Werbung

So viel Geld soll für die Penta-Übernahme geflossen sein

Nach der Übernahme des Berliner Fintechs Penta von Qonto wurde viel über die Kaufsumme spekuliert. Im Bild (v.l.): Lukas Zörner (Penta), Steve Anavi (Qonto), Markus Pertlwieser (Penta), Alexandre Prot (Qonto).  - Copyright: Qonto/ Penta
Nach der Übernahme des Berliner Fintechs Penta von Qonto wurde viel über die Kaufsumme spekuliert. Im Bild (v.l.): Lukas Zörner (Penta), Steve Anavi (Qonto), Markus Pertlwieser (Penta), Alexandre Prot (Qonto). - Copyright: Qonto/ Penta

Im Juli dieses Jahres wurde bekannt, dass das B2B-Fintech Penta aus Berlin von seinem französischen Konkurrenten Qonto aufgekauft wurde. Über die Unternehmensbewertung und den Kaufpreis herrschte bei beiden Firmen jedoch Stillschweigen.

Nun haben die Finanzportale Finance Forward und Finanz-Szene recherchiert, dass die Kaufsumme um die 200 Millionen Euro betragen haben soll. Die Medien beziehen sich auf Unterlagen aus dem französischen Handelsregisters. Demnach sollen die bisherigen Penta-Gesellschafter Qonto-Anteile in Höhe von 179 Millionen Euro erhalten haben. Obendrein sollen Mitarbeiter ebenfalls ausbezahlt worden sein, was zusammen addiert eine Gesamtsumme von rund 200 Millionen Euro ergebe, so die Finanzmedien.

Mit der Übernahme des Berliner Geschäftskunden-Fintechs plant Qonto seine Präsenz im deutschen Markt auszubauen. Anfang des Jahres sammelte das französische Unicorn 486 Millionen Euro ein – und war so auch in der Lage, die 200 Millionen Euro für die Übernahme von Penta aufzubringen.

Diesmal deutlich höherer Kaufpreis als vor drei Jahren durch Finleap

Es ist nicht der erste Besitzerwechsel des Fintechs: 2019 übernahm der Berliner Company Builder Finleap das Geschäftskonten-Startup Penta. Der Kaufpreis damals betrug 400.000 Euro – eine sehr geringe Summe im Vergleich zu dem, was Qonto nun drei Jahre später auf den Tisch legt. Die Unterschiede im Kaufpreis lassen auf einen starken Wertzuwachs deuten, der vor allem dem CEO Markus Pertlwieser zu verdanken sein soll, wie es aus Finanzkreisen heißt.

Perlwieser wurde 2021 Penta-Chef, zuvor leitete er das Digitalgeschäft bei der Deutschen Bank. Jetzt hilft er bei der Integration von Penta in das französische Startup. Informationen von Finance Forward zufolge werde er bei Qonto jedoch keine Management-Rolle übernehmen, stattdessen soll er als „strategischer Berater für das Management“ eingesetzt werden. Langfristig, so kommunizierte es das Fintech Quonto gleich seit Bekanntwerden der Übernahme, soll die Marke Penta verschwinden und in dem französischen Unternehmen aufgehen.

Der Exit kam unerwartet: Eigentlich stand eine Series-C-Finanzierungsrunde an

Der Verkauf des Berliner Fintechs an Qonto im Juli dieses Jahres kam unerwartet. Denn ursprünglich, so kommunizierte es das Berliner Startup, war eine Series-C-Finanzierungsrunde geplant. Dafür ging die Firma sogar eine strategische Partnerschaft mit dem Versicherungskonzern Signal Iduna ein. Doch dann folgte der Sinneswandel: Informationen von Finance Forward zufolge tendierte das Penta-Management aufgrund der sich verschlechternden äußeren Bedingungen dann doch eher zu einem Verkauf des Startups.

Penta wurde 2017 von Jessica Holzbach, Luka Ivicevic, Lav Odorovic, Aleksandar Orlic und Sir Gabriel Holbach gegründet. Bis zum Verkauf an Qonto zählte das B2B-Fintech bis zu 50.000 Unternehmenskunden. Das Startup aus Berlin entwickelt Banking-Lösungen für kleine sowie mittlere Unternehmen.