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Studie zeigt, dass E-Zigaretten doppelt so effektiv wie Nikotinersatz sind, um Rauchern das Abgewöhnen zu erleichtern

Nachdem die elektronische Zigaretten-Epidemie unter Teenagern von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (Food & Drug Administration) immer eingehender unter die Lupe genommen wurde, haben die Hersteller von E-Zigaretten nun möglicherweise eine Stütze für ihre Existenz gefunden.

Juul, das größte E-Zigarettenunternehmen des Landes, sowie andere E-Zigaretten-Unternehmen behaupten seit langem, dass ihre Produkte in erster Linie als Raucherentwöhnungsmittel auf dem Markt sind und nicht als Nikotinmittel für Jugendliche gedacht sind.

Eine neue Studie, die am Mittwoch im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, war eine der ersten, die diese Behauptungen endlich unterstützte. Die unabhängige Studie begleitete knapp 900 Raucher ein Jahr lang bei dem Versuch, mit dem Rauchen aufzuhören. Es stellte sich heraus, dass E-Zigaretten für die Rauchentwöhnung fast doppelt so wirksam sind wie herkömmliche Nikotinersatztherapien. Die einjährige Abstinenzrate für Raucher in der E-Zigaretten-Gruppe betrug 18 % im Vergleich zu nur 9,9 % bei denjenigen, die mit Nikotinersatzprodukten wie Nikotinkaugummi, Inhalatoren oder Pflastern behandelt wurden.

Eine in Großbritannien durchgeführte Studie, die vom Nationalen Institut für Gesundheitsforschung und Krebsforschung finanziert wurde, zeigte, dass E-Zigaretten fast doppelt so wirksam waren wie Nikotinersatztherapien, um Raucher innerhalb eines Jahres vom Rauchen zu entwöhnen.
Eine in Großbritannien durchgeführte Studie, die vom Nationalen Institut für Gesundheitsforschung und Krebsforschung finanziert wurde, zeigte, dass E-Zigaretten fast doppelt so wirksam waren wie Nikotinersatztherapien, um Raucher innerhalb eines Jahres vom Rauchen zu entwöhnen.

Die Studie verlangte jedoch noch mehr Forschung zu den möglichen Nachteilen, die daraus entstehen könnten, dass das Rauchen von herkömmlichen Zigaretten durch ihre elektronische Alternative ersetzt wird.

„Dies könnte problematisch sein, wenn die Verwendung von E-Zigaretten für ein Jahr zu einer anhaltenden und langfristigen Verwendung führt, die bisher unbekannte Gesundheitsrisiken bergen könnte“, schrieben die Autoren der Studie. Bei der Studie wurden keine Juul-E-Zigaretten verwendet, sondern E-Zigaretten der Marke One Kit, die deutlich geringere Nikotinkonzentrationen aufweisen.

Laut Befürwortern liegt der Vorteil von E-Zigaretten darin, dass sie die Sucht von Nikotin-Rauchern befriedigen, aber dabei nicht die negativen Karzinogene und Toxine enthalten, die bei der Tabakverbrennung als Nebenprodukt entstehen. E-Zigarettenunternehmen haben in den USA jedoch keine Berechtigung, ihre Produkte als Raucherentwöhnungsgeräte zu vermarkten. Philip Morris International wartet immer noch auf die FDA-Zulassung, um genau das mit ihrem E-Zigaretten-Gerät iQOS zu machen.

FDA in der Zwickmühle bei E-Zigaretten-Debatte

Aber die FDA und ihr Beauftragter Dr. Scott Gottlieb sitzen bei der Debatte um E-Zigaretten in der Zwickmühle. Einerseits stellen E-Zigaretten eine reizvolle Option dar, um Rauchern das Aussteigen zu erleichtern. Laut den US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (Centers for Disease Control and Prevention), könnten sie dazu beitragen, weltweit fast 6 Millionen Todesfälle durch Tabakkonsum zu verhindern. Auf der anderen Seite haben Tabakgegner die FDA kritisiert, weil diese E-Zigaretten-Unternehmen nicht stark genug reguliere und immer mehr Jugendliche zum Dampfgerät greifen.

Diese Epidemie wurde im letzten Jahr in einer Studie nach der anderen betont. Die jüngste Studie des nationalen Instituts für Drogenmissbrauch (National Institute on Drug Abuse) zeigte eine fast verdoppelte Anzahl von Schulabsolventen, die E-Zigaretten verwendeten – der Anteil war innerhalb eines Jahres von 11 % auf fast 21 % gestiegen. Die Studie machte außerdem deutlich, dass mehr als 1 von 10 Mittelschülern laut eigener Aussage im vergangenen Jahr gedampft hatten und sich der Umsatz von Juul von 200 Millionen US-Dollar auf 1 Milliarde US-Dollar verfünffacht hatte.

Im Zuge der von der FDA angekündigten Änderungen gab Juul im vergangenen Jahr bekannt, dass es den Verkauf von E-Zigaretten mit Geschmack in Einzelhandelsgeschäften einstellen und die Altersüberprüfung beim Online-Handel verschärfen wolle.

Seitdem hat Gottlieb erklärt, dass die Agentur strengere Vorschriften erlassen würde, wenn nicht bald eine Verringerung der E-Zigaretten-Epidemie bei Jugendlichen deutlich werde. Bevor das New England Journal of Medicine seine Ergebnisse veröffentlichte, verwies Gottlieb diese Woche über Twitter auf weitere Bestimmungen und schrieb: „Die #FDA hat beispiellose Schritte unternommen, um die Verwendung von E-Zigaretten bei Kindern einzudämmen und gleichzeitig den derzeit abhängigen erwachsenen Rauchern den Zugang weiter zu ermöglichen. Aber diese Punkte sind angekommen. Die Agentur muss – und wird bald – viel mehr tun, um diese wachsende Epidemie zu bekämpfen.“

Es bleibt abzuwarten, ob die Ergebnisse dieser jüngsten Studie zu einem Umdenken bei der FDA führen werden.

Zack Guzman