit dem Auge wahrnehmen. Schimmelflecken erkennen Sie an weißen, grünen sowie schwarzen und braunen Stellen an Wänden, Decken oder Böden. Sie können punktuell oder flächig verteilt sein.
Weitere Anzeichen auf Schimmelbildung sind Ausblühungen des Putzes. Prüfen Sie Ihr Haus auch bei beschlagenen Fenstern oder feuchten Wänden auf Schimmel. Hierfür können Sie Schimmeltest-Kits verwenden, die Sie im Fachhandel kaufen können. Schimmel kann sich im Keller auch gut verstecken, weshalb eine Inspektion durch einen Fachbetrieb sinnvoll sein kann.
Präventive Maßnahmen gegen Schimmelbildung
Damit sich Schimmel im Keller gar nicht erst bildet, können Sie mit einigen Tricks einem Befall vorbeugen. Besonders wichtig ist dabei das korrekte Lüften. Vermeiden Sie es, das Kellerfenster dauerhaft auf Kipp zu stellen, denn dadurch erhöht sich die Kondensationsfeuchte und fördert das Schimmelwachstum sogar noch. Lüften Sie stattdessen, wenn die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit draußen geringer sind als im Keller.
Überwachen Sie die Feuchtigkeit im Raum mit einem Hygrometer. Dienen die Kellerräume nur als Lager, sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent liegen. Nutzen Sie sie aber als Wohnraum, Arbeitszimmer, Hobbykeller oder Fitnessraum sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und maximal 60 Prozent liegen. Nutzen Sie den Keller nur für die Waschmaschine und das Wäschetrocknen, sollte in diesem Fall der Wert bei 40 bis 65 Prozent betragen.
Beheben Sie zudem Schäden an den Abdichtungen im Keller und achten Sie bei einer Sanierung auf eine ausreichende Wärmedämmung der Außenwände. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit in den Wänden können Sie eine Horizontalsperre installieren. Lagern Sie außerdem keine feuchten Gegenstände im Keller. Vermeiden Sie das Lagern von Kartons und anderen organischen Materialien direkt auf dem Boden. Stellen Sie Regale und andere Gegenstände mit etwas Abstand zu den Wänden auf, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
Bekämpfung von Schimmel im Keller
Bei der Schimmelentfernung kommt es darauf an, den Schimmel schnell zu entfernen. Kleinere Beläge mit Schimmel können Sie selbst entfernen. Tragen Sie dabei aber Schutzkleidung wie Handschuhe, Schutzbrille und Atemschutzmaske. Diese schützen Sie vor den Schimmelsporen. Sie können zum Entfernen spezielle Schimmelentferner verwenden. Beachten Sie bei der Anwendung die Herstellerangaben über Einwirkzeit und Menge.
Alternativ können Sie auch zu Haushaltsmitteln wie Alkohol oder Essig greifen. Verwenden Sie dabei Alkohol mit mindestens 70 Prozent Alkoholgehalt und wiederholen Sie die Behandlung mehrmals, da sich die Flüssigkeit schnell verflüchtigt. Bei Essig sollten Sie auf einen niedrigen pH-Wert achten und ihn im Verhältnis 1:1 mit Wasser mischen.
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Bei Kalkwänden sollten Sie keinen Essig zur Schimmelentfernung verwenden, da Sie damit einen Nährboden für Schimmel schaffen. Sie können auch mit Wasserstoffperoxid Schimmel bekämpfen. Mischen Sie dreiprozentiges Wasserstoffperoxid mit Wasser im Verhältnis 1:1 und lassen das Gemisch einige Minuten einwirken.
Großflächige und tief sitzende Schimmelbefälle sollten Sie von einem Fachbetrieb entfernen lassen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass der Schimmel vollständig und sicher beseitigt wird. Unter Umständen müssen stark betroffene Materialien komplett getauscht werden. Eine professionelle Schimmelentfernung kostet rund 120 bis 160 Euro pro Quadratmeter. Holen Sie sich Angebote von mehreren Anbietern ein und vergleichen Sie diese in Bezug auf Kosten und Leistung.