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Sollte man wegen Arsen auf Reis verzichten?

Ein Leben ohne Reis? Kaum vorstellbar! Doch in letzter Zeit machen immer häufiger Warnungen die Runde, dass das beliebte Getreideprodukt aufgrund der häufig erhöhten Arsenmengen gesundheitsschädlich sei. Doch ist dem wirklich so und sollten wir komplett auf Reis verzichten? Wir klären auf.

Close-up of raw white rice in a wooden spoon and on a table, top view
Wie sicher ist es, Reis zu essen? (Symbolbild: Getty Images)

Reis mit Gemüse, Reis mit Hähnchen, Reis mit Soße – es gibt kaum jemanden, egal ob Groß oder Klein, der die beliebte Beilage nicht auf dem Speiseplan hat. Umso schlimmer nun der Appell von vielen Influencern, man solle lieber keinen Reis und Reisprodukte essen.

"Reis ist krebserregend" heißt es beispielsweise in einem TikTok-Video. Der Grund: Reis und Reisprodukte haben sehr häufig erhöhte Arsenwerte. Diese anorganischen Arsenverbindungen gelten als höchst gesundheitsgefährdend.

Wie das Umweltbundesamt schreibt, sind wir Menschen zum größten Teil für die Entstehung von Arsen verantwortlich. Denn es ist praktisch überall. Es entsteht beispielsweise bei der Verbrennung von Stein- und Braunkohle sowie von Erdöl - oder auch in der Metallindustrie. Das chemische Element kommt aber auch in der Erdkruste und in unterschiedlichen Konzentrationen auch im Boden vor. Deshalb sind auch viele Reissorten damit belastet.

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Weiter heißt es, dass Arsen sowohl über die Lunge als auch über den Magen- und Darmtrakt aufgenommen werden kann. Nach chronischer Aufnahme über die Luft werden die Schleimhäute und Atemwege geschädigt. Die Folge: Es kann Lungenkrebs entstehen.

Auch geringe Mengen Arsen können schädlich sein

Laut Verbraucherzentrale können auch bei regelmäßiger Aufnahme von geringen Mengen anorganischem Arsen Gefäße und Nerven geschädigt werden. Relativ hohe Gehalte an anorganischem Arsen können vor allem Reis und Reisprodukte wie zum Beispiel Reiswaffeln oder Reisbrei für Kleinkinder aufweisen. Seit 1. Januar 2016 gelten in der Europäischen Union deshalb neue Höchstmengen für anorganisches Arsen, die in Reis, Reiskeksen, Reiswaffeln, Reis-Crackern und Reiskuchen vorkommen dürfen.

Muss man nun komplett auf Reis verzichten?

Zwar haben Untersuchungen aus dem Jahr 2015 von Reiswaffeln für Kinder gezeigt, dass diese Höchstmengen auch eingehalten wurden, doch das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt dennoch, Säuglinge und Kinder nicht ausschließlich mit reisbasierten Getränken wie Reismilch oder Beikost wie Reisbrei zu ernähren. Das Institut rät ebenfalls, Reis und Reisprodukte nur in Maßen zu konsumieren und oft mit anderen Getreidearten wie Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa abzuwechseln.

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Auf die richtige Zubereitung kommt es an

Wer Reis richtig zubereitet, muss nicht völlig auf das beliebte Produkt verzichten. Wie das BfR erklärt, können Arsenverbindungen beim Waschen und Kochen von Reis teilweise aus dem Reis in das Wasser übergehen. Aus diesem Grund empfiehlt das BfR, Reis vor dem Kochen gründlich abzuwaschen und mit viel Wasser zu kochen, das anschließend abgegossen wird. Ein Teil des Arsens soll dabei ins Wasser übergehen. Und was ist mit der Quellmethode, bei der der Reis das Kochwasser vollständig aufnimmt? Die solltest du meiden, denn davon raten die Experten komplett ab.

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