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Stoffwechselkuren: Sinnvoll oder gefährliche Geldverschwendung?

(Foto: Cover Images)
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‘hCG-Diät’, ‘Stoffwechsel 21’ oder ‘finyo’ – sogenannte Stoffwechselkuren sind derzeit in aller Munde. Sie versprechen schnellen Gewichtsverlust mit dauerhaftem Erfolg und eine Neueinstellung des Stoffwechsels, der durch vorherige Diäten ja oftmals ruiniert sei.
Doch was können diese Kuren – und sind sie am Ende nicht vielleicht doch teure Abzocke?

Teurer Spaß

Günstig sind die Stoffwechselprogramme nicht. Wer sich etwa strikt an den Plan der ‘hCG’-Diät hält, der muss im ersten Monat mit Kosten von rund 200 Euro für Globuli und Nahrungsergänzungsmittel rechnen, danach schlagen immerhin noch 65 Euro pro Monat zu Buche.
Aber wie funktionieren diese Ernährungspläne überhaupt?

Verzicht ist der Schlüssel

Eigentlich läuft alles nach einem ganz einfachen Prinzip: geringe Kalorienzufuhr. Zunächst soll zwei Tage extrem geschlemmt werden, empfohlen werden bei der ‘hCG’-Diät sagenhafte 4000 Kalorien pro Tag. Gleichzeitig sollen bereits Globuli eingenommen werden, die mit dem Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadoptrin (hCG) angereichert sind. Während einer Schwangerschaft sorgt dieses Hormon dafür, dass das Baby optimal mit Nährstoffen versorgt wird. Isst eine werdende Mutter zu wenig, lässt das hCG die Fettzellen angreifen – die künstliche Zugabe soll nicht schwangeren Frauen helfen, ihre Fettpolster loszuwerden.
Nach den ersten zwei Schlemmertagen folgen mindestens 21 Tage mit maximal 500 Kalorien pro Tag – solange, bis das Wunschgewicht erreicht ist. Verboten sind Kohlenhydrate, aber auch Milch, Öle, Alkohol, Zucker und Süßstoffe. Ist das Wunschgewicht erreicht, erfolgt eine Stabilisierungsphase von ebenfalls 21 Tagen, bei der 1000 bis 1200 Kalorien erlaubt sind. Anschließend wird zu einer “ausgewogenen Ernährung” geraten.

Erfolg ja – aber zu welchem Preis?

Natürlich nimmt man bei einem täglich so geringen Kalorienzufuhr ab – doch gesund ist das nicht. Bei lediglich 500 Kalorien am Tag ist die Gefahr extrem hoch, dass der Körper nicht ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. Das kann erhebliche gesundheitliche Schäden wie Haarausfall, Verdauungsbeschwerden oder sogar Herzrhythmusstörungen nach sich ziehen. Zudem ändert so eine Kur rein gar nichts an dem Ernährungsverhalten, was zuvor vielleicht zu Übergewicht führte – der Jo-Jo-Effekt ist also mehr als wahrscheinlich.

Braucht mein Stoffwechsel überhaupt eine Kur?

Auch die Frage, ob ein Boost für den Stoffwechsel überhaupt nötig ist, stellt sich. Denn der Stoffwechsel steht zwar in Verbindung zu unserem Gewicht – in den seltensten Fällen ist er aber schuld an überflüssigen Pfunden. Da müssen wir schon unsere Vorliebe für Burger, Pommes und Co. verantwortlich machen. Aus diesem Grund muss der Stoffwechsel auch nicht wirklich angekurbelt werden, damit wir Gewicht verlieren – wir müssen vielmehr auf eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise achten und uns ausreichend bewegen.

Fazit

Stoffwechselkuren sind nicht nur teuer, sondern können auch ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit bedeuten. Wer wirklich Gewicht verlieren möchte, kann zwar zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, um die Abnahme zu unterstützen – doch wirklichen, dauerhaften Erfolg ohne gesundheitliche Nebenwirkungen wird nur eine ausgewogene Ernährungsweise in Kombination mit Sport liefern.