Strohhalme aus Pappe sind problematisch: Woran das liegt

Mit dem Einweg-Plastik-Verbot kam auch das Aus für Strohhalme aus Plastik. Seitdem werden Getränke oft mit Trinkhalmen aus Pappe serviert. Aber es gibt mehrere Gründe, warum man die besser nicht benutzen sollte.

Strohhalme aus Pappe können Schadstoffe enthalten. (Bild: Getty Images)
Strohhalme aus Pappe können Schadstoffe enthalten. (Bild: Getty Images)

Um Plastikmüll einzuschränken, gilt seit dem 3. Juli 2021 in der EU ein Verbot für viele Einwegplastikprodukte. Dazu gehören etwa Einweg-Geschirr aus konventionellem Plastik und aus "Bioplastik", Rühr- und Wattestäbchen sowie auch Strohhalme aus Plastik.

Viele Gastronomen setzen seitdem bei Trinkhalmen auf Alternativen aus Pappe. Aber die sollte man besser nicht benutzen, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Denn Tests des Chemischen Veterinärunterschuchungsamts Stuttgart (CVUA Stuttgart) und dem Kantonalen Untersuchungslabor St. Gallen ergaben, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Papphalme Schadstoffe enthalten. "Nicht wenige gaben Chlorpropanole an die Flüssigkeit ab, setzten Mineralöle oder Photoinitiatoren frei", warnen die Verbraucherschützer auch auf Ihrer Facebook-Seite:

Die Labore hatten insgesamt zwölf Strohhalme aus Papier auf Schadstoffe und Geschmack getestet. Bei der Schweizer Untersuchung gaben sieben Testkandidaten Chlorpropanole an die Flüssigkeit ab, zwei setzten Mineralöle frei. Auch das Stuttgarter Labor hat bei sechs von 13 Trinkhalmen Werte für Chlorpropanole gemessen, die über dem Richtwert der BfR-Empfehlungen lagen. Die am stärksten belasteten Produkte wurden in Asien hergestellt.

"Chlorpropanole und Mineralöle können krebserregend wirken. Die Schadstoffe in den Papptrinkhalmen tragen unnötig zur Gesamtbelastung bei und sind technisch vermeidbar", so die Verbraucherzentrale.

Geschmackliche Veränderungen und nicht ressourcenschonend

Die Tests des Kantonalen Untersuchungslabors St. Gallen hatten außerdem ergeben, dass die Hälfte der Strohhalme auch den Geschmack eines Getränks verändert.

Außerdem sind Einwegprodukte grundsätzlich nicht ressourcenschonend – auch nicht, wenn sie aus Papier sind, so die Verbraucherzentrale. "Falls Strohhalme nötig sind, empfehlen wir solche aus dickem Glas (allerdings wegen der Bruchgefahr nicht für kleine Kinder) oder Edelstahl, die sorgfältig gespült werden sollten."

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