Texas: Schwarze Schönheitskönigin rassistisch beleidigt und festgenommen

Ein neuer Fall offenbar rassistisch motivierter Polizeigewalt sorgt in den USA für Empörung. (Symbolbild: AP Photo)
Ein neuer Fall offenbar rassistisch motivierter Polizeigewalt sorgt in den USA für Empörung. (Symbolbild: AP Photo)

Polizeigewalt und Rassismus sind Themen, die die USA immer wieder in die Schlagzeilen bringen. Vor wenigen Tagen berichtete Carmen Ponder, die Miss Black Texas 2016, via Twitter über einen beunruhigenden Vorfall.

Eigentlich wollte Carmen Ponder, Schönheitskönigin mit dem Titel „Miss Black Texas 2016“, nur kurz einkaufen fahren. Als ein schwarzes Auto vor ihr auf der Straße immer wieder scharf bremste, vermutete sie einen betrunkenen Autofahrer und überholte. Was dann geschah, ist unglaublich.

„Ich dachte, es sei ein betrunkener Autofahrer, also überholte ich und bog dann auf den Walmart-Parkplatz, mein tatsächliches Ziel.“ Der schwarze Truck sei ihr auf den Parkplatz gefolgt. Ein Mann sei ausgestiegen und habe begonnen, Ponder anzuschreien. „Er schrie mich an, er habe seiner 14-jährigen Tochter eine Fahrstunde gegeben und ich hätte sie nicht überholen dürfen. Ich schloss mein Fenster und ignorierte ihn, nahm meine Sachen und ging in den Einkaufsladen.“

Als der Mann sie nicht in Ruhe ließ, drehte sie sich um und schrie zurück, es sei illegal, ein 14-jähriges Kind fahren zu lassen. Die Antwort des Mannes sei „Mir doch egal, schwarze Bitch“ gewesen. Später habe der Mann sich Verstärkung geholt – unter anderem von einem Polizisten, der von Ponder verlangte, sich bei dem Mann zu entschuldigen. Als sie sich weigerte, riefen die Männer eine weitere Polizeistreife.

„Als die Polizei kam, ging ich auf den Officer zu, um ihm zu erzählen, was passiert war. Der aggressive Mann packte mich beim Arm und erzählte seine Seite der Geschichte. Er forderte die anderen Polizisten auf, mich festzunehmen und behauptete, ich hätte mich gegen die Festnahme durch ihn gewehrt.“ Das Ergebnis: Die dazugekommenen Polizisten legten Ponder Handschellen an und nahmen sie fest. „Ich habe 24 Stunden im Gefängnis verbracht und habe nun eine Anzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.“

Mittlerweile hat sich Ponder rechtlichen Beistand geholt. Sie selbst absolviert derzeit ein Praktikum bei der Bezirksstaatsanwaltschaft. Für ihre Anwaltskosten läuft derzeit eine Fundraising-Aktion, die bereits von fast 250 Leuten unterstützt wird. Auch der Aktivist Lee Merritt ist auf Ponders Geschichte gestoßen, der US-Sender NBC berichtete von dem Vorfall. Der entsprechende Polizist ist beurlaubt worden, bis die Ermittlungen gegen ihn abgeschlossen sind.