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Selten und teuer: Warum Eiswein so besonders ist

Gourmets schwören auf Eiswein zum Dessert. Der süße und teure Wein hat ein ganz spezielles Herstellungsverfahren, was ihn zu einem besonderen Genuss macht.

Christian Ress, owner of German winemaker Balthasar Ress, picks frozen grapes during the harvest for his famous ice wine in Hattenheim, 30 km (19 miles) southwest of Frankfurt, in the early morning hours of December 3, 2010. After three days of constant temperatures below minus five degree celsius the winemaker expects to produce at least 100 bottles, each of which will come at over 100 euros.    REUTERS/Kai Pfaffenbach (GERMANY - Tags: ENVIRONMENT SOCIETY BUSINESS)
Für Eiswein müssen die Trauben genug Frost bekommen. (Bild: Reuters)

Der Eiswein wurde in Deutschland eher zufällig entdeckt. Um 1830 herum gab es wohl irgendwann ein sehr schlechtes Weinjahr, sodass viele Trauben an ihren Rebstöcken hängen blieben, bis sie dann im Winter an das Vieh verfüttert werden konnten. Doch dabei machten die Winzer eine Entdeckung: Aus den gefrorenen Trauben bekamen sie einen ausgesprochen süßen Saft heraus. Die Winzer nahmen den süßen Saft und trauten sich, daraus einen Wein zu keltern – den Eiswein.

Eiswein: Trauben aus der Kälte

Die Kälte ist es, die diesen Wein so einzigartig macht. Denn, wie der Name schon sagt, brauchen seine Trauben vor allem eines: richtig viel Frost. Genauer gesagt muss es anhaltend über einen längeren Zeitraum mindesten -7 Grad haben, damit die Trauben ausreichend gefrieren. Die Herstellung des Eisweines ist für den Winzer immer ein Risiko, da er auf kalte Temperaturen pokern muss und im schlimmsten Fall bei einem milden Winter seine gesamte Ernte riskiert.

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Nur ungefähr 5 bis 10 Prozent der ganzen Erntemenge werden im Durchschnitt am Ende wirklich zu Eiswein verarbeitet. Dafür werden die gefrorenen Beeren bis Januar oder sogar Februar am Stock gelassen. Die Lese erfolgt oft in der Nacht oder am frühen Morgen bei den kältesten Temperaturen. Bei der Pressung bleibt dann das Wasser als Eis zurück und der süße Saft als Most ist der Lohn.

So schmeckt Eiswein

Eisweine werden in der Regel aus weißen Trauben produziert. Sie haben durch die konzentrierte Süße einen hohen Zuckergehalt von über 100 Gramm pro Liter bei vergleichsweise geringem Alkoholgehalt von etwa 7 Prozent. Darüber hinaus haben Eisweine eine kräftige Säure als harmonisches Gegengewicht zur intensiven Süße. In den Weinen finden sich Aromen von kandierten Früchten, Honig, Orangen oder Bananen, was auch die warme goldgelbe Farbe erklärt. Getrunken wird Eiswein idealerweise mit einer Temperatur von 6 bis 10 Grad.

Wie teuer ist ein guter Eiswein?

Eiswein ist aufgrund der komplizierten Herstellung immer eine Rarität und dementsprechend hochpreisig. Im Fachhandel werden Eisweine ab ca. 30 Euro aufwärts angeboten. Im Mittelbereich liegen die Sorten zwischen 40 und 80 Euro.

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Eine Flasche edler Eiswein kann aber auch mal ein paar hundert Euro kosten. Gute Eisweine gibt es beispielsweise aus der Pfalz, an der Mosel oder aus Baden.

Und was isst man zum Eiswein?

Aufgrund seiner schweren Süße ist der Eiswein der perfekte Abschluss eines festlichen Menüs. Er eignet sich dabei sowohl zum süßen Dessert als auch zu einer herzhaften Käseplatte.

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