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Schnupfen, Asthma & Co.: Verstärkt Milch wirklich die Schleimbildung?

Dieser Mythos hält sich hartnäckig: Wenn man unter Asthma leidet oder auch nur erkältet ist, sollte man den Konsum von Milch vermeiden. Schließlich wirkt diese schleimfördernd – so hieß es bisher zumindest immer. Aber ist da wirklich etwas dran oder können Sie auch mit Gesundheitsproblemen sorglos einen heißen Kakao trinken?

Die Beweislage ist gut
Eigentlich können wir gleich Entwarnung geben: Der Verzehr von Milch bei Asthma oder Erkältungen ist unbedenklich und verschlimmert Ihren Zustand nicht. Dies erklärte Dr. Sonali Bose der ‘New York Times’:
“Es gibt sehr wenige Beweise, die irgendeine Beziehung zwischen Milchkonsum und entweder Symptomen von Schleimbildung oder schlimmer noch Asthma-Kontrolle unterstützen”, so der Experte. Bisher hat keine Untersuchung einen Zusammenhang ergeben.

Der Nocebo-Effekt
Das Problem bei Studien, die eben genau dieses Phänomen untersuchen, ist aber gerade auch der Glaube daran, dass Milch bei Atemwegserkrankungen oder in Erkältungszeiten nicht gut ist, weshalb wir von ganz alleine darauf verzichten. Dies beeinflusst natürlich auch Untersuchungen.
In einer Studie wurden beispielsweise 125 Menschen entweder normale oder Sojamilch gegeben – da beide nach Schokolade-Minze schmeckten, konnten die Teilnehmer geschmacklich nicht unterscheiden, um welches Produkt es sich dabei handelte. Dabei stellten die Wissenschaftler den Nocebo-Effekt der vermeintlichen Milch fest – das heißt imaginäre negative Effekte. Egal, ob die Probanden nämlich Kuh- oder Sojamilch zu sich nahmen, alle meldeten, dass das Produkt ihren Speichel dicker machte und sie einen Belag auf der Zunge, dem Hals und im Mundraum verspürten. Eine wirkliche Auswirkung auf die Atemfreiheit, die Schleimproduktion oder Verstopfung der Nase hatten aber beide Getränke nicht.

Machen Sie, was Ihnen gefällt
Ganz ausschließen kann man einen Effekt von Milch auf die Schleimproduktion allerdings trotzdem nicht, denn gerade solch kleine Studien könnten den Einfluss des Getränks auf “bestimmte Teilpopulationen” nicht ausschließen. “Wenn meine Patienten das Gefühl haben, dass es ihnen hilft, wenn sie Milch von ihrem Speiseplan streichen, dann unterstütze ich das”, so Dr. Bose.

(Foto: Cover Images)