Sechs Wege, um den Nach-Weihnachts-Blues zu besiegen

Du fühlst dich nach dem Weihnachtsurlaub nicht so entspannt und erfrischt, wie du gehofft hattest? Angesichts der Tatsache, dass die Weihnachtszeit von vielen als die stessigste Zeit des Jahres bezeichnet wird, ist das nicht verwunderlich.

Wenn du wieder arbeitest, keine Verabredungen oder nur wenig Geld auf dem Konto hast, besteht die Gefahr, dass du nach den Feiertagen in eine Depression verfällst.

Sechs Wege, um den Nach-Weihnachts-Blues zu besiegen
Den Nach-Weihnachts-Blues gibt es wirklich. Foto: Getty

Die Experten des privaten Reha-Zentrums Delamere haben verschiedene Techniken erforscht, mit denen sich die unvermeidliche Post-Weihnachtsflaute vermeiden lässt, und sie mit Yahoo Lifestyle geteilt:

1. Nimm dir keine Neujahrsvorsätze vor, die du nicht einhalten kannst

Unrealistische Vorsätze können dazu führen, dass man sich schon geschlagen fühlt, bevor das neue Jahr überhaupt begonnen hat. Wenn du z. B. lange arbeitest und kaum Gelegenheit hast, Sport zu treiben, könnte es zu ehrgeizig sein, sich vorzunehmen, im neuen Jahr jeden Tag ins Fitnessstudio zu gehen.

Stattdessen könntest du dir das Ziel setzen, dich im Laufe des Tages mehr zu bewegen oder ein- oder zweimal pro Woche ins Fitnessstudio zu gehen – das kannst du dann immer noch steigern.

Ähnlich verhält es sich, wenn du zu viel Zucker isst oder Probleme mit den Portionsgrößen hast. Wenn du eine trendige neue Diät ausprobierst, könnte dies zu gestörten Essgewohnheiten führen. Versuche stattdessen, dich intuitiver zu ernähren und frage dich, ob du wirklich gesünder leben oder ob du dein Aussehen aufgrund des gesellschaftlichen Drucks verändern möchtest.

Wenn du in der Vergangenheit schon einmal süchtig warst, könnte das Ziel, einen kalten Entzug zu machen, eine ohnehin schon belastende Situation dich noch zusätzlich unter Druck setzen.

Versuche stattdessen, dir kleinere Ziele zu setzen, z. B. einer Online-Selbsthilfegruppe beizutreten oder sogar mit einem Freund oder Verwandten über deine Probleme zu sprechen. Das mag nicht viel erscheinen, kann aber das Sprungbrett für etwas viel Größeres in der Zukunft sein.

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Viele unserer unrealistischsten Vorsätze beziehen sich auf Gesundheit und Fitness. Foto: Getty

2. Überfordere dich nicht mit sozialen Verpflichtungen

Obwohl sich soziale Kontakte nachweislich positiv auf unsere geistige Gesundheit auswirken, kann es sich manchmal als nachteilig erweisen, wenn wir uns zu viel vornehmen. Es kann zwar sehr schön sein, einen vollen Terminkalender zu haben, aber es kann auch ein wenig erdrückend wirken, wenn man unter der Woche keine Zeit hat, seine Akkus wieder aufzuladen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du dir Zeit für dich selbst nimmst. Wenn du am Wochenende weggehst, solltest du dir am nächsten Tag Zeit nehmen, um dich emotional zu sammeln, anstatt erneut Leute zu treffen. Dies könnte dazu führen, dass du dich ausgebrannt und entkräftet fühlst.

Es ist allgemein bekannt, dass, deinem Körper irgendwann der Treibstoff ausgeht, wenn du dir keine Auszeit gönnst. Es ist immer hilfreich, sich Zeit zu nehmen, um zu lesen, die Lieblingssendung im Fernsehen zu sehen, eine nahrhafte Mahlzeit zu kochen oder einen ruhigen Spaziergang zu machen, denn dann fühlst du dich erholt und bereit, die kommende Woche in Angriff zu nehmen.

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Zu viele soziale Verpflichtungen können sich manchmal gegen uns richten. Foto: Getty

3. Versuche deine Bildschirmzeit zu begrenzen

Es mag offensichtlich sein, aber zu viel Zeit am Handy zu verbringen, kann aus verschiedenen Gründen katastrophal sein. Einer der Vorteile, wenn man Instagram oder Twitter löscht, auch wenn es nur vorübergehend ist, besteht darin, dass es uns davon abhält, gedankenlos zu scrollen.

Eine kürzlich durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Menschen täglich satte 6,4 Stunden mit ihren Handys verbringen, während sie gleichzeitig bei der Arbeit oder beim Fernsehen auf den Bildschirm starren. Das lenkt uns nicht nur von wichtigen Dingen ab, die wir tun sollten, wie Putzen, mit Freunden reden oder Wäsche waschen, sondern führt auch zu unrealistischen Erwartungen an das eigene Leben.

Wenn wir ständig mit perfekten Bildern und Fotos von Influencern bombardiert werden, die in Paris einen Cappuccino schlürfen, während wir von morgens bis abends arbeiten, wird sich das irgendwann negativ auf unsere psychische Gesundheit auswirken.

Instagram steigert den Dopaminspiegel (die Glücks-Chemikalie), sodass endloses Scrollen dazu führen kann, dass wir uns auf Likes und Story-Views verlassen, um glücklich zu sein. Zu viel Social-Media-Konsum ist ein garantierter Auslöser für Ängste, wenn die Weihnachtszeit vorbei ist.

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Leg das Handy weg und nimm stattdessen ein Buch zur Hand. Foto: Getty

4. Lies mal wieder

Wie bereits erwähnt, haben viele von uns Mühe, mehrere hundert Wörter zu lesen, bevor sie sich dazu verleiten lassen, auf ihr Handy zu schauen. Da die menschliche Aufmerksamkeitsspanne auf nur acht Sekunden gesunken ist, ist es leichter gesagt als getan, wieder regelmäßig zu lesen.

Doch nichts lenkt von der Welt und dem Nach-Weihnachts-Blues so gut ab, wie sich in einer guten Geschichte zu verlieren.

Studien haben gezeigt, dass das Lesen von Belletristik effektiver zur Entspannung beiträgt als das Hören von Musik oder sogar Sport. Es gab noch nie einen besseren Zeitpunkt, um sich im Nachweihnachtsgeschäft ein Taschenbuch zu gönnen.

Beginne nicht mit einer anspruchsvollen Lektüre, sondern mit einem kürzeren Roman. Auf diese Weise fällt es dir leichter, dranzubleiben. Du kannst dich zu längeren, komplexeren Büchern vorarbeiten, wenn sich dein Gehirn wieder an das Lesen gewöhnt hat.

5. Denk daran, deine Familie anzurufen

Während der Feiertage sind die meisten Menschen von Freunden und Verwandten umgeben und verbringen mehr Zeit mit ihrer Familie als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im Jahr. Wenn diese Zeit vorbei ist, fühlt man sich naturgemäß deprimiert – vor allem, wenn die Familienmitglieder weit von einem entfernt leben.

Aus diesem Grund könnte es hilfreich sein, eine Erinnerung auf dem Handy einzurichten, um sich einmal pro Woche zu melden. Die Wahl eines bestimmten Tages würde bedeuten, dass sowohl du als auch deine Familie oder Freunde sich auf ein Wiedersehen freuen können.

Die meisten Menschen fühlen sich durch das Gespräch mit ihren Familienmitgliedern erfrischt und gestärkt und haben weniger Schuldgefühle, weil sie sie das ganze Jahr über lange Zeit nicht sehen konnten. Bei sehr eng verbundenen Familien kann das Ende der Feiertage mit einer Vielzahl negativer Gefühle einhergehen, daher solltest du versuchen, so oft wie möglich in Kontakt zu bleiben.

6. Versuche, deine Umgebung zu schätzen und „schau nach oben“

Wer den Blockbuster „Last Christmas“ aus dem Jahr 2019 gesehen hat, dem wird der Satz „Schau nach oben“ bekannt vorkommen. In dem Film geht es um einen Mann, der versucht, seiner Geliebten beizubringen, die Welt um sie herum wahrzunehmen, indem er ihr unentdeckte Parks zeigt, in denen sie sitzen und lesen kann, sowie faszinierende Architektur in den Londoner Straßen.

Die Welt, vor allem für Stadtbewohner, kann manchmal besonders düster und trostlos erscheinen. Es könnte jedoch von Vorteil sein, sich selbst daran zu erinnern, „nach oben zu schauen“, wenn man morgens zur Arbeit geht, wenn man sich mit einem Freund im Pub trifft oder sogar, wenn man zum Einkaufen über die Straße geht.

Es ist leicht, unsere Umgebung für selbstverständlich zu halten, aber wenn man sich die Zeit nimmt, die kleinen Dinge zu bemerken, kann das dazu führen, dass man in den alltäglichsten Situationen Mini-Momente der Freude erkennt.

Kristine Tarbert