So hat die Corona-Pandemie unser Sexleben verändert
Lockdown, Homeoffice, Angst vor Ansteckung – seit Beginn der Corona-Pandemie verbringen die Menschen so viel Zeit zu Hause wie noch nie zuvor. Doch wie wirkt sich das eigentlich auf das Sexleben aus? Eine britische Studie gibt nun Aufschluss.
Die Corona-Pandemie gibt vielen nicht nur Anlass, häufiger zu Hause zu bleiben, sie führt auch dazu, dass die Menschen mehr auf Abstand gehen und Angst vor einer möglichen Ansteckung haben. Und auch die Quarantäne und die häufige Zeit im Homeoffice wirken sich auf das Sexleben vieler aus – und das nicht im positiven Sinne. Christopher Woodhouse vom University College in London hat nun Daten von verschiedenen Untersuchungen aus der ganzen Welt unter die Lupe genommen, um herauszufinden, wie die Pandemie das Sexleben beeinflusst hat. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachblatt Trends in Urology & Men’s Health veröffentlicht.
Lockdown, Isolation, häufiges Homeoffice – sollte die vermehrte Zeit des Zusammenseins Paare nicht dazu bringen, mehr Sex zu haben? Von wegen! Wie die britische Studie herausgefunden hat, ist genau das Gegenteil der Fall. "Trotz Berichten der britischen Presse, dass der Lockdown die Qualität und Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs erhöht hat, sprechen die meisten Beweise dafür, dass das Gegenteil eingetreten ist", schreibt Woodhouse.
Potenz und Häufigkeit beim Sex haben sich verschlechtert
Vor allem während des Lockdowns war bei den meisten Paaren im Bett genauso viel los wie auf den Straßen – nämlich rein gar nichts. Doch nicht nur die Häufigkeit des Liebesspiels hat abgenommen, auch Genuss und Libido sollen unter der Pandemie gelitten haben: Der Spaß am Sex blieb ebenfalls aus. Vor allem medizinisches Personal soll unter "sexueller Dysfunktion" gelitten haben. Die Wissenschaftler betonen aber, dass sich die Ergebnisse von Land zu Land unterscheiden können und auch von mehreren Faktoren abhängen. Die Türken beispielsweise hatten häufiger Sex, dafür aber keinen guten.
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Pornokonsum steigt während der Pandemie
Was während der Pandemie allerdings zugenommen hat, ist der Pornokonsum. Pornhub beispielsweise verzeichnete im Februar und März 2020 einen globalen Anstieg des Datenverkehrs um elf Prozent. Als die Nutzung der Seite in vielen Ländern kostenlos wurde, gab es sogar einen Anstieg um bis zu 24 Prozent. Aus Angst vor einer Ansteckung hätten in vielen Ländern auch immer mehr homosexuelle Männer auf riskante Verhaltensweisen wie den häufigen Wechsel von Gelegenheitspartnern oder Mund-zu-Mund-Küsse verzichtet. Dafür habe der Online-Sex den Untersuchungen zufolge zugenommen – sowohl mit festen Partnern als auch mit Sexarbeitern.
Irgendein Sex besser als gar keiner
"Es überrascht jedoch nicht, dass es besser ist, Sex zu haben als keinen zu haben", so Woodhouse. In einer webbasierten Kohortenstudie mit fast 7000 Probanden, von denen etwa ein Drittel regelmäßig Sex hatte und zwei Drittel nicht, waren diejenigen, die Sex hatten, trotzdem glücklicher als diejenigen, die keinen hatten.
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