Schornstein verkleiden: So funktioniert’s

Schiefer ist ein Naturmaterial, das sich aufgrund seiner günstigen Eigenschaften zum Verkleiden des Schornsteins sehr gut eignet.
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Den Schornstein verkleiden können geschickte Heimwerker selbst – in der Regel machen es aber die Profis. Wenn der Schornsteinkopf in die Jahre gekommen und vom Wetter gezeichnet ist, muss er vor dem weiteren Verfall bewahrt werden. Wer den Kamin derweil schon früh verkleidet, schützt ihn von Anfang an vor schädlichen Einflüssen. Wir erklären, wie die Schornsteinverkleidung funktioniert und welche Materialien infrage kommen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Verkleiden eines Schornsteins schützt ihn vor Wettereinflüssen und verbessert die Optik, indem es den Schornsteinkopf an das Dachdesign anpasst.

  • Geeignete Materialien für die Verkleidung sind Schiefer, Faserzementplatten, Kunststoff, Klinker und Metalle wie Zink, Kupfer und Edelstahl.

  • Die Montage kann von Fachleuten oder versierten Heimwerkern unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften durchgeführt werden.

  • Die Kosten variieren je nach Material und Umfang, einfache Ausführungen gibt es ab etwa 500 Euro.

Schornstein verkleiden – was spricht dafür?

Viele Gründe sprechen dafür, einen Schornsteinkopf zu verkleiden. Zum Beispiel ganz praktikable: Sie wollen Ihren Schornstein vor Umwelteinflüssen wie Regen und Schnee schützen. Oder er droht schon zu versotten, weil er bereits undicht ist, und der Kamin soll keinen weiteren Schaden nehmen. Vielleicht soll der Schornstein aber auch nur schöner aussehen und besser zur übrigen Erscheinung des Dachs passen. Schließlich ist die Optik vieler Kamine im Rohzustand nicht unbedingt ansprechend.

Sie können Ihren Schornstein auch verputzen, der Putz schützt jedoch nicht so gut wie eine Schornsteinabdeckung vor äußeren Einflüssen. Als Folge können nach einer gewissen Zeit Abplatzungen oder Risse entstehen, durch welche Feuchtigkeit einen Weg in das Mauerwerk findet. Das Mindeste ist hier, den Putz in mehreren Schichten aufzutragen und jede gut trocknen zu lassen. Zum Abschluss streichen Sie den Putz mit einer wasserfesten Farbe. Der Vorteil: Sie können den Farbton passend und nach eigenen Wünschen auswählen.

Doch zurück zur Verkleidung: Nun können Sie einen Profi beauftragen, aber nicht in allen Fällen muss der Handwerker her.

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Wer handwerklich geschickt ist, kann den Schornstein unter Umständen auch selbst verkleiden. An Höhenangst oder Schwindel in der Höhe sollten Sie dafür jedoch nicht leiden – in diesen Fällen ist es sicherlich besser, die Arbeit in erfahrene Hände zu geben.

Zudem ist es in vielen Fällen hilfreich oder sogar notwendig, dass mehrere Personen mithelfen – vor allem die Montage eines Stülpkopfes ist anders gar nicht möglich.

Auch wenn es Eigenleistung sein soll, muss unbedingt die UVV (Unfallverhütungsvorschrift) eingehalten werden. Dazu gehören die Errichtung eines Gerüsts am Haus mit Absturzsicherung und Sicherung gegen herabfallende Gegenstände, ein Arbeitsgerüst auf der Dachfläche oder das Tragen eines Fanggurts bei Arbeiten am Steildach. Weitere Infos erhalten Sie hierzu bei der BG Bau.

Schiefer als Kaminverkleidung kann sich sehen lassen.
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Schornstein verkleiden: Diese Materialien sind geeignet Typische Arbeitsschritte beim Schornstein-Verkleiden

Hübsch in Klinker: Aus Ziegelsteinen gemauerte Schornsteinkopf-Verkleidung.
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Eine Schornsteinverkleidung aus Edelstahlblech.
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Den Schornstein mit einem Stülpkopf verkleiden

Die Verkleidung von Schornsteinen mit Stülpköpfen kann eine interessante und weniger aufwendige Alternative zu den bereits beschriebenen Möglichkeiten sein. Ein Stülpkopf ist vorgefertigt und wird über den alten Kamin gestülpt. Von oben schützt eine Kaminabdeckung vor eindringendem Wasser, die dichte Verbindung zur Dachfläche wird mit einer Einfassung hergestellt. Der Stülpkopf wird an die Dachneigung und die Außenmaße des Schornsteins angepasst und mit Edelstahl-Abstandshaltern montiert.

Schornstein verkleiden: Die Kosten

Je nach Aufwand und Material müssen Sie für das Projekt Schornsteinverkleidung mit 700 bis 1000 Euro oder mehr rechnen. Hinzu kommen in den meisten Fällen auch die Handwerkerkosten (u.a. Arbeitszeit und Gerüst). Holen Sie am besten mehrere Angebote ein.

Einfache Ausführungen von Stülpköpfen gibt es ab ca. 500 Euro, hinzu kommt freilich auch hier der Arbeitsaufwand. Auch Schiefer ist kein billiges Material. Bei Zink- oder Kupferverkleidungen, oder auch bei verzinktem Stahlblech, ist der Aufwand im Vergleich deutlich geringer. Entscheiden Sie, was Sie brauchen oder möchten – je aufwändiger die Verkleidung, desto teurer wird sie natürlich. Aber das Ergebnis kann sich dann sicherlich sehen lassen. Jedenfalls ist klar: Schäden mit einer Schornsteinverkleidung vorzubeugen, ist einfacher und kostengünstiger, als einen maroden Schornstein neu zu bauen. Auch die Sicherheit muss bedacht werden – marode Schornsteine können die Gesundheit gefährden und im schlimmsten Fall in Brand geraten.

Soll eine Kaminhaube angebracht werden?

Eine Schornsteinabdeckung beziehungsweise Kaminhaube ist Geschmacksache. Eine Zierde kann sie sicherlich sein, denn es sind viele Formen möglich – aber bringt sie einen Mehrwert? Der Schornsteinfeger befindet eine Abdeckung höchstwahrscheinlich nur für notwendig, wenn es in Ihrer Region sehr starke Niederschläge gibt. Um ordnungsgemäß zu funktionieren, braucht der Schornstein in der Regel keine Abdeckung.