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Studie: Häufige Nickerchen könnten ein Anzeichen für Demenz sein

Demenz ist eine komplexe Krankheit, die meist sehr schleichend beginnt und damit eine Früherkennung umso schwieriger macht. Eine neue Studie hat nun womöglich ein Anzeichen für Alzheimer und Demenz identifiziert, das sich schon früh bemerkbar macht.

Tagsüber zu schlafen kann gesund sein, solange es nicht ausarten (Symbolbild: Getty Images)
Tagsüber zu schlafen kann gesund sein, solange es nicht ausarten (Symbolbild: Getty Images)

Gelegentlicher Mittagsschlaf oder ein kleines Nickerchen zwischendurch können durchaus gesundheitliche Vorteile haben. Wer in höherem Alter immer häufiger und länger tagsüber schläft, könnte damit jedoch ein Frühzeichen von Demenz zeigen.

Zu diesem Schluss kam eine US-Studie, die am Donnerstag in dem Fachmagazin "Alzheimer's and Dementia: The Journal of the Alzheimer's Association" veröffentlicht wurde. Demnach haben ältere Erwachsene, die mindestens einmal täglich oder länger als eine Stunde tagsüber schlafen, eine um 40 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer zu erkranken als diejenigen, bei denen die Nickerchen seltener vorkamen oder kürzer ausfielen.

Kognitiver Verfall verändert auch Stimmung und Schlafverhalten

Über 14 Jahre hinweg wurden für die Studie Daten von 1400 Menschen im Alter zwischen 74 und 88 Jahren gesammelt. Dabei wurde festgestellt, dass der Zusammenhang zwischen Tagschlaf und Demenz auch dann bestehen blieb, wenn die Qualität und Länge des Nachtschlafes verbessert wurden.

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Dies ließ darauf schließen, dass die täglichen Nickerchen vielmehr auf kognitiven Verfall zurückzuführen sind und nicht auf die reguläre Veränderungen im Schlafverhalten, die das Alter mit sich bringt. Denn häufigere Schläfchen sind zunächst vollkommen normal und hängen meist mit schlechterer Nachtruhe aufgrund von Schmerzen oder häufigeren Toilettenbesuchen zusammen.

Exzessiver Tagschlaf kann den US-Forschern zufolge jedoch ein Warnsignal sein. "Die Öffentlichkeit denkt nicht daran, dass Alzheimer eine Gehirnerkrankung ist, die Veränderungen in der Stimmung und im Schlafverhalten verursachen kann", wird Studien-Co-Autor Dr. Richard Isaacson von CNN zitiert. "Übermäßige Nickerchen könnten eines der vielen Anzeichen sein, dass ein kognitiver Verfall stattfindet."

Wie viel Schlaf tagsüber gesund ist

Erwachsene sollten den Wissenschaftlern zufolge tagsüber nicht länger als 15 bis 20 Minuten schlafen, und das nicht später als 15:00 Uhr, um alle Vorteile eines Nickerchens zu ernten, ohne seinen Nachtschlaf zu gefährden. Wer verändertes und womöglich bedenkliches Schlafverhalten bei sich bemerkt, solle sich nie scheuen, deswegen einen Arzt aufzusuchen, wie Isaacson betont.

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