Superfood-Trend Avocadokerne: Gesund oder giftig?

Die Avocado gilt als Superfood. Schließlich ist das zarte Fruchtfleisch nicht nur köstlich, sondern soll auch sehr gesund sein. Doch kann man das auch vom Kern der Avocado behaupten?

Diverse Food-Blogger haben den Avocadokern schon seit Längerem als neues Wundermittel für sich entdeckt. Dabei soll der Kern, um ihn verzehrbar zu machen, zerkleinert und zu Pulver verarbeitet werden. Dieses wird dann in Müslis, Salate oder Smoothies gemischt.

Doch warum das Ganze? Avocadokern-Fans versprechen sich durch den Konsum einen absoluten Nährstoff-Boost. Der Kern soll dank der enthaltenen Antioxidantien entzündungshemmende Eigenschaften haben und das Immunsystem stärken. Auch soll der Kernkonsum den Cholesterinspiegel senken, heißt es unter anderem bei „galileo.tv“. Daneben werden auch die enthaltenen Aminosäuren herausgestellt, die den Stoffwechsel ankurbeln sollen. Eine Studie der Pennsylvania State University deutete zudem an, dass die Kerne bei Diabetes und Bluthochdruck helfen könnten.

Die Verbraucherzentrale rät von Spekulationen wie diesen ab – ebenso vom Avocadokern als Superfood. Es gäbe keine Studien und insgesamt zu wenig Erkenntnisse, die einen unbedenklichen Verzehr klar bestätigen. Aus Sicht des Bundesinstituts für Risikobewertung reichen die verfügbaren Informationen zum Kern der beliebten Frucht nicht aus, um gesundheitliche Risiken auszuschließen. In Europa ist der Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln, die Pulver aus Avocadokernen beinhalten, dementsprechend nicht erlaubt.

Wer auf seine geliebte Avocado nicht verzichten will, ist mit dem Verzehr des Fruchtfleisches auf der sicheren Seite. Solange der Kern selbst nicht hinreichend geprüft ist und potentielle schädliche Wirkungen nicht erforscht sind, sollte er im Müll landen. Eine Alternative zum Wegschmeißen gibt es aber doch: Aus dem Avocadokern lässt sich nämlich auch eine hübsche Zimmerpflanze machen.