Treppenlack und Parkettlack erneuern

Holztreppen und Parkettböden nutzen sich mit der Zeit ab. Mithilfe von Treppenlack oder Hartöl kann man in die Jahre gekommenen Stufen wieder neuen Glanz verleihen.
Holztreppen und Parkettböden nutzen sich mit der Zeit ab. Mithilfe von Treppenlack oder Hartöl kann man in die Jahre gekommenen Stufen wieder neuen Glanz verleihen. markiewicz Deutschland/markiewicz Deutschland

Der Treppenlack einer alten Treppe nutzt sich mit der Zeit ab, denn die Stufen werden in der Regel täglich beansprucht, und Kratzer oder andere Abnutzungsspuren sind dann kaum zu vermeiden. Wie Sie Ihrer Treppe wieder neuen Glanz verleihen und welche Mittel sich zur Behandlung eignen, erklären wir hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Renovierung von Holztreppen und Parkettböden werden häufig Heißluftföhn, chemische Abbeizer und Schleifgeräte zur Entfernung alter Lacke verwendet. Eine Sicherheitsausrüstung ist dabei unerlässlich.

  • Für die Grundierung und Versiegelung sind folgende Produkte nötig: verdünnter Treppenlack für Lackierungen und unverdünntes Hartöl für Ölversiegelungen, die tief ins Holz eindringen sollten.

  • Treppenlacke bieten robusten Schutz für stark beanspruchte Flächen, während Hartöle das natürliche Aussehen des Holzes erhalten und atmungsaktiv sind.

  • Rutschhemmende Maßnahmen, wie Sand in der Lackschicht oder spezielle Klebestreifen, erhöhen die Sicherheit.

Treppen und Parkettboden werden täglich beansprucht, sodass mit der Zeit unweigerlich Abnutzungsspuren zu erkennen sind. Ob kleine Kratzer, Löcher oder Unebenheiten – vor allem bei Holztreppen lassen sich diese Mängel einfach selber ausbessern und auch Parkett reparieren ist gar nicht schwer. Zur Oberflächenbearbeitung können Sie entweder zu einem speziellen Lack oder zu Hartöl greifen. Dabei muss vor dem Neuanstrich nicht immer der alte Treppenlack entfernt werden. Befinden sich jedoch bereits mehrere Lackschichten auf der Oberfläche, ist es besser, diese zu entfernen, ansonsten kann eine neue Schicht zu Abblätterungen führen.

Methoden zur Beseitigung von Treppenlack

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Treppenlack zu beseitigen. Tragen Sie bei dieser Arbeit immer Arbeitshandschuhe und eine Atemschutzmaske.

  • Bei der ersten Methode wird die Oberfläche mit einem Fön erhitzt und der alte Belag mit einem Spachtel abgekratzt. Bei einer Holzoberfläche sollte das Holz nicht zu heiß werden, weil sich sonst Brandflecken bilden.

  • Sie können auch Abbeizer auf die Oberfläche auftragen, kurze Zeit einwirken lassen und dann mit einem Spachtel abschaben. Doch Achtung! Abbeizmittel sind gesundheitsschädlich. Deshalb sollten Sie diese Arbeit unter keinen Umständen ohne Atemschutz durchführen und danach immer das Zimmer gründlich lüften.

  • Bei der dritten Methode greifen Sie zu einem Schwingschleifer, am besten mit 24er-Körnung. Beachten Sie jedoch, dass diese Methode sehr arbeitsintensiv ist. Ecken und Kanten lassen sich mit einem Deltaschleifer oder einer Ziehklinge bearbeiten. Falls es sich um besonders hartnäckigen Lack handelt, kann ein Beitel behilflich sein. Nach dem Grobschliff sind meist noch zwei weitere Schliffe mit feinerem Schleifpapier der Körnung 100 oder 120 notwendig. Sie können auch einen Exzenterschleifer verwenden. Gehen Sie besonders sorgfältig vor. Erst wenn die Oberflächen absolut glatt sind, sollten Sie mit dem Streichen beginnen.

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Falls Ihr Schleifgerät einen Staubsaugeranschluss hat, sollten Sie diesen unbedingt verwenden. Auch ein Staub-Auffangbeutel ergibt Sinn. Ist dies nicht vorhanden, müssen immer wieder Pausen eingelegt werden, um den Schleifstaub aufzusaugen.

Oberfläche grundieren

Bevor Sie mit der Grundierung beginnen können, sollten Sie Staub und andere Reste von der Oberfläche entfernen. Je nach Art der Versiegelung müssen Sie sich auch für die entsprechende Grundierung entscheiden. Wer sich folglich für eine Versiegelung aus Öl entschieden hat, kann das Holz mit Beize streichen und danach mit Fußbodenöl. Nach 20 bis 45 Minuten sollten Sie Stellen, die immer noch nass sind, mit einem trockenen, fusselfreien Tuch nachbearbeiten. Entfernen Sie zu dick aufgetragenes Öl.

Wer seine Treppe oder den Fußboden mit Lack versiegeln möchte, muss eine Grundierung, passend zum ausgewählten Lack, verwenden. In der Regel genügt auch ein Grundanstrich mit verdünntem Treppenlack. Warten Sie etwa zwei Stunden, bis Sie mit dem Grundierungsschliff fortfahren können.

Grundierungsschliff

Sobald die Grundierung getrocknet ist, können Sie mit dem Grundierungsschliff fortfahren. Verwenden Sie dafür feines Schleifpapier mit einer Körnung von etwa 240.

Treppenlack nicht entfernen

Falls Sie den Treppenlack noch nicht oft erneuert haben, kann dieser auch problemlos überstrichen werden. Dazu einfach die Oberfläche mit Schleifpapier anrauen, so hält der Lack besser. Vergessen Sie Ecken und Kanten nicht.

Treppenlack oder Hartöl verwenden? Treppenlack

Aufgrund der regelmäßigen Inanspruchnahme einer Treppe oder auch des Bodenbelags benötigt man einen hochwertigen Anstrich, der möglichst lange haltbar ist. Am besten eignen sich dafür Treppenlacke, die dafür ausgelegt sind, einer Treppe neuen Glanz zu verleihen. Dabei reichen meist schon zwei Schichten aus, um jahrelang Ruhe zu haben. Die Trocknungszeit beträgt in der Regel ein bis drei Stunden pro Lackschicht. Nach der letzten Schicht benötigt der Lack etwa sieben Tage, um endgültig auszuhärten.

Alternativ können Sie auch Zwei-Komponenten-Lacke für Holzfußböden verwenden. Zwei-Komponenten-Lack ist aber nicht dasselbe wie ein Zwei-Schicht-Lack. Beim Zwei-Schicht-Lack gibt es einen Basislack und einen Klarlack, wobei der Basislack anschließend mit einem Klarlack überstrichen werden muss, damit er vor Witterung und UV-Strahlen geschützt ist. Der Zwei-Komponenten-Lack kann sowohl den Basislack als auch den Klarlack bei Zweischicht-Systemen bilden. Wer sich für den Zwei-Komponenten-Lack entscheidet, muss beachten, dass dieser immer Teil eines Systems, zu dem Stammlack sowie ein dazu passender Härter und gegebenenfalls ein Verdünner gehören. Dabei kann man keinesfalls irgendeinen Stammlack mit irgendeinem Härter mischen. Auch beim Lackieren mit einem Zwei-Komponenten-Lack sollte man die Oberfläche vorher gut vorbereiten. Sie muss frei von Fetten und Rost, sowie tragfähig sein.

Die letzte Methode ist der Ein-Komponenten-Lack, welcher vor allem an stark belasteten Bereichen in mehreren Schichten übereinander aufgetragen wird. Dabei kann es durchaus fünf oder mehr Anstriche benötigen, bis eine optimale Schichtdecke erreicht wird.

Öl

Um die Treppe oder das Parkett mit Öl zu versiegeln, greifen Sie am besten zu unverdünntem Hartöl oder Hartwachsöl. In der Regel reichen bereits zwei dünne Schichten. Achten Sie darauf, dass das Öl vollständig in das Holz eindringt und keine Schicht auf den Stufen bildet. Hartöl sorgt für einen lang anhaltenden Schutz und lässt das Holz natürlicher wirken. Stellen, die nach der Trocknung noch glänzen, sollten mit einem Tuch bearbeitet werden, um eine fleckige Oberfläche zu vermeiden. Der Vorteil von Hartöl: Die Holzoberfläche bleibt mit Hartöl dampfdurchlässig. Und auch das Nachölen geht ohne vorheriges Abschleifen der Treppe ganz einfach. Jedoch hält das Hartöl nicht so lange wie ein Treppenlack. Außerdem kann Hartöl nur auf zuvor geölten oder völlig rohen Holzflächen aufgetragen werden. Befinden sich alte Lackschichten auf Ihrer Treppe, hält das Hartöl möglicherweise gar nicht oder kommt nicht richtig zur Geltung.

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Wer die Strapazierfähigkeit erhöhen möchte, kann auf den getrockneten Anstrich noch eine dünne Schicht Fußbodenhartwachs auftragen.

Stufenmatten machen eine Treppe rutschsicher.
Stufenmatten machen eine Treppe rutschsicher. Weseler Teppich GmbH & Co.KG/Weseler Teppich GmbH & Co.KG

Rutschhemmung

Wer seine Treppe rutschsicher machen möchte, kann ein wenig Sand oder grobkörniges Salz  in die vorletzte Lackschicht streuen. Andernfalls bietet sich auch der Kauf von Klebestreifen oder Stufenmatten an. Wer direkt rutschhemmenden Treppenlack verwendet, muss sich später nicht mehr darum kümmern.