Werbung

Schutz für Kids in den sozialen Medien – so geht’s

Für die meisten Jugendlichen ist es normal, sich online mit Freunden auszutauschen. (Bild: Getty Images)
Für die meisten Jugendlichen ist es normal, sich online mit Freunden auszutauschen. (Bild: Getty Images)

Social Media ist ein zentraler Bestandteil des Alltags von Kindern und Teenagern. Für einen sicheren Umgang mit den Diensten sollten Eltern jedoch einiges beachten.

Instagram, Snapchat, Facebook – So ziemlich jeder Teenie hat heutzutage Profile auf mehreren Social-Media-Plattformen. Doch auch wenn Kinder und Jugendliche die Apps vor allem nutzen, um sich mit ihren Freunden auszutauschen oder das Leben ihrer Lieblingsstars zu verfolgen, lauern in den sozialen Netzwerken einige Risiken und Gefahren, die den Eltern bekannt sein sollten, bevor sie ihrem Nachwuchs das Smartphone in die Hand drücken. Denn: Diese Netzwerke sind größtenteils offen, das heißt: Jeder mit einem eigenen Konto kann die Kids kontaktieren oder ihre Beiträge sehen, wenn nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen werden.

Wichtig: Die Privatsphäre-Einstellungen nutzen

Dienste wie Instagram geben Eltern und Kindern einige Werkzeuge in die Hand, um ihre Privatsphäre zu schützen. So kann man sein Profil auf „Privat“ stellen, um unerwünschte Abonnenten zu vermeiden. Jeder, der einem privaten Profil folgen will, muss zuerst eine Anfrage schicken, die das Kind dann annehmen oder ablehnen kann. Will jemand, dem der Nachwuchs nicht selbst folgt, eine Direktnachricht schicken, landet diese immer automatisch im Ordner „Nachrichtenanfragen“. Wer keine Nachrichten von Fremden bekommen möchte, ignoriert diese einfach, bis sie nach zwei Wochen automatisch gelöscht werden.

Belästigt ein Nutzer das eigene Kind mit unangebrachten oder unerwünschten Inhalten, kann man ihn einfach blockieren. Er kann das Profil dann nicht mehr sehen und auf keine Weise mehr Kontakt aufnehmen. Inhalte oder Profile, die darüber hinaus gegen die Instagram-Richtlinien verstoßen, etwa durch Mobbing oder Darstellungen von Nacktheit, können außerdem in der App gemeldet werden und werden nach einer Überprüfung durch das Unternehmen gelöscht.

Verantwortungsbewussten Umgang mit Social Media fördern

Mindestens genauso wichtig wie die richtigen Privatsphäre-Einstellungen ist jedoch ein verantwortungsvoller Umgang mit der App: Eltern sollten ihren Kindern ein Bewusstsein dafür verschaffen, dass ihre Postings von einer breiten Öffentlichkeit gesehen werden und ihr Ansehen beeinflussen können. Man sollte sich also zusammen mit dem Nachwuchs fragen: Was möchte ich posten – und warum? Die Kinder sollten verstehen, dass es gefährlich sein kann, private Informationen und Fotos mit Fremden zu teilen.

Außerdem sollten Eltern ein offenes Ohr und ein ehrliches Interesse an den Fragen haben, die durch die Nutzung von Social-Media-Diensten beim Nachwuchs aufkommen. „Oftmals wollen Kinder ein Gespräch darüber haben, was sie online verwenden und sehen. Darüber sollten Sie Bescheid wissen“, erklärte Social-Media-Expertin Ana Homayoun jüngst bei einer Sicherheits-Podiumsdiskussion von Instagram in den USA.

Da sie mit diesen Diensten aufgewachsen sind, ist es wahrscheinlich, dass sich Kinder und Teens besser im Umgang mit Instagram & Co. auskennen als ihre Eltern. Das muss jedoch kein Nachteil sein: Eltern können sich von ihren Kindern die Funktions- und Nutzungsweise der Apps erklären und zeigen lassen – und sie so gemeinsam mit ihnen erkunden und verstehen lernen.

Eine mögliche Lösung: Zwei Accounts

Katharina Newton von Instagram schlug während der Podiumsdiskussion außerdem vor, zwei Kinder-Konten zu eröffnen: Ein privates, auf dem etwa Familien- und Freundesfotos mit einem ausgewählten Publikum geteilt werden können, und ein öffentliches „Fake-Profil“, auf dem die Kids – vielleicht gar anonym – weniger persönliche Beiträge zu Hobbys und Interessen teilen können.

„Teenager nutzen Fake-Instagram-Profile als extrem sicheren Raum. Ein Beispiel sind die jüngst aufkommenden Accounts, die Akneprobleme oder Body Positivity zeigen. Sie sind in der Lage, sich in einer Weise auszudrücken, wie sie es nicht auf ihrem Hauptkonto tun wollen würden“, so Newton.

Keine persönlichen Daten preisgeben

Ähnlich wie die Instagram-Profile sollten auch die Facebook-Konten von Kindern geschützt sein. In den Privatsphäre-Einstellungen sollten Eltern dafür sorgen, dass das Profil nicht öffentlich ist, sondern Beiträge nur von Freunden gesehen werden können. Nirgendwo sollten Angaben zum Wohnort, Standort oder andere Kontaktdaten offenbart werden. Auch in der Snapchat-App kann man einstellen, dass Snaps nur mit Freunden ausgetauscht werden können. Außerdem kann man unerwünschte Kontakte blockieren und Belästigungen melden.

Mittlerweile gibt es mehrere Web-Apps wie „Secure.me“, die Social-Media-Profile von Kindern (und Erwachsenen) nach unsicheren oder unangebrachten Postings und Angaben durchsuchen, ohne dass man sich als Elternteil in das Konto des Nachwuchses einloggen muss. Doch auch wenn Kinder nicht gerne von ihren Eltern „überwacht“ werden: Wenn der Nachwuchs dennoch unangebrachte Inhalte teilt oder nicht verantwortungsvoll mit den Netzwerken umgeht, sollte man nie vergessen: Als Elternteil hat man immer noch das Recht, Nein zu sagen und das Hochladen bestimmter Beiträge oder die Nutzung bestimmter Dienste zu verbieten.