Teppich entsorgen: Möglichkeiten und Tipps
Teppichböden und Teppiche machen das Zuhause wohnlich und sorgen dabei für warme Füße. Was aber tun, wenn Teppiche ausgedient haben? Einfach ab auf den Müll? Wir verraten Ihnen Ihre Möglichkeiten und geben Tipps rund ums Entsorgen.
Das Wichtigste in Kürze
Je nach Teppichgröße kommen der Hausmüll, die Sperrmüllabfuhr oder der Wertstoffhof für eine fachgerechte Entsorgung infrage. Beim Wertstoffhof kann es Vorgaben geben, dass ein Teppich nicht länger als 1,20 Meter sein darf.
Bei der Entsorgung eines alten Teppichs über die Sperrmüllabholung fallen in der Regel bei ein bis zwei Anmeldungen im Jahr keine Kosten an.
Teppiche und Teppichböden aus Naturfasern sind ökologisch nachhaltig, schmutzresistenter als herkömmliche Stoffe, angenehm für die Füße und generell langlebiger.
Wann sollte ich meinen Teppich entsorgen und wann nicht?
Teppiche sind farben- und formenfroh und angenehm für die Füße. Weil sie im Haushalt gerne genutzt werden und in jedem Raum ihren Platz finden, werden Teppiche schnell in Mitleidenschaft gezogen – vor allem dann, wenn Straßenschuhe vor ihnen keinen Halt machen. Das gilt auch für Teppichböden. Wenn sich Flecken und Schmutz sammeln und auch die Waschmaschine nicht mehr helfen kann, hilft nur das Entsorgen.
Doch nicht alle alten oder abgenutzten Teppiche müssen automatisch entsorgt werden. Sind sie sehr schmutzig und nicht allzu groß, können Sie ihre Teppiche in der Waschmaschine waschen – das gilt im Besonderen für Exemplare aus Wolle und anderen Naturfasern. Größere Stücke aus natürlichen Stoffen können sehr gut mit einer Bürste und entsprechenden Reinigungsprodukten bearbeitet werden. Mit Wasser und einem milden Teppichreiniger wird grober Schmutz gut entfernt.
Überschrift der Box Achtung: Text
Handelt es sich um einen Teppich aus sensiblem Material, einen Perserteppich etwa, sollten Sie bei Alleingängen vorsichtig sein. Der Teppich kann dabei sehr schnell Schaden nehmen.
Außerdem gilt: Einfaches Absaugen kann manchmal schon Wunder wirken, da Staubschichten den Teppich grau werden lassen. Bevor Sie sich also entscheiden, einen Teppich wegzugeben oder gar zu entsorgen, versuchen Sie erst einmal, ihn durch eine Reinigung zu retten.
Können Sie das Stück nur nicht mehr sehen, gibt es die Möglichkeit, Teppiche auf dem Flohmarkt zu verkaufen oder an Freunde, Familie oder Nachbarn weiterzugeben. Das ist nachhaltiger und sollte immer als erste Möglichkeit in Betracht gezogen werden, bevor noch intakte Stücke auf dem Müll landen. Auch eine alternative Nutzung: als Schutz vor Farbflecken bei Malerarbeiten – eine Option, Ihren alten Teppich doch zu behalten.
Möglichkeiten der Entsorgung
Kleine Teppiche oder Teppichreste können über den Hausmüll in der Restmülltonne entsorgt werden. Anders sieht es bei größeren Teppichen aus. Diese müssen Sie beim Sperrmüll anmelden. Planen Sie dafür am besten zwei Wochen Vorlaufzeit ein. Eine weitere Option ist es, wenn Sie nicht auf die Sperrmüllabfuhr warten möchten, Ihre alten Teppichstücke zum Wertstoffhof zu bringen. Kleine und mittelgroße Teppiche werden in der Regel entgegengenommen, ohne dass dafür Gebühren erhoben werden.
Bei großen Teppichen sieht die Sache anders aus. Beim Wertstoffhof kann es nämlich Vorgaben geben, dass ein Teppich nicht länger als 1,20 Meter sein darf. Es kann dann sinnvoll sein, zur Schere zu greifen und den alten Teppich klein zu schneiden. Wer sicher sein möchte, dass er für die Entsorgung über den Wertstoffhof nichts zahlen muss, informiert sich jedoch am besten vorab. Ein Anruf bei der Gemeinde oder der örtlichen Entsorgungsstelle genügt meist schon.
Sind Teppiche recycelbar?
Teppiche aus Naturfasern, wie etwa Baumwolle, können recycelt werden. Bei Teppichen, die nicht aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, ist kein Recycling möglich. Sie wissen nicht genau, aus welchem Material Ihre Teppiche eigentlich bestehen? Keine Sorge, so geht es vielen. Häufig lassen sich die Bestandteile von Teppichen nicht oder schwer rückwirkend nachvollziehen, können manchmal sogar umweltbelastend sein. Die Wiederverwertung ist dann ausgeschlossen und Teppiche landen auf Deponien und Müllverbrennungsanlagen. Das ist leider der Regelfall.
Sie stellen sich die Frage, wie sie dies vermeiden und noch etwas für die Umwelt tun können? Dann empfiehlt es sich, beim nächsten Teppichkauf tiefer in die Tasche zu greifen und auf Naturfasern, wie Baumwolle oder Sisal, zu setzen. Inzwischen gibt es hier ein großes Angebot. Natürliche Stoffe haben den Vorteil, dass sie daraus bestehende Teppiche ohne Probleme reinigen können und generell länger etwas von Ihnen haben. Geht es mit Ihrem alten Teppich dann doch irgendwann zu Ende, findet die Entsorgung umweltgerecht über den Recyclinghof statt.
Sonderfall: Mit Kleber verunreinigte Teppiche
Auch wenn es ein Sonderfall ist, tritt er trotzdem gar nicht mal so selten auf: Es kann leicht vorkommen, dass Klebstoff oder andere Stoffe wie Leim oder Mörtel auf Teppiche tropfen oder Klebstoff bereits aufgrund der Produktion darauf zu finden ist. Wie sieht dann die Entsorgung aus? Das kommt darauf an, wie verklebt der Teppich ist. Ist eine Menge von mehr als 20 Prozent des Teppichs mit Klebstoff verschmutzt, kann er nicht mehr über den Restmüll entsorgt werden. Auch der Sperrmüll und der Wertstoffhof sind dann nicht die richtigen Orte für die Entsorgung.
Stattdessen müssen Sie den alten Teppich dann als Bauschutt anmelden. Bei dieser Art der Entsorgung müssen Sie damit rechnen, etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen. Je nach Gemeinde kann der Preis für die Entsorgung des Bauschutts zwischen 30 und 90 Euro pro Kubikmeter liegen. Sie können aber auch zu Wasser und Bürste greifen und versuchen, den Teppich so gut es geht zu reinigen und den Kleber zu entfernen. Ist es Ihnen den Aufwand wert und gelingt die Reinigungsaktion, ist er je nach Größe des Teppichs entweder wieder ein Fall für die Mülltonne bei Ihnen zu Hause oder kann als Sperrmüll oder auf dem Wertstoffhof entsorgt werden.