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Eine schwäbische Oma hat uns ihre zehn besten Spartipps verraten

Im Wald Beeren zu sammeln, ist im Spätsommer und Herbst eine wahre Freude, hat uns Oma Gerti aus Baden-Württemberg verraten. - Copyright: picture alliance/Zoonar/lev dolgachov
Im Wald Beeren zu sammeln, ist im Spätsommer und Herbst eine wahre Freude, hat uns Oma Gerti aus Baden-Württemberg verraten. - Copyright: picture alliance/Zoonar/lev dolgachov

In Zeiten der Inflation und Energiekrise muss jeder ein bisschen mehr auf sein Geld achten. Wer das schon fast als Volkssport betreibt, sind ja angeblich die Schwaben. Sagt man. Also haben wir mit Oma Gerti aus Leonberg, 16 Kilometer westlich von Stuttgart, gesprochen und sie gebeten, uns ihre besten Spartipps zu verraten.

Gleich zu Beginn unseres Gesprächs räumt die 80-jährige Großmutter von zwei Enkelinnen allerdings gleich mit zwei Klischees auf: "Ich spare sehr gern, aber eigentlich komme ich aus Nordenham in Niedersachsen. Seit meiner Hochzeit vor 50 Jahren wohne ich im Ländle – der Liebe wegen. Mein Mann ist der echte Schwabe in unserem Haushalt!"  Außerdem verrät sie: "Die Schwaben selbst mögen es gar nicht gern hören, dass sie sparsamer sind als der Rest der Bundesrepublik. Das halten sie für Quatsch!" So. Natürlich hat sie uns dann trotzdem erzählt, wie sie zuhause das Geld zusammenhält.

Beeren sammeln und einkochen

"Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich in Stuttgart neu war: Da sind mein Mann und meine Schwiegereltern oft mit mir in die Wälder gegangen. Wir haben massenhaft Beeren, vor allem Blaubeeren gesammelt, und sie dann für den Winter eingekocht."

Eigenes Gemüse ziehen

"Meine Freundin zieht in ihrem Keller selbst die Setzlinge und pflanzt sie dann in ihren Garten. Sie ist mit ihrem eigenen kleinen Gemüse-Anbau ein bisschen unabhängiger als andere. Außerdem ist es günstig, frisch und kann natürlich auch für den Herbst und Winter eingefroren werden, falls man nicht sofort die ganze Ernte aufbrauchen kann. Auf einem Balkon in der Stadt ist natürlich nicht so viel Platz, aber ein paar Tomatensträucher könnte man dort sicherlich auch pflanzen."

Frühstückskaffee für nachmittags aufheben

"Wenn wir morgens beim Kaffee Reste haben, hebe ich sie auf und wärme sie meinem Mann nachmittags in der Mikrowelle auf. Wer im Sommer gern einen Eiskaffee trinkt, kann die Reste auch einfrieren."

Kaffeesatz als Dünger benutzen

"Ich trockne unsere Kaffeesatz und streue ihn dann als Dünger auf meine Rosen und die anderen Pflanzen bei uns im Garten. Ob das wirklich was bringt? Ich weiß es gar nicht so genau. Aber es schadet nicht und so werfen wir den Kaffesatz nicht weg."

Wir haben nachgelesen: Getrockneter Kaffeesatz enthält tatsächlich viele gute Inhaltsstoffe, die vor allem saure Böden besser machen. Besonders gut eignet er sich für Erdbeeren, Heidelbeeren, Zuchini, Tomate, Gurke – aber auch für Hortensien, Rhododendren und Kamelien. Warum das so ist? Das Magazin "Mein schöner Garten" schreibt auf seiner Webseite, Kaffeesatz werde als Naturdünger oft unterschätzt. In einem NDR-Ratgeber-Artikel heißt es: "Der im Kaffeesatz enthaltene Stickstoff sorgt für starkes Blattwachstum, Phosphor regt Blütenbildung und Fruchtreife an. Kalium ist für den Zellaufbau und die Stabilität der Pflanze wichtig. Nur Setzlinge vertragen Koffein nicht gut. Zum Düngen den Kaffeesatz einfach, etwa mit einer Harke, in den Boden einarbeiten." Zugleich helfe das Koffein aber auch, um Schnecken fernzuhalten.

Mehr kochen und Reste weiterverwenden

"Essen wird natürlich nicht weggeworfen – das kann mein Mann gar nicht haben. Man kann aber auch gut so kochen, dass man aus einem Gericht verschiedene andere kochen kann, um nicht tagelang dasgleiche zu essen. Wenn ich zum Beispiel einen Sonntagsbraten mit frischen Spätzle mache, koche ich gleich mehr und mache dann montags oder dienstags Gaisburger Marsch. Das ist ein Eintopf aus Rindfleischbrühe, Bratenstückchen, Saitenwürstle, Möhren, Sellerie, Lauch, Kartoffelstückchen und Spätzle. Oben drauf angebräunte Zwiebeln und etwas Schnittlauch – fertig ist ein leckeres, deftiges Essen für kalte Tage."

Essensreste einfrieren

"Natürlich kann man nicht immer ein neues Essen aus den Resten des Vortages kochen oder es reicht nicht für die richtige Anzahl an Personen. Dann frieren wir die Reste einfach ein. Weggeschmissen wird nichts."

Kleider spenden, nicht wegwerfen

"Meinem Mann ist es sehr wichtig, dass Kleidung, die uns nicht mehr passt, weil wir vielleicht zugenommen haben, nicht etwa weggeworfen oder irgendwem gegeben wird, bei dem wir nicht wissen, was er damit macht. Wir geben unsere Altkleider immer an Stellen, die wir kennen und bei denen wir sicher sein können, dass sie sie noch gut weiternutzen werden."

Prospekte nach Angeboten durchforsten

"Natürlich lese ich auch die Prospekte aus der Zeitung oder aus dem Briefkasten – aber nur von den Läden, in denen ich sowieso gern einkaufen gehe. Gibt es gute Angebote für unsere Sachen, kaufe ich sie natürlich lieber dort als zum regulären Preis woanders. Es lohnt sich sehr, Preise zu vergleichen, nicht nur bei Lebensmitteln, auch bei Kosmetikprodukten und Drogerieartikeln."

Tür zu beim Heizen

"Bald beginnt die Heizsaison und was ich da wirklich nicht gut haben kann, ist, wenn jemand die Zimmertüren offen lässt. Dann heizt man ja zur Tür hinaus."

Licht ausmachen

"Um Strom zu sparen, machen wir natürlich das Licht aus in den Zimmern, wo wir gerade nicht sind. Das machen wir aber schon immer so, nicht erst seit den steigenden Energiekosten. Alles andere wäre ja Unsinn."