Sockelputz: So sanieren Sie Schäden

Häuser sind Witterungs- und Umwelteinflüssen schutzlos ausgesetzt. Die Gefahr, dass Feuchtigkeit in das Gebäude eindringt und sich Schimmel bildet, ist groß. Besondere Schwachstellen bilden die Sockelzonen.
epr / Remmers

Ein Sockel trennt das Fundament von der Hausfassade und schützt außerdem das darunterliegende Mauerwerk. Doch welche unterschiedlichen Sockelarten gibt es eigentlich und wie können Schäden am Sockelputz selbst repariert werden? Wir erklären es Ihnen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Sockel verbindet das Fundament mit der Fassade und schützt vor Feuchtigkeit. Es gibt vorspringende, bündige und zurückgesetzte Sockelarten, die unterschiedliche Schutzfunktionen bieten.

  • Sockelputz schützt die Perimeterdämmung und ist oft farblich von der Fassade abgehoben. Er muss regelmäßig erneuert werden wegen seiner Witterungsanfälligkeit.

  • Häufige Schäden umfassen Abplatzen, Absanden, Risse und Ausblühungen durch Witterung oder Baufehler. Reparaturen sollten schnell erfolgen, um größere Schäden zu verhindern.

  • Die Sanierung beinhaltet das Entfernen des alten Putzes, die Mauerwerksüberprüfung und das Neuauftragen von Unter- und Oberputz.

Grundsätzlich ist ein Sockel der unterste Bauteil, auf den darüber liegende Elemente befestigt werden. Beim Hausbau verbindet der Sockel das Fundament mit dem Baukörper beziehungsweise der Fassade. Zum einen fungiert er als Spritzschutz fürs Haus, zum anderen dient der farbig gestaltete Sockelputz als Zierde und damit der optischen Verschönerung des Hauses.

Bei modernen Häusern ohne Keller sitzt der Baukörper direkt auf der Bodenplatte – vom Sockel ist zwar viel weniger zu sehen, trotzdem benötigen Sie auch hier einen Sockelputz, um die darunter liegende Perimeterdämmung zu verbergen.

Heute ist der zurückgesetzte Sockel die gebräuchlichste Variante für Neubauten – meist wird ein Sockelputz in neutralem Grau oder Anthrazit gewählt.
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Welche Sockelarten gibt es?

Beim Hausbau stellt man häufig fest, dass Sockel nicht gleich Sockel ist. Je nach Bauweise, Optik und Funktion gibt es verschiedene Arten von Sockeln.

  • Der vorspringende Sockel
    Wie der Name schon sagt, ragt der vorspringende Sockel über die Fassade hinaus. Diese Bauweise findet man nur noch selten, da die Oberkante des Vorsprungs stark der Witterung ausgesetzt ist und damit hohen Renovierungsbedarf hat. Bei Baudenkmälern kann der vorspringende Sockel aber durchaus noch bestaunt werden.

  • Der bündige Sockel
    Im Gegensatz zum vorspringenden Sockel ragt der bündige Sockel nicht über die Fassade hinaus, sondern schließt bündig mit ihr ab. Da der Außenputz durchgehend aufgetragen wird, können Schäden am Sockel meist auch nur von Fachleuten ausgebessert werden, vor allem wenn eine Wärmedämmung mit aufgebracht wurde. Aufgrund dessen sollte man sich für einen bündigen Sockel nur dann entscheiden, wenn man einen großen Dachüberstand (er bietet zusätzlichen Schutz) oder nur geringe Spritzwassergefahr hat.

  • Der zurückgesetzte Sockel 
    Dies ist die praktischste und modernste Sockelvariante. Dadurch, dass die Hausfassade etwas über dem Sockel heraussteht, bildet sich eine sogenannte Tropfkante, von der Regenwasser leichter abtropfen kann. Dadurch wird der Sockel weniger stark beansprucht. Außerdem können Reparaturen am Sockelputz ebenfalls leichter durchgeführt werden, da die Fassade nicht angegangen werden muss.

Was ist Sockelputz?

Mit dem Sockelputz schützt und verbirgt man die Perimeterdämmung bis zum Baukörper. Er misst etwa 25 Zentimeter und hat oftmals eine andere Farbe als die Hausfassade, um sich optisch von ihr abzuheben. Da der Sockel ständig Regen- und Spritzwasser ausgesetzt ist, muss er häufiger erneuert werden als die Hausfassade an sich. Das ist aber kein großes Problem – versierte Handwerker können Reparaturen am Sockelputz ganz einfach selbst vornehmen.

Worauf Sie beim Sockelputz achten sollten

Der klassische Sockelputz besteht aus einem Unterputz aus Zement- und Kalkputz sowie einem dekorativen Buntstein-Oberputz auf Acrylharzbasis. Wie alle anderen Baustoffe ist er in verschiedener Güte erhältlich, die sich dann jeweils auch in ihrer Funktion und ihrem Preis unterscheiden. In jedem Fall sollte Sockelputz folgende Eigenschaften haben:

  • Frostbeständig und wasserfest

  • Schmutzabweisend

  • Stoßfest

  • Beständig und abwaschbar

  • Hochflexibel

  • Lösemittelfrei

  • Diffusionsfähig

  • Einfach in der Verarbeitung

Was kostet Sockelputz?

Wer einen einfachen 30-Kilo-Sack Sockelputz kauft, bezahlt dafür zwischen 15 und 20 Euro. Der klassische, verarbeitungsfertige Buntsteinputz beziehungsweise Mosaikputz liegt zwischen 30 und 50 Euro. Moderne Neubauten bevorzugen häufig Mineralputz mit kleiner Körnung. Dieser kostet ab 10 Euro zum Selbstmischen bis zu 70 Euro gebrauchsfertig. Wer aufgrund eines Schadens zum Sanierungsputz greift, liegt pro Sack bei circa 20 bis 50 Euro.

Wie entstehen Schäden am Sockelputz?

Als unterste, nach außen sichtbarer Teil der Fassade berührt der Sockel sowohl das Erdreich und dessen Feuchte als auch den trockenen Bauwerkskörper. Keinesfalls sollte er jedoch die Feuchte nach oben transportieren oder gar ins Mauerwerk eindringen lassen. Ausführungsfehler oder mangelhafte Abdichtungen sorgen jedoch immer wieder zu Baumängeln wie Schäden im Putz, Versanden, Salzausblühungen oder Feuchtehorizonten. Auch ein ungleichmäßig verdichteter Baugrund, starke Erschütterungen, das statische Setzen des Mauerwerks oder einfach Verarbeitungs- oder Materialfehler können dafür sorgen, dass sich Risse oder Blasen im Sockelputz bilden und dieser mit der Zeit abplatzt. Wer die Schäden nicht direkt behebt, muss mit Folgeschäden rechnen. Dazu gehören unter anderem Schimmelbildung im Wohnbereich oder Schäden an der Bausubstanz. Probleme, die sich durch ein paar Handgriffe vermeiden lassen.

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Falls Sie Risse am Sockel bemerken, sollten Sie umgehend einen Fachmann verständigen, der am besten beurteilen kann, ob es sich um einfach zu behebende Schäden im Sockelputz oder gefährlichere Risse im Mauerwerk handelt.

Typische Schäden am Sockelputz

  • Abplatzen: Besonders durch Streusalz im Winter ist die Beanspruchung des Sockelputzes hoch. Denn das durch den Kapilarsog aufgenommene Salz führt zu unterschiedlichen Gefrierpunkten im Querschnitt des Bauteils. Damit einher gehen Druckwirkungen zwischen den Schichten, denen der Putz nicht standhält – er platzt ab. 

  • Absanden: Der Problem taucht vor allem beim Kalkputz auf, denn durch Regenwasser werden Kalk und Zement aus dem Putz „herausgewaschen“ – er beginnt zu bröckeln.

  • Risse: Wasserschäden, Absetzen des Baugrunds, Erschütterungen durch Schwerlastverkehr sowie das Setzen des Mauerwerks können Risse im Putz verursachen. Hier heißt es, schnell handeln und die Risse nicht allzu lange beobachten.

  • Ausblühungen: In die Wand eindringendes Wasser führt Salz mit sich, das kristallisiert, sobald das Wasser verdunstet. Es wird als Ausblühung sichtbar, welche Risse oder Blasen im Sockelputz verursachen kann.

Sockelputz erneuern: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wenn Sie handwerklich ein bisschen Erfahrung mitbringen, sollte die Sanierung schadhafter Stellen im Sockelputz kein Problem für Sie darstellen. Wir erklären Ihnen in fünf Schritten, wie’s geht.

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In jedem Fall muss das Mauerwerk trocken sein, bevor Sie den Sockelputz auftragen können.

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Sollten Sie mit Ihren Reparaturen in den Bereich unterhalb der Erdoberfläche gekommen sein, sollten Sie hier Dichtschlämme auftragen, um den Sockelputz effektiv gegen eindringende Feuchte zu schützen.

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Wer seinen Sockel noch optisch verschönern will, kann ihm anschließend noch einen Anstrich oder einen Buntsteinputz verpassen.