Sonnencreme: Darauf sollten sie beim Kauf achten

Sonnensprays werden immer beliebter, weil sie schnell und einfach aufzutragen sind. Sie bergen jedoch auch Risiken. (Bild: Getty Images)
Sonnensprays werden immer beliebter, weil sie schnell und einfach aufzutragen sind. Sie bergen jedoch auch Risiken. (Bild: Getty Images)

Damit das Bad in der Sommersonne keine bösen Konsequenzen hat, ist ein guter Hautschutz unverzichtbar. Aber es ist gar nicht so einfach, eine zuverlässige und gut verträgliche Sonnencreme zu finden.

Damit der Griff zum richtigen Sonnenschutz nicht danebengeht, haben die US-Organisationen „Environmental Work Group“ (EWG) und „Consumer Reports“ (CR) zwei Ratgeber veröffentlicht, die Konsumenten zeigen, worauf beim Kauf und der Anwendung geachtet werden sollte – von schädlichen Inhaltsstoffen bis hin zu irreführenden Wirkangaben. Das sind die wichtigsten Tipps:

Sonnensprays vermeiden

Übereinstimmend mit der Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten (FDA) äußert die EWG Bedenken, dass Sprays „Inhalationsrisiken bergen und möglicherweise keine dicke und gleichmäßige Schutzschicht auf der Haut bilden“. Obwohl immer mehr Sonnensprays angeboten werden, rät die Organisation deshalb dazu, auf traditionelle Cremes und Lotions zurückzugreifen. Die CR legt Nutzern nahe, Sprays nicht direkt im Gesicht oder auf Kinderhaut aufzutragen, sondern auf die Hände zu geben und sie dann zu verteilen.

Der richtige Lichtschutzfaktor

Auch wenn Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor (LSF) 70 oder gar 100 vermuten lassen, dass man mit ihnen besonders gut geschützt ist, rät die EWG, genau wie die FDA, von Produkten mit einem LSF über 50 ab. Die hohen LSF-Zahlen würden in der Realität irreführend wirken, da sie viele Konsumenten dazu verleiten, sich nicht genügend oft und gründlich einzucremen. Die CR ergänzt jedoch, dass viele Cremes de facto einen geringeren Schutzfaktor haben als angegeben und rät dazu, LSF 40 oder höher zu nutzen, um ausreichend geschützt zu sein.

Vitamin-A-Zusätze meiden

Eigentlich sollte man denken, dass diese Zusätze gut sind – Vitamine sind schließlich gesund. Wie die EWG jedoch erklärt, kann Vitamin A in Hautpflegeprodukten sogar richtig schädlich sein. Die Organisation beruft sich dabei auf von der Regierung durchgeführte Tierversuche, die gezeigt haben, dass das Risiko für Hautschäden und gar Tumore bei Tieren viel höher war, wenn sie mit diesem Stoff behandelt wurden, bevor sie UV-Licht ausgesetzt wurden. Vitamin A ist in Cremes, Lotions und Sprays oft unter den Bezeichnungen Retinylpalmitat, Retinylacetat, Retinyllinoleat oder Retinol zu finden und sollte vermieden werden.

Finger weg von Oxybenzon

Während die gesundheitlichen Risiken des Wirkstoffes Oxybenzon, allen voran Hormonstörungen, noch umstritten sind, ist der Stoff definitiv schädlich für die Umwelt. Beim Baden gelangt er nämlich von der Haut ins Wasser und wirkt dort laut Untersuchungen als einer der Hauptverursacher von Korallenbleiche, die zum Absterben der Unterwasserorganismen führen kann. Bis heute ist Oxybenzon in vielen Sonnencremes als chemischer UV-Filter enthalten. Die EWG rät zur Vermeidung dazu, Mineral-Sonnencremes zu kaufen. Die CR warnt jedoch davor, dass natürliche Sonnencremes durchschnittlich einen weniger zuverlässigen Schutz bieten als die mit chemischen Wirkstoffen. Es gibt jedoch auch einige wenige chemische Cremes ohne Oxybenzon.

Neben der Creme sollte man sich immer auch mit einem weiteren Sonnenschutz ausstatten. (Bild: Getty Images)
Neben der Creme sollte man sich immer auch mit einem weiteren Sonnenschutz ausstatten. (Bild: Getty Images)

Nicht nur auf Sonnencreme vertrauen

Allein durchs Eincremen kann man Hautschäden nicht vermeiden. „Studien zeigen, dass Menschen, die sich nur auf Sonnencremes verlassen eher Verbrennungen erleiden als diejenigen, die sich im Schatten aufhalten und lange Kleidung tragen“, heißt es in dem CR-Report. Selbst mit Sonnenschutz sollte man die pralle Sonne weitestgehend meiden und den Körper zusätzlich mit Hüten, Sonnenbrillen und leichter, aber langer Kleidung vor UV-Strahlen schützen.