Selfies schießen mit Diplom: Influencer ist jetzt ein Studiengang

Während viele den Job des Influencers noch nicht einmal als richtigen Beruf ansehen, gibt es nun sogar einen Universitätskurs dafür. Der will angehenden Social-Media-Profis in drei Jahren beibringen, wie man sich auf Instagram und Co. vermarktet.

3 Jahre und knapp 12.000 Euro braucht es, um ein gelernter Influencer zu werden (Symbolbild: Getty Images)
3 Jahre und knapp 12.000 Euro braucht es, um ein gelernter Influencer zu werden (Symbolbild: Getty Images)

Es mag simpel erscheinen, Bilder von sich selbst zu machen oder machen zu lassen, diese dann auf Instagram, Facebook oder Twitter zu promoten und sich von einer Kosmetik- oder Modemarke fürstlich dafür bezahlen zu lassen. Doch die italienische Online-Universität eCampus befindet hierfür ein dreijähriges Studium für nötig, das zukünftigen Influencern das Handwerkszeug für eine erfolgreiche Karriere als Social-Media-Blogger an die Hand geben soll.

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Der im Bereich der Kommunikationswissenschaften angesiedelte Studiengang soll den Studenten Disziplinen wie Semiotik, Sprachphilosophie, Soziologie und Social Media Marketing näherbringen, bevor es im dritten Jahr vor allem um praktische Fertigkeiten geht, die in verschiedenen Workshops erlernt werden können.

Kostenpunkt: Knapp 12.000 Euro

“Natürlich bringen wir ihnen technische Fähigkeiten bei, aber wir lehren nicht nur, wie man Selfies schießt”, erklärte eCampus-Sprecher Maurizio Pasquetti dem Nachrichtendienst “CBS News”. “Wir bringen ihnen auch bei, die Metriken von Facebook und anderen Social-Media-Plattformen zu verstehen, damit sie das Ergebnis nachvollziehen können und wissen, was funktioniert und was nicht.”

Lipgloss und Diätdrinks zu promoten will gelernt sein - findet zumindest die Online-Universität eCampus (Symbolbild: Getty Images)
Lipgloss und Diätdrinks zu promoten will gelernt sein - findet zumindest die Online-Universität eCampus (Symbolbild: Getty Images)

Kostenpunkt des Ganzen: 3.900 Euro pro Jahr, also 11.700 für das gesamte Studium. Laut Pasquetti eine Investition, die sich durchaus lohnt. “In Italien gibt es leider eine Menge Menschen, die sich Influencer nennen, aber immer noch nicht wissen, wie digitales Marketing funktioniert”, sagte er. “Es gibt viel Fake News, und es gibt viele Möchtegern-Influencer, die denken, sie seien einflussreich, es aber aber nicht sind.”

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Ein paar Dutzend Studenten hat der Kurs in den ersten Tagen seit seiner Ankündigung bereits anlocken können. Ob sich der Kurs für sie bezahlt macht, bleibt abzuwarten. Dass Unternehmen sich von einem Diplom beeindrucken lassen, darf jedenfalls bezweifelt werden. Anreiz für eine Zusammenarbeit ist in der Regel eine hohe Follower-Zahl, die den Einfluss eines Influencers schließlich ausmacht.