Staudenpflege im September: Was jetzt zu tun ist

Auseinandergefallene Herbst-Astern
MSG/Martin Staffler

So unkompliziert winterharte, mehrjährige Stauden auch sein mögen, ganz ohne Pflege geht es bei den wenigsten von ihnen. Hier also die wichtigsten Pflegemaßnahmen, die im September anstehen.

Je nachdem, welche Stauden Sie haben und wie viel oder wenig es im September regnet, muss gegossen werden. Stauden, die vor ihrer Zeit welken und einziehen, überleben zwar oft, treiben aber im Folgejahr schwächer aus. Dünger ist im Staudenbeet nicht mehr erforderlich. Die Pflanzen blühen oder schließen langsam mit dem Wachstum ab und sollten nicht noch mal angeregt werden, erneut durchzutreiben.

Blütenstände, die sich zu Fruchtständen entwickeln sollen beziehungsweise stehenbleibend eine Zierde für den Spätherbst oder Winter sind, werden erhalten, alle anderen werden abgeschnitten, um den Pflanzen sämtliche Energiereserven zu erhalten. Entfernen Sie jetzt stets nur die Blüten oder Blütenstände und schonen Sie das Laub, damit es noch durch Assimilation Sonnenenergie aufnehmen kann und die Pflanze noch ein paar Wochen lang stärkt.

Blätter von sich aus welken lassen

Die ersten Stauden ziehen sich ab Mitte September zurück und signalisieren das durch Verfärbung des Laubes. Das ist keine Reaktion auf eine eventuelle Bodentrockenheit, die etwa im Prachtstaudenbeet gar nicht auftreten sollte. Die Pflanzen reagieren auf die abnehmende Dauer des Tageslichtes, längere und kühlere Nächte und die schleichende Abkühlung des Bodens. Das Laub einiger Arten vergilbt lediglich und vertrocknet rasch, bei anderen Arten färbt es sich in attraktive "Indian-Summer-Farben" um. Ein schönes Beispiel dafür sind etwa einige Pfingstrosen-Sorten, die von Paeonia lactiflora abstammen.

Geteilte Staude ist doppelte Staude

Der Anteil der Stauden-Arten, die verblühen und auf eine Ruhezeit zusteuern, wird mit dem ausgehenden Jahr immer größer. Gerade der September ist ein idealer Monat, sie aufzunehmen und zu teilen. Viele von ihnen profitieren davon: Sie bauen sich durch Teilstücke wieder neu auf und verjüngen sich. Aber auch Stauden die Jahrzehnte lang ohne Alterserscheinungen am gleichen Platz stehen können, können jetzt geteilt werden. Entgegen gelegentlich anders lautender Meinungen, lassen sich etwa Funkien (Hosta), Astilben (Astilbe), Fette Henne (Sedum) oder Eisenhut (Aconitum) noch bis etwa Mitte September sehr gut durch Teilung vermehren. Der noch warme Boden begünstigt die rasche Bildung neuer Wurzeln, sodass fleischige Wurzeln nicht ohne Feinwurzelsystem in den Winter gehen und verfaulen könnten. Die Faustregel der Größe der Teilstücke von gesunden Pflanzen ist: Faustgröße. Verletzte Wurzeln werden vor dem Neupflanzen in frische Erde mit einem scharfen Messer so ausgeschnitten, dass die Schnittstelle glatt und so klein wie irgend möglich ist. So ist das Fäulnisrisiko in einem nassen Herbst denkbar gering – umso mehr, wenn man sie nach dem Schnitt einen Tag lang trocken liegen lässt und/oder die Wunden mit desinfizierendem Holzkohlepulver behandelt.

Schleunigst abstützen

Wenn Sie hoch oder sehr hoch wachsende Stauden, die in Vollblüte absehbar kopflastig werden, noch nicht abgestützt oder aufgebunden haben, sollten Sie das so rasch wie möglich nachholen. Selbst wenn man die Stützstäbe noch sehen kann – Sie müssen ja nicht gerade breite Zaunlatten dazu verwenden – ist das immer noch besser, als wenn die Stiele der prächtigen Astern oder Chrysanthemen spätestens nach den ersten kräftigen Herbstwinden oder Schauern am Boden liegen oder gar abknicken. Und im kommenden Jahr beginnen Sie dann im August mit dem Stützen, sodass die technischen Hilfsmittel unter dem Blattwerk verschwinden – abgemacht?