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"Sex, Lügen und Interviews": ZDF zeigt Doku, die das britische Königshaus erschütterte

Eine brandaktuelle BBC-Dokumentation, die nun auch ins ZDF kommt, arbeitet die möglichen Verwicklungen des zweitältesten Sohnes der Queen in die Sex-Geschäfte des erst im August im Gefängnis verstorbenen US-Millionärs Jeffrey Epstein auf.

Es ist ein Schock, der tief sitzt. Und eine Revolver-Story, die sich wie die Handlung eines schmierigen Hollywood-Films - mit höchst prominentem Personal - anhört. Und doch ist es die Wirklichkeit, die die brandneue BBC-Dokumentation "Prinz Andrew - Der Skandal" aufrollt - mit vielen unappetitlichen Details und harschen Konsequenzen. Erzählt wird in dem Beitrag, der am Dienstag, 17. Dezember, 20.15 Uhr, auf dem Sendeplatz von "ZDFzeit" im Zweiten ausgestrahlt wird, von den tiefen Verstrickungen des zweitgeborenen Sohnes der Queen in mögliche Sex-Eskapaden mit Minderjährigen. Andrew trat bereits von allen öffentlichen Ämtern zurück. Experten sagen dennoch voraus, dass die grottenschlechte PR, die er dem Königshaus bescherte, das Ansehen der Windsors dauerhaft in Misskredit bringen könnte - da bleiben auch die Rufe nach der Abschaffung der britischen Monarchie nicht aus.

Es war ein Horror-Jahr im Buckingham Palace. Und es weckt Erinnerungen an die legendäre Klage von Queen Elizabeth über ein "annus horribile". Von diesem "schrecklichen Jahr" sprach die Regentin 1992, als es zu einem Brand auf Schloss Windsor kam, die Ehekrise zwischen Prinz Charles und Diana eskalierte und sich ihre Tochter Margret scheiden ließ. Nun hätte Elizabeth guten Grund dazu, ihren vielzitierten Ausspruch im Rückblick auf 2019 zu wiederholen - wenn nicht sogar ihre Wortwahl an Drastik zu überbieten. Und das nicht nur wegen der Brexit-Dauerquerelen. Diesmal ist es ihr Sohn Andrew, der das Land in die Negativ-Schlagzeilen brachte. Und aus dem medialen Dauerfeuer wird er so schnell nicht wieder herauskommen.

Während im 1992er "annus horrible" Andrew sich gerade von seiner damaligen Ehefrau Fergie getrennt hatte und beide damit die Klatsch- und Tratsch-Schlagzeilen dominierten, reichen die Irritationen diesmal deutlich weiter. Die aktuelle Nummer Acht in der britischen Thronfolge steckt im Zentrum eines medialen Wirbelsturms, ausgelöst durch die noch immer anhaltenden Enthüllungen rund um den Missbrauchsskandal um den Millionär Jeffrey Epstein.

Der im August 2019 in einem US-Gefängnis verstorbenen US-Multimillionär soll bekanntlich eine pikante Partnervermittlung betrieben haben und engen Bekannten, zu denen womöglich auch Prinz Andrew zählte, auch Minderjährige für Sex-Abenteuer zugeführt haben. Ein Opfer tritt in der BBC-Dokumentation vor allem ins Rampenlicht: Virginia Guiffre behauptet, dass sie mehrfach Sex mit Prinz Andrew hatte - gegen ihren Willen. Der Prinz streitet das vehement ab. Sehr glaubwürdig wirkte er dabei bislang nicht. Fakt ist allerdings auch: Bisher wirft keine der zuständigen US-Behörden Prinz Andrew offiziell ein Fehlverhalten vor.

Die BBC-Dokumentation (Untertitel: "Sex, Lügen und Interviews"), die in Großbritannien Anfang Dezember zu sehen war, löste ein breites weltweites Presseecho und in England eine Art Erdrutsch aus. Zu Wort kommen Epstein-Opfer, Opfer-Anwälte, Insider und Prinz Andrew selbst. Kurze Zeit nach der Ausstrahlung des Beitrags der Journalisten von Laura Burns und Darragh MacIntyre zog sich Andrew von allen öffentlichen Repräsentationsaufgaben für die Königsfamilie zurück. Hatte ihn die Queen selbst dazu gedrängt? Gut möglich, dass dieser radikale Schritt noch nicht ausreicht, um dauerhaften Schaden von der Monarchie abzuwenden.