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Studie zeigt: Männer konsumieren klimaschädlicher als Frauen

Eine schwedische Studie hat das Konsumverhalten von Männern und Frauen verglichen und kommt zu dem Ergebnis, dass Männer dem Klima mehr schaden. Der Grund liegt darin, wofür Männer ihr Geld ausgeben.

Durch Konsumveränderungen lassen sich CO2-Emmissionen reduzieren. (Symbolbild: Getty Images)
Durch Konsumveränderungen lassen sich CO2-Emmissionen reduzieren. (Symbolbild: Getty Images)

Geht es um den Klimawandel, so tragen die Männer durch ihr Konsumverhalten möglicherweise eine größere Mitschuld als die Frauen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der schwedischen Forschungsfirma "Ecoloop". In der Untersuchung wurde der Konsum von Alltagsgütern von alleinstehenden "Durchschnittsmännern" oder "Durchschnittsfrauen" miteinander verglichen, um herauszufinden, ob Haushalte ihre Treibhausgas-Emissionen durch den Kauf anderer Produkte und Dienstleistungen reduzieren könnten.

Für diese Konsumgüter geben Männer und Frauen ihr Geld aus

Dabei konzentrierte sich die Studie auf die Bereiche "Lebensmittel", "Urlaub" und "Einrichtung", da diese besonders erfolgsversprechend seien, um beim eigenen Konsum Treibhausgas-Emissionen einzusparen.

"Die Art und Weise, wie die Menschen konsumieren, ist sehr stereotyp - Frauen geben mehr Geld für Wohndekoration, Gesundheit und Kleidung aus und Männer geben mehr Geld für Treibstoff für Autos, Essengehen, Alkohol und Tabak aus", sagte Studienautorin Annika Carlsson Kanyama von der Forschungsfirma Ecoloop in Schweden gegenüber "The Guardian".

In der Studie wurden folgende elf Kategorien für Konsumgüter und Dienstleistungen untersucht:

  • Kleidung und Schuhe

  • Lebensmittel und Getränke (inkl. Alkohol und Restaurantbesuche)

  • Tabak

  • Kommunikation

  • Wohnung

  • Einrichtung (inkl. Dekoration und Pflege)

  • Gesundheit

  • Freizeit und Kultur

  • Transport bzw. öffentliche Verkehrsmittel

  • Urlaub

  • Andere Produkte und Dienstleistungen

Mittels einer Umweltanalyse-Software berechneten die Wissenschaftler die CO2-Emissionen für ausgewählte Produkte und Dienstleistungen. Die analysierten Daten zu Konsumgewohnheiten und Ausgaben der schwedischen Frauen und Männer wurden den Forschern vom Statischen Zentralamt in Schweden (SCB) zur Verfügung gestellt.

Männer verursachen deutlich mehr CO2-Emissionen

Laut Studie verursachen Männer durch ihr Kaufverhalten im Schnitt 16 Prozent mehr klimawirksame Emissionen von CO2 als Frauen. In Summe sind die finanziellen Ausgaben von Frauen und Männern aber ungefähr gleich hoch. Jedoch unterscheiden sich die Konsumbereiche.

Der Studie zufolge liegt der größte Unterschied im Konsumverhalten von Männern und Frauen darin, dass Männer 70 Prozent mehr Geld für Diesel und Benzin ausgeben als Frauen. Dabei wurden ausschließlich die Kraftstoff-Ausgaben für die private Nutzung, nicht aber für Arbeitsfahrzeuge berücksichtigt.

Der größte Konsumunterschied: Männer geben 70 Prozent mehr Geld für Benzin und Diesel aus als Frauen. (Symbolbild: Getty Images)
Der größte Konsumunterschied: Männer geben 70 Prozent mehr Geld für Benzin und Diesel aus als Frauen. (Symbolbild: Getty Images)

Die Forscher stellten in der Studie fest, dass Frauen ihr Geld eher in Gesundheit, Kleidung oder Wohnung bzw. Dekoration investieren, Männer dafür im direkten Vergleich mehr Geld für Autos, Alkohol und Tabak sowie für Restaurantbesuche ausgeben.

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Ein zentrales Studienergebnis lautet, dass Änderungen des eigenen Konsumverhaltens dem Klima zugute kommen kann, indem man z.B. weniger Geld für Kfz-Kraftstoff ausgibt, dafür aber mehr in Lebensmittel, Einrichtung und Urlaub investiert.

Auch der Wechsel von der omnivoren zur pflanzlichen Ernährung ist eine Stellschraube, an der man laut Studie noch effektiv drehen kann, will man das Klima schützen.

Durch Konsumänderungen bis zu 40 Prozent weniger CO2-Emissionen

Auch bei Urlaubsreisen kann man den eigenen CO2-Fußabdruck minimieren, indem man auf den Zug statt auf das Auto oder das Flugzeug zurückgreift.

Auch der Kauf gebrauchter Möbel oder das Reparieren von Gegenständen kann sich schonend auf das Klima auswirken.

In der Studie gehen die Wissenschaftler davon aus, dass durch ein verändertes Konsumverhalten die CO2-Emissionen einzelner Personen um 36 bis 38 Prozent verringert werden können.

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