Studie: Wie Schlaf und Sterblichkeit zusammenhängen

Es ist eine Frage, die sich wohl viele Menschen immer wieder stellen: Wann sterbe ich wohl? Laut einer Studie kann unser "Schlaf-Alter" Hinweise darauf geben.

Was kann uns der Schlaf alles verraten? (Symbolbild: Getty Images)
Was kann uns der Schlaf alles verraten? (Symbolbild: Getty Images)

Der Mensch hat viele Möglichkeiten, sein Leben zu verlängern. Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und die Reduzierung von Stress können dabei helfen, den Körper möglichst lange gesund zu halten. Doch der Tod ist letztlich unausweichlich – und kommt für die meisten überraschend. Selbst bei Patienten mit schweren Krankheiten können die Ärzte meist keinen konkreten Zeitpunkt nennen, an dem der Tod eintreten wird.

Doch in einer Studie, die im Fachjournal Digital Medicine veröffentlicht wurde, behaupten die Wissenschaftler, dass unser Schlaf Hinweise darauf geben kann, ob ein erhöhtes Sterberisiko vorliegt.

Das sagt das "Schlaf-Alter" über uns aus

Im Rahmen dieser Studie ermittelten Emmanuel Mignot, Professor für Schlafmedizin an der University Stanford, und sein Team das "Schlaf-Alter" von Teilnehmern. Dazu wurden etwa ihr Herzschlag, die Atmung oder Bewegungen im Schlaf untersucht. Dazu wurde der Forscher auch interviewt.

Wieder zu wenig geschlafen? In diese Falle tappen wir immer wieder

Grundlegend gilt: In verschiedenen Altersstufen weisen Menschen verschiedene Charakteristika im Schlaf auf. Anhand der Untersuchungen konnten die Wissenschaftler ermitteln, ob der Schlaf bei den Probanden mit den üblichen Verhaltensweisen ihres tatsächlichen Alters übereinstimmte oder nicht – weil sie vielmehr die Verhaltensweisen einer anderen Altersstufe aufwiesen. Laut Mignot kann ein "Schlaf-Alter", das höher liegt als das biologische Alter, auf gesundheitliche Probleme hindeuten.

Emmanuel Mignot erhofft sich von derartigen Schlaf-Studien, dass man Krankheiten besser vorhersagen und behandeln kann – und zwar bevor sie zum Tod führen. Seine Vision ist, dass man anhand von Schlafstudien beispielsweise das Herzinfarkt-Risiko einer Person ermitteln und dadurch rechtzeitig mit der nötigen Behandlung beginnen kann.

Schlafprobleme können auf gesundheitliche Probleme hinweisen (Symbolbild: Getty Images)
Schlafprobleme können auf gesundheitliche Probleme hinweisen (Symbolbild: Getty Images)

Der Forscher betont aber auch, das ein höheres Schlaf-Alter nicht zwingend bedeutet, dass man eine höheres Risiko hat, früher zu sterben. Guter Schlaf ist wichtig – und verbessern kann ihn jeder ganz einfach, wie Mignot erklärt: Regelmäßige Schlafzeiten sind wichtig – man sollte also nicht zu lange schlafen, aber so lange, dass man erholt ist. Dabei hat jeder einen anderen Schlafbedarf.

Sanft und natürlich: Dieses Gadget hilft beim Einschlafen

Auch genug Tageslicht ist förderlich für gesunden Schlaf, im Schlafzimmer sollte es möglichst dunkel sein. Er empfiehlt regelmäßige sportliche Betätigung, aber nicht direkt vor dem Zu-Bett-Gehen. Außerdem sollte man dann auch Alkohol und Kaffee meiden, ebenso wie schweres Essen: "Und natürlich sollte man jede auftretende Schlafstörung behandeln lassen", so Mignot, der auch die wichtigste Erkenntnis aus den Untersuchungen nannte: "Schlaffragmentierung, also wenn Menschen mehrmals nachts für weniger als eine Minute aufwachen, ohne sich daran zu erinnern, ist der stärkste Prädiktor für die Sterblichkeit."

VIDEO: Schlecht geschlafen? So wird man trotzdem fit für den Tag