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So schneidet der Fiat 500 beim Tüv Report 2022 ab

Berlin (dpa/tmn) - Stadtfloh, Autozwerg, Knutschkugel - für den Fiat 500 gibt es viele Spitznamen. Alle deuten darauf hin: Er hat Charisma, er wird gemocht. Doch er bleibt ein Auto, und bei der Hauptuntersuchung (HU) treten die negativen Charakterzüge des Kleinwagens aus Italien hervor.

  • Modellhistorie: 2007 trat der aktuelle 500 (Typ 312) das Erbe des bis 1977 gebauten Nuova 500 an. Eine Modellpflege von 2015 bescherte den Kunden ein moderneres Cockpit, überarbeitete Motoren sowie Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht und angepasste Rückleuchten. Mit der neuen Generation von Ende 2020 gibt es den 500 auch als E-Auto. Die Vorgängergeneration des 500 wurde am Leben erhalten, sie wird aber nur noch als Mild-Hybrid angeboten.

  • Abmessungen: 3,55 m x 1,63 m x 1,63 bis 1,49 m (LxBxH), Kofferraumvolumen: 185 l bis 610 l.

  • Karosserievarianten: Der Fiat 500 fährt standardmäßig als Dreitürer mit Schrägheck vor, als 500C hat er ein großes Faltdach, das Cabrio-Feeling aufkommen lässt. Mit dem 500L kam 2012 eine Langversion mit bis zu sieben Sitzen heraus, 2014 der 500X als SUV-Variante.

  • Stärken: Retro-Design und Klassiker-Image machen den 500 beliebt. Zu den «technischen» Argumenten, die für ihn sprechen, zählen laut «Auto Bild Tüv Report 2022» solide Antriebswellen, auch Lenkung und Bremsleitungen fallen bei der HU nicht negativ auf. Die Mängelquoten bei Heckleuchten und Blinkern liegen unter dem Durchschnitt.

  • Schwächen: «Dolce Vita mit Bitternoten», überschreibt der Tüv-Report des Kapitel zum 500 und warnt vor teuren Reparaturen. Schon bei der ersten HU gibt es Probleme mit Spurstangenköpfen, Ölverlust an Motor und Getriebe tritt überdurchschnittlich oft auf. Auch Scheinwerfer und deren Einstellung sind früh fehlerhaft.

Ab dem zweiten Termin monieren die Prüfer zu oft die Achsaufhängung, spätestens dann hapert es auch oft mit der Funktion von Fuß- und Feststellbremse. Übermäßiger Verschleiß der Bremsscheiben tritt bei der dritten HU zutage, auch die Auspuffanlage ist dann öfters durchgerostet, so der Report.

  • Pannenverhalten: Die ADAC-Pannenstatistik verortet den 500 der Erstzulassungsjahre 2010 bis 2017 auf Plätzen im Mittelfeld oder hinteren Mittelfeld. Gute Plätze belegen Modelle von 2008 und 2009 sowie 2018 und 2019. Zu den Pannenschwerpunkten zählen demnach: die Autobatterie (2015 bis 2017), der Kabelbaum (2008), das Schaltgestänge (2013 bis 2015, 2017) sowie der Thermostat (2011).

  • Motoren: Benziner (Zwei- und Vierzylinder mit Frontantrieb): 63 kW/85 PS bis 140 kW/190 PS; Diesel (Vierzylinder mit Frontantrieb): 55 kW/75 PS und 70 kW/95 PS; LPG (Vierzylinder mit Frontantrieb): 51 kW/69 PS; Mild-Hybrid-Benziner: 51 kW/70 PS); E-Modell seit 2020 (E-Motor und Frontantrieb): 51 kW/69 PS und 87 kW/118 PS.

  • Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- 500 0.9 TwinAir S (2015); 63 kW/85 PS (Zweizylinder); 80.000 Kilometer; 6450 Euro.

- 500 1.2 8V Pop (2018); 51 kW/69 PS (Vierzylinder); 48.000 Kilometer; 6550 Euro.

- 500C 1.3 Multijet 16V DPF S Start&Stop (2016); 70 kW/95 PS (Vierzylinder); 85.000 Kilometer; 9075 Euro.