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Sexistischer Umgang mit Frauen: Restaurant muss hohe Strafe zahlen

Das Personal eines Nobelrestaurants in Peru händigte Männern und Frauen unterschiedliche Speisekarten aus. Behörden sehen darin einen sexistischen und diskriminierenden Umgang mit Frauen und verdonnerten das Restaurant nun zu einer hohen Strafzahlung.

Dass Männer und Frauen in die gleiche Speisekarte gucken, ist offenbar nicht für alle Restaurants selbstverständlich. (Symbolbild: Getty Images)
Dass Männer und Frauen in die gleiche Speisekarte gucken, ist offenbar nicht für alle Restaurants selbstverständlich. (Symbolbild: Getty Images)

Wenn ein Mann mit einer Frau ein Luxus-Restaurant betritt, stellt sich überhaupt nicht die Frage, wer am Ende die Rechnung begleichen wird. So sahen es zumindest die Betreiber des La Rosa Náutica, einem hochpreisigen Restaurant in Peru, das Frauen in männlicher Begleitung eine spezielle Speisekarte ausgehändigt hatte: Während der Mann eine blaue Karte überreicht bekam, auf der die Preise der einzelnen Gerichte und Getränke gelistet waren, erhielt die Frau eine goldene Speisekarte, auf der keine Preisangaben zu finden waren.

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Dass der "romantische Service", wie die Restaurant-Betreiber die Aushändigung zweier verschiedener Speisekarten nennen, bei vielen Gästen nicht besonders gut ankam, machte sich an zahlreichen Beschwerden bemerkbar, die laut der peruanischen Nachrichtenseite "Caretas" schon im Jahr 2017 bei den zuständigen Behörden eingereicht wurden.

Und auch, wenn die Mühlen dort offensichtlich etwas langsamer mahlten, kam es nun doch noch zu einem bemerkenswerten Urteil: Wegen des sexistischen und diskriminierenden Umgangs mit Frauen muss das Restaurant nun rund 55.500 Euro Strafe zahlen, berichtet "Caretas".

“Eine Basis des chauvinistischen Konstrukts”

Zudem müsse das Restaurant ab sofort eine einheitliche Speisekarte aushändigen sowie für regelmäßige Schulungen des Personals aufkommen, die dafür Sorge tragen sollen, dass Diskriminierung nicht weiter toleriert werde.

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"Diese kleinen Dinge wirken harmlos", sagt Liliana Cerron vom Nationalen Institut für Wettbewerb und Schutz des geistigen Eigentums, das die Strafe erhob, gegenüber der Nachrichtenagentur AP. "Aber am Ende sind diese Dinge die Basis eines chauvinistischen Konstrukts, das die Unterschiede zwischen Mann und Frau verstärkt."

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