Trendvorschau 2025: Zarte Transparenz ist das tragbare Symbol für weibliche Freiheit
Zu lang, zu kurz, zu viel Stoff oder zu wenig: Modetrends für Frauen bewegen sich schon immer irgendwo zwischen Tabubruch und weiblicher Selbstbestimmung, können es selten allen recht machen. Dabei sollte es eigentlich längst selbstverständlich sein, zu tragen, was man möchte. Seit jeher spalten zum Beispiel transparente Stoffe die Gemüter. Und das, obwohl sie so eine herrliche Leichtigkeit in den Kleiderschrank bringen, in Form von luftigen, zarten Entwürfen, wie sie auch für die kommende Frühjahr-/Sommersaison 2025 auf den Laufstegen zu sehen waren. Die Shows zeigten: Sanfte Transparenzwird einer der größten Trends des kommenden Jahres.
Modetrend Transparenz: Sanfte Rebellion zum Anziehen
Obwohl sie ganz oben auf der Trendliste für die kommende Saison steht, hat Transparenz in der Mode tatsächlich tiefe Wurzeln. Schon im Mittelalter waren durchsichtige Seidenstoffe ein Statussymbol der Oberschicht, galten später als verführerisch. Schließlich schien das Tabu lange Zeit mit der Haut durch die zarten Materialien. Die moderne Transparenz, wie wir sie heute kennen, wurde allerdings in den 1920er-Jahren neu erfunden, als Moderevolutionärin Coco Chanel damit experimentierte und die Flapper Girls mit kurzen Kleidern und durchsichtigen Details gegen steife Konventionen rebellierten.
Und auch das Naked Dress, das „nackte Kleid“, fand seinen Ursprung nicht etwa auf den roten Teppichen von Award-Shows der 2010er-Jahre, sondern bereits in den 1960s: Damals war es Modedesigner Yves Saint Laurent, der durch die Verwendung von Chiffon-Elementen das Verhältnis von Körper und Kleidung neu definierte. Bis heute ist Transparenz ein modisches Statement gegen eingestaubte gesellschaftliche Regeln – und für die weibliche Freiheit. Wie diese jetzt nach außen getragen wird, zeigten die Modehäuser auf ganz unterschiedliche Art und Weise.
Trendvorschau: So wird Transparenz 2025 getragen
Während sie ihren Skandalfaktor zum Glück langsam, aber sicher ablegt, erfindet sich Transparenz auch heutzutage immer wieder neu, zeigt sich mal verführerisch und sexy, mal sanft, luftig und feengleich. Beide Versionen waren auch auf den Laufstegen während der Frühjahr-/Sommer-Shows 2025 zu entdecken. So dominierten neben hellen Pastellfarben wie Mint, Buttergelb und Rosa auch dunkle Töne wie Schwarz oder Bordeaux. Feiner Tüll und federleichter Chiffon waren bei den Designer*innen besonders beliebt und wurden für allerlei Entwürfe verwendet, vom Slip Dress bis hin zum Trenchcoat. Die Transparenz-Skala reicht nächste Saison von einem Hauch von Nichts bis hin zu flatternden Details an eher bedeckenden Entwürfen.
Die Modehäuser zeigten damit die Wandelbarkeit dieser Materialien, verwendeten sie mal im Layering mit blickdichten Stoffen, mal kunstvoll drapiert. Andere Designs wurden mit funkelnden Applikationen oder floralen Stickereien versehen. Transparenz bedeutet heute längst nicht mehr nur Verführung oder Sanftheit, sie kann auch beides zugleich. So kamen schwarze Entwürfe – wie das Ensemble mit Hose bei Alaïa oder das durchsichtige Kostüm bei Dolce & Gabbana – zwar mystisch und sexy daher, hatten aber ebenso eine zarte Seite. Und während Labels wie Simone Rocha, Chloé oder Erdem auf helle Pastelltöne, Weiß, Stickereien und florale Elemente setzten, hatten auch ihre transparenten Looks, trotz aller Leichtigkeit, eine starke Botschaft: Tabus lassen sich auch auf die sanfte Art brechen, sogar mit hauchdünnem Chiffon.