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Schon gewusst? Auch Mehl- und Puderzuckerstaub können explodieren

Wir alle benutzen sie zum Backen oder Kochen: Mehl und Puderzucker. Doch hättet ihr gewusst, dass die zwei eigentlich harmlosen Haushaltsmittel auch gefährlich werden können? Man kann damit richtige Explosionen erzeugen. Wir verraten dir, warum das so ist.

Mit Mehlstaub lassen sich richtige Explosionen erzeugen (Symbolbild: Getty Images)
Mit Mehlstaub lassen sich richtige Explosionen erzeugen (Symbolbild: Getty Images)

Backe, backe Kuchen – und bumm? Vorab erst mal, keine Sorge! So einfach ist es nicht. Für eine Mehlstaubexplosion braucht es tatsächlich nicht nur Mehl, sondern auch eine Flamme und – ganz wichtig – Sauerstoff. In seiner normalen Struktur und auf einem Haufen ist Mehl nur schwer brennbar. Wird Mehlpulver allerdings durch die Luft geschleudert, reicht schon ein einzelner Funke für einen hochexplosiven Mix.

So geschehen 1979 in einer Getreidemühle in Bremen. Damals löste ein Funkenflug bei Schweißarbeiten eine Verpuffung aus und führte zur größten Mehlstaubexplosion Deutschlands, bei der 14 Menschen ums Leben kamen.

In diesem Video kannst du sehen, wie eine Mehlstaubexplosion entsteht:

Wie jede andere gemahlene organische Substanz – dazu zählen auch Zucker, Puderzucker, oder Kakao – kann Mehl detonieren. Je kleiner die Partikel, desto größer ist ihre gesamte Oberfläche und desto höher die Explosionsgefahr. Wenn der Staub durch die Luft fliegt, reicht schon eine kleine Zündquelle, um ein Mehlstaubkorn zu entzünden. Bei der anschließenden Explosion wird weiterer Mehlstaub aufgewirbelt, der sich dann ebenfalls entzündet, explodiert und eine Kettenreaktion auslöst. Gefährlich wird es jedoch erst, wenn du vor lauter Mehl die Hand vor den Augen nicht mehr erkennen kannst.

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Puderzucker kann explodieren, wenn er durch die Luft gewirbelt wird
Auch Puderzucker kann explodieren, wenn er durch die Luft gewirbelt wird und auf einen Funken trifft (Symbolbild: Getty Images)

Auch Puderzucker kann hochexplosiv sein

Ähnlich wie mit Mehl ist es auch mit einfachem Puderzucker aus der Küche. Auch dieser kann richtig gefährlich werden, wenn er aufgewirbelt wird und mit Feuer in Kontakt kommt. Ein kleines Feuer in einer Pudermühle in Elsdorf löste 2007 einen Großalarm aus. Denn selbst löschen wollten die Mitarbeiter das Feuer nicht. Zu groß war die Angst vor einer Explosion. Deshalb wurde evakuiert, ganze 30 Feuerwehrleute rückten an.

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"Jede Form von Staub, egal ob Zucker-, Kohle- oder auch Mehlstaub, birgt diese Gefahr, wenn er aufgewirbelt wird und mit einem Funken in Kontakt kommt“, sagte Gemeindebrandmeister Bert Clemens dem "Kölner Stadt-Anzeiger" damals. Jedes Staubkörnchen werde in der Luft mit Sauerstoff umgeben, der "durchgezündet“ werden könne. "Es braucht nur einen Funken, um das Ganze zur Explosion zu bringen.“

Zum Glück konnte damals Schlimmeres verhindert werden. Die Feuerwehrleute arbeiteten sich mit Atemschutzgeräten zum Brand vor und füllten Löschschaum in das Leitungssystem ein, in dem es brannte. "Mit wenig Druck, um keinen Staub aufzuwirbeln“, so Clemens. Die Gefahr war danach erst mal gebannt.

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