Sollte man heizen, wenn man nicht zu Hause ist?
Die Energiekrise bringt uns dazu, umzudenken, und Strom- sowie Heizkosten zu sparen, damit es bei der nächsten Nebenkostenabrechnung keine bösen Überraschungen gibt. Doch solltest du die Heizung komplett ausschalten, wenn du nicht zu Hause bist? Und sparst du dir damit wirklich Geld? Wir klären auf.
Natürlich sollten wir nicht unnötig heizen, doch die Heizung komplett abzudrehen und mit Decke und dicken Socken den ganzen Tag auf der Couch zu sitzen, ist auf Dauer auch nicht die Lösung. Aber wie sieht es eigentlich damit aus, wenn wir das Haus verlassen? Müssen wir dann überhaupt noch heizen oder können wir die Heizung komplett runterdrehen?
Heizung runterdrehen, aber bitte nicht komplett ausschalten
Selbst wenn du nicht daheim bist, sollte die Heizung weiter laufen – wenn auch nicht auf der höchsten Stufe. Denn drehst du sie komplett ab, besteht Gefahr, dass sich Schimmel bildet. Damit du das und die Extra-Kosten für die Beseitigung vermeidest, solltest du darauf achten, dass die Räume die richtige Raumtemperatur haben.
Temperatur richtig einstellen
Dass die Heizung richtig eingestellt ist, kann bares Geld sparen. Wenn die Raumtemperatur höher als erforderlich ist, verbraucht das unnötig Energie. Laut Verbraucherzentrale senkt jedes Grad weniger deinen Verbrauch um etwa sechs Prozent. Das Wohnzimmer sollte laut Verbraucherzentrale eine Mindesttemperatur von 20 Grad haben, im Schlafzimmer reichen oft auch 18 Grad. Wenn du nicht zu Hause bist, kannst du die Heizung in allen Räumen auch auf eine Mindesttemperatur von 18 Grad runterdrehen. Solltest du länger abwesend sein, reichen auch schon 16 Grad. Kälter sollte es jedoch nicht werden, da sonst Schimmel droht.
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Welche Stufe ist wie viel Grad?
Stufe 1 auf deiner Heizung entspricht laut Verbraucherzentrale etwa einer Temperatur von 12 Grad. Der Abstand zwischen einer Stufe zur nächsten beträgt dabei etwa 4 Grad. Die kleinen Striche dazwischen sind jeweils ein Grad. Stufe 5 sollte also etwa 28 Grad entsprechen. Wenn du das Haus verlässt, sollte die Heizung deshalb mindestens auf Stufe 2 laufen. Fenster sollten dabei geschlossen bleiben!
Uhrzeiten einstellen
Was ebenfalls beim Sparen hilft, ist ein programmierbares Thermostat. Denn hier kannst du die Uhrzeiten, zu denen geheizt werden soll, und die Temperatur einfach einstellen. Wenn wir nachts im warmen Bett liegen, darf es gerne kühler sein als tagsüber, wenn wir uns im Wohnzimmer aufhalten. Laut Verbraucherzentrale lassen sich mit einer gut eingestellten Heizungsanlage zehn bis 15 Prozent Energie einsparen.
Richtiges Lüften ist wichtig
Wenn du lüftest, solltest du die Heizung jedoch komplett abstellen. Es reicht nicht, sie nur runterzudrehen. Erst nach dem Lüften, wenn die Fenster wieder geschlossen sind, sollte die Heizung wieder aufgedreht werden. "Wenn man lüftet und die Heizung nicht runter dreht, dann versucht diese weiter die eingestellte Temperatur zu erreichen und man heizt nach draußen", sagt Bettina Hess von den Stadtwerken München gegenüber utopia.de.
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Außerdem ist es besser, mehrmals täglich stoßzulüften statt dauerhaft die Fenster gekippt zu haben. Öffne die Fenster möglichst komplett für wenige Minuten. So wird die Luft in den Räumen schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen.
Keine Möbel vor dem Heizkörper
Beim Sparen hilft es auch, wenn der Heizkörper freisteht und sich nicht hinter Vorhängen oder Möbeln versteckt. Das führt nämlich dazu, dass sich Wärme dahinter staut und nicht richtig im Raum verteilt wird. Das Zimmer kann also nicht gleichmäßig warm werden.
Auf Haustiere achten
Wer eine Katze oder einen Hund zu Hause hat, sollte diese nicht in einer komplett kalten Wohnung zurücklassen. Eine Mindesttemperatur von 16 Grad ist in Ordnung, wenn die Vierbeiner nicht auf dem kalten Boden, sondern auf einer Decke oder in einem Körbchen liegen. Sonst darf es für die Tiere natürlich in der Zeit deiner Abwesenheit auch gerne zwei, drei Grad wärmer sein.
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