Schmerzfreie Geburt dank “Hypnobirthing”? Das steckt hinter der Entbindungsmethode

Vor allem in den USA setzen Schwangere seit Langem auf Hypnobirthing. (Bild: Getty Images)
Vor allem in den USA setzen Schwangere seit Langem auf Hypnobirthing. (Bild: Getty Images)

Eine sanfte, schmerzfreie und natürliche Geburt – das klingt für viele Frauen fast zu schön, um wahr zu sein. Dank des sogenannten “Hypnobirthing” soll das aber wirklich möglich sein. Angeblich hat sich sogar schon die schwangere Herzogin Meghan über diese Technik informiert. Was hinter der neuen Entbindungsmethode steckt, erfährst du hier.

Der Baby-Countdown für Herzogin Meghan läuft. Wie Britische Medien, etwa die “Daily Mail”, berichten, soll die Frau von Prinz Harry die Zeit nutzen, um sich über eine Entbindungsmethode schlau zu machen, die bislang nur wenige kennen: Hypnobirthing – eine natürliche Geburt unter Selbsthypnose.

Angeblich interessiert sich sogar Herzogin Meghan für die Methode des Hypnobirthing. (Bild: Getty Images)
Angeblich interessiert sich sogar Herzogin Meghan für die Methode des Hypnobirthing. (Bild: Getty Images)

Was ist Hypnobirthing?

Hypnobirthing verspricht der Frau, die Geburtsschmerzen dank spezieller Techniken der Tiefenentspannung und Hypnose ganz oder teilweise zu vermeiden. Man soll die Geburt dadurch entspannt und dennoch bewusst erleben und genießen können.

Woher kommt die Geburtsmethode?

Hypnobirthing wird in den USA bereits seit Jahrzehnten praktiziert. Die Ursprünge der Geburtsmethode beruhen auf den Erkenntnissen von Dr. Grantly Dick-Read, dessen Theorie es war, dass Angst Anspannung und Schmerz verursache. Er entwickelte deshalb eine Geburtsvorbereitungsmethode, die auf Aufklärung, Entspannung und Lockerungsübungen basiert. In Anlehnung daran entwickelte die Pädagogin Marie F. Mongan 1989 ihr eigenes Konzept und veröffentlichte das Buch “Hypnobirthing: A Celebration Of Life”. Sie gründete schließlich ein Hypnobirthing-Institut und rief zertifizierte Kurse ins Leben.

Wie funktioniert die Selbsthypnose?

Bei der Selbsthypnose kommen Techniken der Tiefenentspannung zum Einsatz, beispielsweise eine langsame, bewusste Bauchatmung, die die Wellenbewegungen der Wehen unterstützen soll, oder eine progressive Muskelentspannung, bei der durch bewusste An- und Entspannung bestimmter Muskelgruppen der ganze Körper relaxen soll. Auch Visualisierungen oder Berührungsmassagen des Partners gelten als gute Hilfe. Ohnehin gilt der Partner bei der Geburt als wichtiger und präsenter Ankerpunkt.

Entspannung ist wichtig für eine sanfte Geburt. (Bild: Getty Images)
Entspannung ist wichtig für eine sanfte Geburt. (Bild: Getty Images)

Wie gut ist Hypnobirthing wirklich?

Eine Studie der Uni Tübingen und des Westfälischen Instituts für Hypnose und Hypnosetherapie beispielsweise besagen, dass die Geburt bei Erstgebärenden mittels Hypnobirthing durchschnittlich zwei Stunden kürzer als bei der Vergleichsgruppe gedauert habe. In der Kontrollgruppe gaben 80 Prozent der Frauen an, “fürchterlich starke Schmerzen” durchlebt zu haben, bei den Hypnobirthing-Gebärenden waren es lediglich 50 Prozent.

Auch Frauen, die nicht bewusst die Hypnobirthing-Methode anwenden, können eine angenehme Geburt erleben – dank einer guten Geburtsvorbereitung, der richtigen Atemtechnik oder einem guten Körperbewusstsein. Immer wieder berichten Hebammen oder Ärzte davon, dass Frauen während der Entbindung ganz automatisch in einen tranceähnlichen Zustand verfallen.

Keine Garantie

Eine Garantie für eine sanfte Geburt kann auch Hypnotherapie nicht bieten. Nicht immer können die Frauen die Entspannungsübungen während der Entbindung auch wirklich umsetzen. Die angebotenen Kurse umfassen in der Regel vier bis fünf mehrstündige Sitzungen, die im Preis von 300 bis 500 Euro variieren können. Nach den Kursen soll man selbst zu Hause mithilfe von Büchern oder DVDs trainieren. Mittlerweile werden auch in Deutschland vielerorts Kurse angeboten, allerdings ist der Name Hypnobirthing nicht rechtlich geschützt, die Qualität der Kurse also nicht gesichert. Wichtig ist, dass man sich gut über die Qualifikation des Kursleiters informiert und sich dort auch wohlfühlt.