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Das Sprachrohr für den digitalen Euro: Die Digital Euro Association

Euro-Skulptur vor dem Hauptsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main
Euro-Skulptur vor dem Hauptsitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main

Die Digital Euro Association (DEA) möchte die Diskussion rund um die Digitalisierung des Geldes – insbesondere in der Eurozone – mitgestalten, den öffentlichen Diskurs anregen und als Sprachrohr dienen.

Die Digitalisierung des Geldes

Bereits seit Jahren verliert Bargeld als Zahlungsmittel an Bedeutung. Dieser Trend wird im Zuge der Corona-Pandemie durch die Veränderung des Zahlungsverhaltens hin zu digitalen Bezahlmethoden weiter verstärkt. So betrug nach repräsentativen Umfragen der Bundesbank der Anteil der Bargeldumsätze im Jahr 2014 noch 53 %, sank aber auf 48 % im Jahr 2017 und auf nur noch rund 32 % im Jahr 2020. Da sich dieser Trend auch außerhalb Deutschlands erkennbar fortsetzen wird, befassen sich weltweit Zentralbanken mit der Entwicklung eigener digitaler Währungen, sogenannter digitaler Zentralbankwährungen (CBDCs). Laut einer aktuellen Studie der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beschäftigen sich rund 86 % der befragten Zentralbanken theoretisch oder in ersten Prototypen mit CBDCs. Im Oktober 2020 wurde auf den Bahamas bereits die weltweit erste CBDC eingeführt. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) denkt inzwischen darüber nach, einen digitalen Euro einzuführen.

Neben den vom öffentlichen Sektor betriebenen Initiativen arbeitet auch der Privatsektor an vielversprechenden Lösungen rund um die Digitalisierung des Geldes. Ein Hauptbeweggrund von Fintechs und Banken ist die Nutzung und Realisierung der Vorteile der Distributed-Ledger-Technologie (DLT). Hier sind die DZ Bank, die LBBW, die Commerzbank und das traditionsreiche Bankhaus von der Heydt derzeit führend. Mit der “Tokenisierung” von Geschäftsbankengeld oder E-Geld können neuartige Geschäftsmodelle auf Basis der verteilten Datenbank entstehen. Diese Geschäftsmodelle nutzen die Vorteile von DLT im Zahlungsverkehr wie den Wegfall von Intermediären und daraus resultierend sinkenden Transaktionskosten. Zudem sind verteilte Transaktionssysteme 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche verfügbar, Zahlungen können programmiert werden und Maschinen und Geräte können in das Geldsystem integriert werden. Weiterhin können grenzüberschreitende Zahlungen sehr viel effizienter durchgeführt werden.

Die Rolle der Digital Euro Association (DEA)

Die Digital Euro Association (DEA) möchte die Diskussion rund um die Digitalisierung des Geldes – insbesondere in der Eurozone – mitgestalten, den öffentlichen Diskurs anregen und als Sprachrohr dienen. Wir, als Gründungsmitglieder der Digital Euro Association, erwarten, dass durch DLT zahlreiche Branchen transformiert und viele neue Geschäftsmodelle ermöglicht werden, sowohl für den Finanzsektor als auch für die Fertigungsindustrie.

Im Finanzsektor ermöglicht die DLT die Übertragung und Abwicklung von tokenisierten Vermögenswerten (Digital Assets) sowie den korrespondierenden Zahlungen in Euro über ein und dieselbe Plattform. Die Abrechnung kann nahezu gleichzeitig erfolgen, was Gegenparteirisiken reduziert, die Liquidität erhöht und sogenannte “Delivery vs. Payment”-Prozesse (DvP), also den simultanen Austausch des Assets und des Geldes auf derselben Plattform, ermöglicht. Diese Anwendungen könnten vor allem durch eine sog. Wholesale CBDC der Zentralbanken ermöglicht werden. Durch diese neue Art von digitalem Zentralbankgeld würden Zentralbankreserven, die bereits in digitaler Form als Zahlungsmittel für Geschäftsbanken existieren, als Token über DLT übertragbar. Zusätzlich können bisher manuell durchgeführte und zugeordnete Zahlungen zum Beispiel von Kupons oder Dividenden im Rahmen des Asset-Lebenszyklusses durch klare Dokumentation der Besitzer der digitalen Wertpapiere erheblich besser zugeordnet, automatisiert und vereinfacht werden.


In der produzierenden Industrie werden Pay-per-Use-Abrechnungen für Maschinen möglich, die durch die Bezahlung je nach anfallender Nutzung neue Finanzierungsmöglichkeiten für Produktionsanlagen darstellen. Ein DLT-basierter digitaler Euro in Form von tokenisiertem E-Geld oder Giralgeld wird Mikrozahlungen direkt zwischen Maschinen ermöglichen (Maschinen-Ökonomie), was vor allem für den Bereich des Internets der Dinge (IoT) von hoher Relevanz sein wird. Grundsätzlich werden programmierbare Zahlungen ermöglicht, die durch Smart Contracts effiziente und automatisierte Transaktionen ermöglichen.

Doch wie kann all das Realität werden? Die Digital Euro Association widmet sich der Aufklärung der Tokenisierung des Geldes. Sie möchte außerdem dazu beitragen, die immensen Herausforderungen der Eurozone mit ihren 19 Mitgliedsstaaten und vielen verschiedenen Akteuren zu lösen und eine innovative und offene Umgebung für digitales Geld zu schaffen. Wir sind überzeugt, dass wir durch den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der DEA-Community aus einer Vielzahl von Branchen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des digitalen Euros leisten können. Gerade die Interdisziplinarität ermöglicht es, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und Forderungen an Politik und Finanzwirtschaft zu stellen, die möglichst alle Interessen einbeziehen und berücksichtigen. Auf diese Weise hoffen wir, jedem Bürger, Unternehmer, (Zentral-)Banker und Politiker eine Plattform zu bieten, die dabei hilft, die enormen Auswirkungen der Digitalisierung des Geldes auf die Wirtschaft zu verstehen und Gestaltungsprinzipien für den digitalen Euro zu definieren.

Die DEA-Community

In den letzten Monaten ist die DEA-Community erheblich gewachsen. Von den anfänglichen sieben Gründungsmitgliedern ist die Community inzwischen auf 150 Mitglieder angewachsen. Dazu gehören beispielsweise Sonja Davidovic, Ökonomin beim Internationalen Währungsfonds (IWF), Prof. Dr. Peter Bofinger, ehemaliger Wirtschaftsweiser, Miguel Fernandez Ordóñez, ehemaliger Präsident der Spanischen Zentralbank, aber auch Politiker, wie Dr. Danyal Bayaz, Bundestagsabgeordneter der Grünen, oder zahlreiche weitere Experten aus dem Finanzsektor, der Industrie oder aus Verbänden. Zuletzt hat die DEA an einer Strategie gearbeitet, wie neben individuellen Experten und Interessierten auch Unternehmen und Verbände der DEA beitreten und unterstützen können.

Wie kann ich mitmachen oder von der Arbeit der DEA profitieren?

Die Inhalte der DEA werden von den Research Fellows erarbeitet. Die DEA fungiert als Plattform um die Arbeit der Fellows zu verbreiten und die Debatte über die Digitalisierung des Geldes durch Panel-Diskussionen, Webinare und andere Events anzuregen. Wissenschaftler, Entscheidungsträger aus der (Finanz-) Industrie, der Politik, sowie Experten aus dem DLT-Bereich, welche sich an der Entwicklung des digitalen Euros beteiligen, können Research Fellow bei der DEA werden. Für all jene, die von der Arbeit der DEA profitieren möchten ohne sich inhaltlich einzubringen, gibt es die Möglichkeit den DEA-Newsletter zu abonnieren und der DEA über Social Media Plattformen wie LinkedIn und Twitter zu folgen, über die wir regelmäßig die Inhalte unserer Fellows teilen, sowie auf Veranstaltungen aufmerksam machen. Die DEA freut sich über weitere Research Fellows auch aus dem europäischen Ausland und hofft, das europäische Projekt einer Währungsunion auch in der digitalen, DLT-basierten Zukunft unterstützen zu können.

Über die Autoren

Jonas Groß ist Gründungsmitglied der Digital Euro Association. Er arbeitet zudem als Projektmanager am Frankfurt School Blockchain Center und promoviert zu digitalen Währungen an der Universität Bayreuth.

Manuel Klein ist Gründungsmitglied der Digital Euro Association und arbeitet als Berater bei einer führenden Wirtschaftsberatung. Sein Beratungsschwerpunkt liegt in der Anwendung der Distributed Ledger Technologie im Finanzwesen mit einem Fokus auf digitalem Geld, sowie Digitalen Assets. Manuel ist weiterhin Vorstandsmitglied im Verein Monetative e.V. der Aufklärung über das bestehende Geldsystem, sowie alternative Geldordnungen betreibt.

Prof. Dr. Philipp Sandner leitet an der Frankfurt School of Finance & Management das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC), welches im Februar 2017 initiiert wurde. Zu seinen Themengebieten gehören Blockchain, Crypto Assets, Distributed Ledger Technology (DLT), der digitale Euro, Security Tokens (STOs), Digitalisierung und Entrepreneurship.

Source: BTC-ECHO

Der Beitrag Das Sprachrohr für den digitalen Euro: Die Digital Euro Association erschien zuerst auf BTC-ECHO.