"Teufelskreis aus Schmerz und Leid": Prinz Harry gibt neues Interview

Wenige Monate nach dem aufsehenerregenden Interview, das Prinz Harry gemeinsam mit seiner Ehefrau Meghan gab, stand er in einem Podcast von Schauspieler Dax Shepard erneut Rede und Antwort und rechnete noch einmal ordentlich mit seinem Leben als Royal ab.

MANCHESTER, ENGLAND - SEPTEMBER 04:  Prince Harry visits the NHS Manchester Resilience Hub on September 4, 2017 in Manchester, England.  (Photo by Chris Jackson - Pool/Getty Images)
Seit er Anfang zwanzig war, wollte Prinz Harry die Königsfamilie verlassen (Bild: Chris Jackson - Pool/Getty Images)

Als "Mischung zwischen der 'Truman Show' und dem Leben in einem Zoo" bezeichnete er sein Dasein als Mitglied der britischen Königsfamilie in dem Podcast. Darin erklärte er auch erneut seine Entscheidung, der Institution den Rücken zu kehren - etwas, was er nach eigener Aussage schon seit seinen frühen Zwanzigern habe machen wollen, und zwar "wegen dem, was sie meiner Mutter angetan haben".

Vater Charles hat ihm "Schmerz und Leid" vererbt

Er verglich das royale Leben mit einer Erbkrankheit. Sein Vater Prinz Charles habe ihm einen "Teufelskreis aus Schmerz und Leid" weitervererbt. "Also sollten wir als Eltern doch alles tun, was in unserer Macht steht und sagen: 'Weißt du was? Das ist mit mir passiert, ich werde dafür sorgen, dass es dir nicht passiert.'"

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Er habe eingesehen, dass sein Vater ähnlich gelitten haben muss. "Ich habe es nie gesehen, ich wusste nichts davon, und dann habe ich plötzlich eins und eins zusammengezählt und gedacht: 'Okay, hier ist er zur Schule gegangen, das ist hier passiert, ich weiß das über sein Leben, und auch, dass es mit seinen Eltern zusammenhängt, also bedeutet das, dass er mich einfach so behandelt, wie er selbst behandelt wurde. Wie kann ich das also für meine eigenen Kinder ändern?'"

Warnendes Beispiel Diana: Er wusste, "dass das wieder passieren wird"

Die Lösung lag schließlich im "Megxit" - der Entscheidung von Harry und seiner Frau Meghan, gemeinsam mit Sohn Archie England und auch dem Königshaus den Rücken zu kehren. Doch schon lange bevor er Meghan kennengelernt hatte, sei er als zentrales und damit vielbeachtetes Mitglied der Royals unglücklich mit der konstanten Aufmerksamkeit gewesen. "Es ist einfach der Job, nicht wahr? Einfach lächeln und aushalten. Einfach weitermachen. Ich war Anfang zwanzig, als ich mir dachte: 'Ich will diesen Job nicht. Ich will hier nicht sein. Ich will das nicht machen.'"

DUBBO, AUSTRALIA - OCTOBER 17:  Prince Harry, Duke of Sussex and Meghan, Duchess of Sussex visit a local farming family, the Woodleys, on October 17, 2018 in Dubbo, Australia. The Duke and Duchess of Sussex are on their official 16-day Autumn tour visiting cities in Australia, Fiji, Tonga and New Zealand.  (Photo by Chris Jackson - Pool/Getty Images)
Harry hat seit dem "Megxit" nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihn die Angst um seine Frau Meghan angetrieben hatte, und betonte nun erneut, dass er sicher war, dass sich das Schicksal seiner Mutter Diana wiederholen würde (Bild: Chris Jackson - Pool/Getty Images)

Er zog das tragische Schicksal seiner Mutter Diana als Beispiel heran, die auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Autounfall tödlich verunglückt war. "Seht euch an, was mit meiner Mutter passiert ist. Wie soll ich je eine Frau und eine Familie haben, wenn ich weiß, dass es wieder passieren wird? Ich habe hinter die Kulissen gesehen. Ich kenne das Geschäftsmodell, ich habe gesehen, wie diese ganze Sache funktioniert, und ich will kein Teil davon sein."

Auch Los Angeles sei kein sicherer Hafen, sondern ein "Fressrausch für Paparazzi", doch das Paar habe nicht vorgesehen, sich dort niederzulassen. Von Kanada seien die beiden dorthin gezogen, um sich dann auf die Suche nach einer permanenten Bleibe zu haben, als die Corona-Pandemie losging. Nichtsdestotrotz hätten er und auch Meghan viel mehr Freiheiten, seit sie in L.A. wohnen.

Therapie war der Schlüssel

In dem Podcast war Prinz Harry zu Gast, um seine neue Doku-Serie "The Me You Can't See" mit Oprah Winfrey zu bewerben, in der sich alles um psychische Gesundheit dreht. Passend dazu erzählte er, dass es seine Therapie war, die "den Knoten platzen ließ".

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"Ich sagte mir: 'Okay, du bist in einer privilegierten Position, verabschiede dich vom Gedanken, etwas anderes zu wollen, sondern gestalte es selbst anders, denn ein Entkommen gibt es nicht.'"

"Wie kannst du es anders machen, wie kannst du deine Mutter stolz machen?" seien die Gedanken gewesen, die ihn umgetrieben hatten, und er hatte festgestellt, dass es ihm selbst hilft, anderen zu helfen. Also werde er nach wie vor seine Plattform für positive Veränderungen nutzen.

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